Wisch und Umgegend/17

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Wisch und Umgegend
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1879
Man erzählt, daß der Blitz noch mehrmals ins brennende Haus schlug. Wisch blieb verschont. Übrigens wissen die ältesten Leute sich nicht zu erinnern, daß hier jemals ein Haus vom Blitz getroffen worden ist.
1880
am 30. Juni zog ein Gewitter mit schwerem Hagelschlag über die Fluren von Labö, Krokau, Wisch und Schönberg. Der Probsteier Hagelschaden-Verein - gegründet 1850 - hatte eine Entschädigung von 3164 Mark 5.svg[1] 51 Pfennig 5.svg[2] zu zahlen.
1880-82
wurde der Deich erbaut. Er ist gegen 12 km lang und hat reichlich 335000 Mark 5.svg gekostet. In dieser Zeit verschwand der Verwellenberg, indem man die Erde zum Deichbau verwendete. Nunmehr deckt ein teichartiges Gewässer, das Verwellenloch genannt, die sagenreiche Stätte.
1894
am 12. Februar tobte ein gewaltiger Orkan, der die ungeheure Fläche von den Alpen bis Skandinavien bestrich. Der Wind machte 42 m in der Sekunde. Im Sachsenwalde fielen gegen 45000, in den Wäldern bei Itzehoe gegen 12000 Baumstämme. In Wisch brach das Haus der Witwe Ruser zusammen. In Krokau stürzten fast sämtliche Pappeln. In Barsbek fiel eine große Doppelpappel.
1895
hatten wir im Winter längere Zeit eine bedeutende Kälte. Das Thermometer zeigte beispielsweise am 11. Februar 15 Grad R. Es stellten sich in der Probstei tausende von wilden Tauben ein, die der harte Winter jedenfalls aus Skandinavien, oder aus den großen Nadelwäldern des Ostens vertrieben hatte. Wenngleich den Vögeln hier die Rapsfelder zur Verfügung standen, so litten sie doch große Not. Viele wurden mit leichter Mühe gefangen.
Im Winter 1897/98
hatten wir wenige Frosttage. Die Meiereien bekamen kein Eis. Die andauernde milde Witterung zeitigte allerlei merkwürdige Erscheinungen in der Natur. Am Neujahrstage, ein sonnenheller Tag, blühten im Garten die Narzissen, auf den Wiesen unzählige Gänseblümchen. Auf den milden Winter folgte ein kalter, nasser Sommer. Erst Mitte August setzte hochsommerliche Temperatur ein, und die Ernte wurde vorzüglich geborgen.

  1. GenWiki-Red.: vgl. Artikel Mark (Münze)
  2. GenWiki-Red.: denarius = Pfennig, vgl. Artikel Pfennig