Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/260: Unterschied zwischen den Versionen
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südöstlich von Neumarkt in einer sumpfigen Gegend am Henndorfer-Waldbache. Dieser Ortsname kommt schon 927 vor. (Juvavia 145.) | |||
{{NE}}Das hiesige Kirchlein zu Ehren der h. ''Magdalena'' erhielt seinen Hochaltar erneuert am 23. Juny 1645 durch den Wirth ''Veit Kronsperger'' in Neumarkt. Auf der Emporkirche trifft man die Jahreszahl 1620, in der Sakristey ein Missale von ''Wolf Dietrich'' 1605 mit ziemlich guten Holzstichen, neben der Kirchthüre einen Stuhl für 6 Personen mit Lehnen wie in Klosterchören, oben am Theresienaltare 2 Kugeln mit der Jahreszahl 1800. Sie fielen damahls hier unschädlich nieder. (Selbstsehen und dadurch mein Aufsatz im salzb. Intell. 1821 S. 878 mit neuen Daten vermehrt.) | |||
{{NE}}'''Pfongau''', ''Pfangau'', ''Fangauui'', ein Dorf mit 48 größtentheils gemauerten Häusern, 47 Wohnparteyen, 217 Einwohnern, 1/2 Stunde von Neumarkt in einem fruchtbaren Thale mit einem hübschen Schlößchen der Grafen ''v. Ueberackern'' am Ende des Dorfes, in demselben mehrere Gemählde von Enzinger. Die Kirche zu Ehren des h. ''Martin'' mit der grotesken Mahlerey von 1769 hat am Seitenaltare die Schmerzensmutter v. ''Peter Anton Lorenzoni'' 1776, gewiß eines seiner schönsten Gemählde! Im Vorhause verdient auch das Bild des h. ''Franz de Paula'' die Bedachtnahme des Kenners. | |||
{{NE}}''Pfongau'' wurde 1363 nebst ''Straßwalchen'' und ''Kestendorf'' im Kriege zwischen Oesterreich und Bayern wegen Tyrol besonders übel mitgenommen. | |||
{{NE}}Durch ''Pfongau'' soll sich einst von Alt- und Lichtenthan her eine ''Römerstraße'' über das Höchfeld hinabgezogen haben. Gewiß ist es, daß man da überall auf Spuren uralter Straßen kommt. (Mein Aufsatz im salzb. Intell. 1817 S. 1328; ein anderer von 1808 S. 322.) | |||
{{NE}}'''Sieghartstein''', ''Sighartstein'', ''Sierting'', eine gräfl. von ''Ueberacker'sche'' Hofmark sammt Schloß mit 35 Häusern, 42 Wohnparteyen, 156 Bewohnern, 3/8 St. von Neumarkt. | |||
{{NE}}Das Schloß mit 3 Geschossen hat eine äußerst pitoreske Lage auf einem mäßigen Hügel; schöne Umgebungen mit einem großen Weiher, mit herrlichen Gemüs- und Obstgärten; Gemählde aus der Geschichte der Vorzeit und Gegenwart |
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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südöstlich von Neumarkt in einer sumpfigen Gegend am Henndorfer-Waldbache. Dieser Ortsname kommt schon 927 vor. (Juvavia 145.)
Das hiesige Kirchlein zu Ehren der h. Magdalena erhielt seinen Hochaltar erneuert am 23. Juny 1645 durch den Wirth Veit Kronsperger in Neumarkt. Auf der Emporkirche trifft man die Jahreszahl 1620, in der Sakristey ein Missale von Wolf Dietrich 1605 mit ziemlich guten Holzstichen, neben der Kirchthüre einen Stuhl für 6 Personen mit Lehnen wie in Klosterchören, oben am Theresienaltare 2 Kugeln mit der Jahreszahl 1800. Sie fielen damahls hier unschädlich nieder. (Selbstsehen und dadurch mein Aufsatz im salzb. Intell. 1821 S. 878 mit neuen Daten vermehrt.)
Pfongau, Pfangau, Fangauui, ein Dorf mit 48 größtentheils gemauerten Häusern, 47 Wohnparteyen, 217 Einwohnern, 1/2 Stunde von Neumarkt in einem fruchtbaren Thale mit einem hübschen Schlößchen der Grafen v. Ueberackern am Ende des Dorfes, in demselben mehrere Gemählde von Enzinger. Die Kirche zu Ehren des h. Martin mit der grotesken Mahlerey von 1769 hat am Seitenaltare die Schmerzensmutter v. Peter Anton Lorenzoni 1776, gewiß eines seiner schönsten Gemählde! Im Vorhause verdient auch das Bild des h. Franz de Paula die Bedachtnahme des Kenners.
Pfongau wurde 1363 nebst Straßwalchen und Kestendorf im Kriege zwischen Oesterreich und Bayern wegen Tyrol besonders übel mitgenommen.
Durch Pfongau soll sich einst von Alt- und Lichtenthan her eine Römerstraße über das Höchfeld hinabgezogen haben. Gewiß ist es, daß man da überall auf Spuren uralter Straßen kommt. (Mein Aufsatz im salzb. Intell. 1817 S. 1328; ein anderer von 1808 S. 322.)
Sieghartstein, Sighartstein, Sierting, eine gräfl. von Ueberacker'sche Hofmark sammt Schloß mit 35 Häusern, 42 Wohnparteyen, 156 Bewohnern, 3/8 St. von Neumarkt.
Das Schloß mit 3 Geschossen hat eine äußerst pitoreske Lage auf einem mäßigen Hügel; schöne Umgebungen mit einem großen Weiher, mit herrlichen Gemüs- und Obstgärten; Gemählde aus der Geschichte der Vorzeit und Gegenwart