St. Georg Ritterorden: Unterschied zwischen den Versionen

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'''St. Georgs-Ritterorden'''  
=='''St. Georgs-Ritterorden'''==
 
Kaiser Friedrich III., der letzte Vogt des Benediktinerklosters in Millstadt, gründete mit Bestätigung von Papst Paul II. in Rom am 1. Jänner 1469 den St. Georgs-Ritterorden und setzte ihn, mit großen Besitzungen ausgestattet, im Kloster Millstatt ein. Erster Hochmeister wurde Johann Siebenhirter, ihm folgte Johann Geumann – beide fanden in der Klosterkirche ihre letzte Ruhestätte – und als letzter Wolfgang Prantner.
Kaiser Friedrich III., der letzte Vogt des Benediktinerklosters in Millstadt, gründete mit Bestätigung von Papst Paul II. in Rom am 1. Jänner 1469 den St. Georgs-Ritterorden und setzte ihn, mit großen Besitzungen ausgestattet, im Kloster Millstatt ein. Erster Hochmeister wurde Johann Siebenhirter, ihm folgte Johann Geumann – beide fanden in der Klosterkirche ihre letzte Ruhestätte – und als letzter Wolfgang Prantner.


===Ausbau===
In diese Zeit fällt der Ausbau des Klosters zu einer Festung, um gegen die Türkeneinfälle gesichert zu sein. Vier wehrhafte Türme, der Westteil des Klosters um den Benediktinerhof und das Georgsritterschloß (heutiger Lindenhof), sowie Reste der Wehrmauern sind heute noch Zeugen dieser Bauleistungen (gotischer und renaissanzer Baustil). Aber auch bedeutende Kunstwerke schufen die Georgsritter, wie z.B. das Weltgerichtsfresko und andere Fresken, das Millstätter Fastentuch, das Netzrippengewölbe in der Stiftskirche mit den 149 Wappen, sowie Altäre und Grabkapellen.
In diese Zeit fällt der Ausbau des Klosters zu einer Festung, um gegen die Türkeneinfälle gesichert zu sein. Vier wehrhafte Türme, der Westteil des Klosters um den Benediktinerhof und das Georgsritterschloß (heutiger Lindenhof), sowie Reste der Wehrmauern sind heute noch Zeugen dieser Bauleistungen (gotischer und renaissanzer Baustil). Aber auch bedeutende Kunstwerke schufen die Georgsritter, wie z.B. das Weltgerichtsfresko und andere Fresken, das Millstätter Fastentuch, das Netzrippengewölbe in der Stiftskirche mit den 149 Wappen, sowie Altäre und Grabkapellen.


Mit dem Tod des letzten Hochmeisters im Jahr 1541 verlor der Orden in Millstadt bald seine Bedeutung und unter diesen Umständen konnte die Reformation ungehindert vordringen. Im Jahr 1600 wurde der St. Georgs-Ritterorden durch den Papst aufgehoben. Nunmehrige regionale St. Georgs Bruderschaften, so 1657 in [[Münster (Westfalen)]] im erzkatholischen [[Fürstbistum Münster]], unierte mit der ''' [[Deutsch Orden]] Kommende Mühlheim''' in Warstein und überdauerte damit die Zeiten bis zur Aufhebung 1809 durch die [[Säkularisation]].
===Bedeutungsverlust===
Mit dem Tod des letzten Hochmeisters im Jahr 1541 verlor der Orden in Millstadt bald seine Bedeutung und unter diesen Umständen konnte die Reformation ungehindert vordringen.  
 
===Aufhebung===
Im Jahr 1600 wurde der St. Georgs-Ritterorden durch den Papst aufgehoben. Nunmehrige regionale St. Georgs Bruderschaften, so 1657 in [[Münster (Westfalen)]] im erzkatholischen [[Fürstbistum Münster]], unierte mit der ''' [[Deutsch Orden]] Kommende Mühlheim''' in Warstein und überdauerte damit die Zeiten bis zur Aufhebung 1809 durch die [[Säkularisation]].
 
==Georgskommende Münster==
===Einleitung===
Nun (1567)Deutschordenskommende, Ordensbrüder vor 1238 bei Münster erwähnt, Niederlassung in Münster 1247 gegr., Bestehen der Kommende ebendort 1263 nachweisbar, 1657 Vereinigung der Niederlassung in Münster des verbotenen [[St. Georg Ritterorden]] mit der Deutschordenskommende Mülheim, 1809 aufgehoben.
 
