Gilge (Ort): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Verkehr im Niederungsdorf '''Gilge''' spielte sich größtenteils auf den Wasserstraßen und auf dem Haff ab. Erst 1927 erhielt Gilge eine feste Straßenverbindung nach '''Elchwerder''' (ab 1938 Nemonien). '''Gilge''' und auch '''Nemonien''' waren nicht nur wohlhabende Fischerdörfer, sondern auch beliebte Ausflugsziele wegen ihrer malerischen Dorfkulisse. Die Gasthäuser Adomeit in '''Gilge''' und Elchkrug in Nemonien waren legendär und weit über die Grenzen des Kreises bekannt. Der Heimatdichter Leo Guttmann stammte aus Gilge. | Der Verkehr im Niederungsdorf '''Gilge''' spielte sich größtenteils auf den Wasserstraßen und auf dem Haff ab. Erst 1927 erhielt Gilge eine feste Straßenverbindung nach '''Elchwerder''' (ab 1938 Nemonien). '''Gilge''' und auch '''Nemonien''' waren nicht nur wohlhabende Fischerdörfer, sondern auch beliebte Ausflugsziele wegen ihrer malerischen Dorfkulisse. Die Gasthäuser Adomeit in '''Gilge''' und Elchkrug in Nemonien waren legendär und weit über die Grenzen des Kreises bekannt. Der Heimatdichter Leo Guttmann stammte aus Gilge. | ||
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Version vom 4. Februar 2012, 09:59 Uhr
Hierarchie
- Regional > Kaliningrader Oblast > Gilge
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Labiau > Gilge
Einleitung
Das größte und schönste Dorf der Niederung am Haff schmiegt sich an beide Ufer des gemächlich dahinfließenden Gilgestroms, heute Kanal Matrosowskij (Канал Матросовский)genannt, und bietet Bilder wie aus der Zeit gefallen. Zwar ist die Kirche verschwunden, doch die alten, zum Teil an litauische Bautradition erinnernden Holz- und Backsteinhäuser der Gilger Fischer stehen fast unverändert an den Ufern des Flusses, manches Haus umgibt ein Geflecht aus verwitterten Netzen und üppigwilder Blumenpracht.
Name
Gilge, russisch Matrossowo / Матросово (Matrosendorf), Kreis Labiau, Ostpreußen.
Der Ortsname bezieht sich auf die Gilge.
- prußisch "gilus, gilin, gillis" = tief
- nehrungs-kurisch und lettisch „dzilš“ = tief
- „dzilume juoame“ = die Tiefe zwischen zwei Sandbänken
- litauisch "gilyn" = weiter hinein, in größere Tiefe
- „gilme“ = Tiefe
Wappen
Kurenwimpel: Farben weiß-rot: rotes Kreuz auf weißem Grund
Allgemeine Informationen
Gilge war eins der typischen Haff-Fischerdörfer. Die regelmäßigen Herbst- und Frühjahrsüberschwemmungen machten das Land fruchtbar. Der schwarze Schwemmlandboden eignete sich besonders für den Gemüseanbau und deshalb war Gilge bekannt für seine guten Zwiebeln und Gurken, die auf Hochbeeten wuchsen und mit Kähnen an die Märkte in Königsberg, Labiau und Tilsit geliefert wurden. Erwerbsbasis war jedoch die Fischerei, denn das Kurische Haff galt bis zur Vertreibung der angestammten Einwohner als das fischreichste Gewässer Deutschlands.
Der Verkehr im Niederungsdorf Gilge spielte sich größtenteils auf den Wasserstraßen und auf dem Haff ab. Erst 1927 erhielt Gilge eine feste Straßenverbindung nach Elchwerder (ab 1938 Nemonien). Gilge und auch Nemonien waren nicht nur wohlhabende Fischerdörfer, sondern auch beliebte Ausflugsziele wegen ihrer malerischen Dorfkulisse. Die Gasthäuser Adomeit in Gilge und Elchkrug in Nemonien waren legendär und weit über die Grenzen des Kreises bekannt. Der Heimatdichter Leo Guttmann stammte aus Gilge.
Politische Einteilung
Gilge (Ort)
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Katholische Kirche
Standesamt
Geschichte
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>GILLGEKO05OA</gov>