Herrschaft Gemen: Unterschied zwischen den Versionen

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===Erbvogtei über Vreden===
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Die um 1100 erstmals erwähnten Edelherren von Gemen waren [[Vogt|Vögte] des Stifts Vreden als klevisches Lehen.  
Die um 1100 erstmals erwähnten Edelherren von Gemen waren [[Vogt|Vögte]] des Stifts Vreden als klevisches Lehen.


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Version vom 6. Januar 2006, 09:10 Uhr

Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Herrschaft Gemen Borken (Kreis Borken) > Herrschaft Gemen

Schloß Gemen in Borken-Gemen, früher Sitz der reichsunmittelbaren Herrschaft Gemen, vor den Toren der "Freiheit Gemen"

Gemen

Wappen der reichsunmittelbaren Herrschaft Gemen

Kaiser Heinrich II. bestätigte 1017, daß Königin Mathilde, die Frau König Heinrichs I. und Nachkommin Herzog Widukinds (gest. 968), dem Kloster Nordhausen einen Hof zu ,,Gamini" ge¬schenkt hatte.

Gericht Gemen

Die reichsunmittelbare Herrschaft Gemen besaß eine eigene Gerichtsbarkeit.

Erbvogtei über Vreden

Die um 1100 erstmals erwähnten Edelherren von Gemen waren Vögte des Stifts Vreden als klevisches Lehen.

Besitzerweiterung

Familienwappen der Familie "von Gemen"

Heinrich III. von Gemen rundete durch Ankauf vieler Höfe sein Territorium ab, erzwang 1373 von Wennemar von Heiden die Abtretung des diesem verpfändeten Gogerichts zum Homborn, wurde 1380 Amtmann des Bischofs auf dem Braem, erwarb pfandweise 1380 Oeding und 1388 das Amt Bredevoort und baute 1411 die Burg unter modernen Gesichtspunkten aus.

Heinrich von Gemen

Ritter Heinrich Herr zu Gemen (1351, +1424) hatte mit Kath. von Bronckhorst (1391 / 1420) (Tochter Wilhelms) und Wittwe des Heinrich von Wisch eine sehr begüterte Frau geheiratet. Die Bronkhorst waren Besitzer einer der 4 Zutphenschen Bannerherrschaften.

Pfandherr des Vestes Recklinghausen

Jo¬hann II. erhielt 1446 das kurkölnische Vest Recklinghausen als Pfand.

Reichsunmittelbarkeit

Ein seit 1534 dauernder Streit mit dem Bischof von Münster wegen der Landeshoheit wurde erst 1694 zu ihren Gunsten vom Reichskammergericht entschieden, und Münster erkannte 1700 die Reichsunmittelbarkeit für Burg, Flecken und 2 Bauerschaften an.

Erbwechsel

Durch Heirat kam Gemen mit dem Vest 1492 an die Grafen von Holstein-Schaumburg und fiel 1640 nach deren Aussterben im Mannesstamm (1635/40) an die Grafen von Limburg-Styrum.

Reichsfreiherr Aloys von Boineburg-Bömelberg zu Erolzheim (Kr. Biberach) erbte 1800 die Herrschaft.

Eigenbehörige

Zur Herrschaft Gemen gehörten nach dem Lagerbuch von 1793 eine ziemliche Menge an Erben und Kottenstellen:

Besitzwechsel

  • 1806 Mediatisierung - an die Fürsten von Salm-Kyrburg,
  • 1810 an Frankreich
  • 1815 als Standesherrschaft an Preußen.

Mediatisierung

Den mediatisierten Fürsten als "Standesherren" verblieben auch 1815 einige Sonderrechte (u. a. die niedere Gerichtsbarkeit), so auch der Herrschaft Gemen. Die mediatisierten Dynasten von Gemen waren den regierenden Häusern im Rang gleichgestellt und ebenbürtig.


Verkauf

Der Freiherr verkaufte die entlegene Standesherrschaft mit Raesfeld 1822 an den Reichsfreiherrn Ignaz von Lands¬berg-Velen, der als Standesherr von Gemen 1840 in den preußischen Grafenstand erhoben wurde.

Burgverpachtung

Zu Gast in der Jugendburg: 1958 Jungschar Christus König (rk.) aus Marl-Hamm, mit Gruppenleiter B. Stratmann in der Orangerie.

Der Bischof von Münster pachtete 1946 die Burg, um dort eine Jugendbildungs- und -begegnungsstätte einzurichten, die heute als „Jugendburg Gemen" und als Tagungsort des "Gemener Kongreß" große Beachtung findet.

Archiv

  • Burgsteinfurt, fürstliches Archiv, Bestand D = Familiensachen. Darin Gemensche Güter: Herrschaft Gemen, Herrschaft Wevelinghoven, Hawickererth (1348-1823)
  • Fürstliches Salm-Salm`sches und Fürstlich Salm-Horstmar`sches gemeinschaftliches Archiv, Bestand A Hausarchiv bis 1830. Darin Urkunden betr. Herren von Gemen, Sulen, Bronckhorst-Batenburg.
  • Staatsarchiv Münster (STAMS), Depositum Landsberg-Velen, Bestand Gemen. Darin 1186 Urkunden (1271-1822); Akten (16.-18. Jhdt.), Streitigkeiten mit dem Bischof von Münster wegen der Reichsstandschaft; Vogtei des Stiftes Vreden. - Verwaltung des Besitzes um Borken, in Weseke und Gescher sowie des Gutes Wevelinghoven. - Familien der Grafen von Holstein-Schaumburg und Limburg-Styrum; Nachlaß des Grafen Hermann Otto von Limburg-Styrum, kaiserl. Generalfeldmarschall (span. Erbfolgekrieg, Gesandtschaften). Findbücher A 450 Ge I und II
  • Staatsarchiv Münster (STAMS), Fürstbistum Münster, Gerichte. Darin Herrschaft Gemen Gericht Gemen.
  • Staatsarchiv Münster (STAMS), Fürstbistum Münster, Landesarchiv. Darin Herrschaft Gemen.
  • Staatsarchiv Münster (STAMS), Domkapitel Münster, Urkunden. Darin Herrschaft Gemen.
  • Staatsarchiv Münster (STAMS), Ausser westfälische Territorien, Bestand Grafschaft Schaumburg. Darin Herrschaft Gemen (mit Rechnungen und Registern) 1381-1640.
  • Staatsarchiv Münster (STAMS), preußisches Westfalen, Bestand Kleve-Märkische Regierung. Darin Herrschaft Gemen (1606-1805 (27 Kartons)
  • Stadtarchiv Borken, Bestand Gemen: Akten A, 972 Akten 1814-1938, darin: Statistiken ab 1844, Zeitungsberichte ab 1845, Ratsprotokolle ab 1845; B, 386 Akten 1924-1970.

Genealogische und historische Gesellschaften

  • Heimatverein Gemen e. V., Kontakt: Vorsitzende(r) Herr Albert Storcks, Käthe-Kollwitz-Weg 9, 46325 Borken - Gemen, Telefon: 02861 65983, Fax: 01805 32326636709. E-Mail: heimatverein-gemen@gemen-online.de Internet: [1]

Bibliografie


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png

Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Borken

Haus Barnsfeld | Haus Diepenbrock | Herrschaft Gemen | Haus Pröbsting | Haus Raesfeld | Haus Rhede | Haus Velen | Ab 1855 mit dazu: Haus Schüttenstein | Herrschaft Anholt | Herrschaft Ahaus-Bocholt | Herrschaft Werth |

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