===Archiv===
Die Rechtsnachfolger übernahmen mit dem Besitz auch die Archive, da aus den Verwaltungsakten u. a. der Besitz, die Einkünfte und die Eigenbehörigen nachzuweisen waren.
* Staatsarchiv Münster, Bestand Münster - Georgskommende. Übersicht: 256 Urkunden 1245-1789, 220 Akten (49 Kartons) 1548-1816, Findbuch A 147. Darin: Kapitalien, Kolonate u. sonstiger Grundbesitz, Mühlen, Marken, Jagd, Fischerei, Privilegien, Angelegenheiten anderer Kommenden, Rechnungen.
* Staatsarchiv Münster, Manuscripte (Msc.), Darin Kopiare, Güterverzeichnis, Ordensbuch in
* Archiv Hz. von Croy in Dülmen (INA Kr. Coesfeld. 1904), weitere Archivalien


Archive: Die Rechtsnachfolger übernahmen mit dem Besitz auch die Archive, da aus den Verwaltungsakten u. a. der Besitz, die Einkünfte und die Eigenbehörigen nachzuweisen waren.
====Literatur====
* Fr. Darpe (Bearb.), Verzeichnisse der Güter, Einkünfte und Einnahmen [u. a. Georgs-Kommende]. 1900 (repr. 1958). -
* K. Holthaus, Die Georgs¬kommende in Münster. 1911. - H. Müller, Westfälische Freibriefe aus dem Bestand der St. Georgskommende in Münster. In: Beiträge zur westf. Fami¬lienforschung 30-32 (1975).-
* Dorn, Deutschordensballei Westfalen.

Version vom 23. Dezember 2005, 07:04 Uhr

Hierarchie:

Regionale Forschung > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Geistliche Ritterorden > St. Georg Ritterorden

St. Georgs-Ritterorden

Kaiser Friedrich III., der letzte Vogt des Benediktinerklosters in Millstadt, gründete mit Bestätigung von Papst Paul II. in Rom am 1. Jänner 1469 den St. Georgs-Ritterorden und setzte ihn, mit großen Besitzungen ausgestattet, im Kloster Millstatt ein. Erster Hochmeister wurde Johann Siebenhirter, ihm folgte Johann Geumann – beide fanden in der Klosterkirche ihre letzte Ruhestätte – und als letzter Wolfgang Prantner.

Ausbau

In diese Zeit fällt der Ausbau des Klosters zu einer Festung, um gegen die Türkeneinfälle gesichert zu sein. Vier wehrhafte Türme, der Westteil des Klosters um den Benediktinerhof und das Georgsritterschloß (heutiger Lindenhof), sowie Reste der Wehrmauern sind heute noch Zeugen dieser Bauleistungen (gotischer und renaissanzer Baustil). Aber auch bedeutende Kunstwerke schufen die Georgsritter, wie z.B. das Weltgerichtsfresko und andere Fresken, das Millstätter Fastentuch, das Netzrippengewölbe in der Stiftskirche mit den 149 Wappen, sowie Altäre und Grabkapellen.

Bedeutungsverlust

Mit dem Tod des letzten Hochmeisters im Jahr 1541 verlor der Orden in Millstadt bald seine Bedeutung und unter diesen Umständen konnte die Reformation ungehindert vordringen.

Aufhebung

Im Jahr 1600 wurde der St. Georgs-Ritterorden durch den Papst aufgehoben. Nunmehrige regionale St. Georgs Bruderschaften, so 1657 in Münster (Westfalen) im erzkatholischen Fürstbistum Münster, unierte mit der Deutsch Orden Kommende Mühlheim in Warstein und überdauerte damit die Zeiten bis zur Aufhebung 1809 durch die Säkularisation.

Georgskommende Münster

Einleitung

Nun (1567)Deutschordenskommende, Ordensbrüder vor 1238 bei Münster erwähnt, Niederlassung in Münster 1247 gegr., Bestehen der Kommende ebendort 1263 nachweisbar, 1657 Vereinigung der Niederlassung in Münster des verbotenen St. Georg Ritterorden mit der Deutschordenskommende Mülheim, 1809 aufgehoben.

Archiv

Die Rechtsnachfolger übernahmen mit dem Besitz auch die Archive, da aus den Verwaltungsakten u. a. der Besitz, die Einkünfte und die Eigenbehörigen nachzuweisen waren.

  • Staatsarchiv Münster, Bestand Münster - Georgskommende. Übersicht: 256 Urkunden 1245-1789, 220 Akten (49 Kartons) 1548-1816, Findbuch A 147. Darin: Kapitalien, Kolonate u. sonstiger Grundbesitz, Mühlen, Marken, Jagd, Fischerei, Privilegien, Angelegenheiten anderer Kommenden, Rechnungen.
  • Staatsarchiv Münster, Manuscripte (Msc.), Darin Kopiare, Güterverzeichnis, Ordensbuch in
  • Archiv Hz. von Croy in Dülmen (INA Kr. Coesfeld. 1904), weitere Archivalien

Literatur

  • Fr. Darpe (Bearb.), Verzeichnisse der Güter, Einkünfte und Einnahmen [u. a. Georgs-Kommende]. 1900 (repr. 1958). -
  • K. Holthaus, Die Georgs¬kommende in Münster. 1911. - H. Müller, Westfälische Freibriefe aus dem Bestand der St. Georgskommende in Münster. In: Beiträge zur westf. Fami¬lienforschung 30-32 (1975).-
  • Dorn, Deutschordensballei Westfalen.