Weyhe
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Diepholz > Weyhe
Einleitung
Die Gemeinde Weyhe gehört zum Landkreis Diepholz, Bundesland Niedersachsen. Der Ort schließt direkt an die südliche Grenze der Freie Hansestadt Bremen an. Die nordöstliche Grenze bildet die Weser.
Durch Weyhe fließen die Flüsse Ochtum, Hache, Süstedter Bach, Gänsebach und Hombach.
Die 'Gemeinde Weyhe' wurde am 1. März 1974 gegründet, als sich die bis dahin selbständigen Gemeinden Kirchweyhe, Leeste und Sudweyhe unter dem Dach eines neuen Ortsnamens zusammenschlossen.
Wappen
Aus dem Wappen des Adelsgeschlechtes von Weyhe, das im Mittelalter am gleichen Ort mit Besitzungen ausgestattet war, bildete sich auch das heutige Gemeindewappen.
Allgemeine Information
- Fläche: 60 km²
- Höhe: 17 m ü. NN
- Einwohner (Stand 30.06.2005): 30.355
- Bevölkerungsdichte: 506 Einwohner je km²
- Postleitzahl: 28844
- Telefonvorwahl: 04203 (teilweise auch Bremen 0421)
- Kfz-Kennzeichen: DH (für Diepholz)
- Amtlicher Gemeindeschlüssel: 03 2 51 047
- Adresse der Gemeindeverwaltung: Gemeinde Weyhe, Rathausplatz 1, 28844 Weyhe
Politische Einteilung
Ortsteile
Kirchliche Einteilung
Es gibt drei christliche Gemeinden in Weyhe :
Katholische Kirche
Evangelisch Lutherische Kirche
- Marien
- Felicianus
Neuapostolische Kirche
Die evangelischen Kirchen existieren am längsten. Am Ortseingang Kirchweyhe steht die ev. Felicianus-Kirche. Der romanische Backsteinturm stammt aus der Zeit um 1250 und ist das älteste noch erhaltene Bauwerk der Gemeinde Weyhe.
Geschichte
Schon um das Jahr 860 n.Chr. taucht der Ortsname in einem Bericht über die Wunderheilungen auf, die sich in Bremen am Grab des heiligen Willehad zugetragen haben sollen. Erzählt wird von einem Mädchen aus Wege (Kirchweyhe oder Sudweyhe), welches seit langem 'in seinem ganzen Körper keinerlei Kraft mehr hatte '. Erst als die schwer Erkrankte an das Grab des heiligen Bischofs geführt worden sei, habe sie ihre ' Kräfte und einen ganz gesunden Körper ' zurückerhalten. Früheste schriftliche Hinweise auf den Ort Leeste stammen aus der Zeit um 1185. Erwähnt wird unter anderem der Verwalter des erzbischöflich-bremischen Meierhofes in ' Leste ' (Leeste). Alljährlich um Ostern musste er dreißig Brote nach Bremen für die dort stattfindenden Armenspenden liefern. Rund vierhundert Jahre später ist in der sogenannten Weserbrückenliste von 'zwei Dörfern' die Rede. Die Orte hatten für den Bau oder für die Unterhaltung der Bremer Weserbrücke ihren Obolus zu entrichten. Gemeint waren vermutlich die Orte Kirch- und Sudweyhe, die bald darauf in anderen historischen Quellen als 'Kerckweye' (1277) und 'Suthweige' (um 1300) bezeichnet wurden.
Weyhe war noch im 18. Jahrhundert Standort einer ganzen Reihe von Adelssitzen. Auch der Bremer Klerus war im Raum Leeste reich begütert und kam hierdurch in den Genuss vielfältiger Abgaben. Traditionell fand ein reger Warenaustausch zwischen der Handelsmetropole Bremen und ihren südlichen Nachbardörfern statt. Nicht nur landwirtschaftliche Produkte oder feiner Stubensand, auch gewerbliche Erzeugnisse wurden in der Weserstadt angeboten. Von dort wiederum kamen Produkte des städtischen Handwerks oder begehrte Kolonialwaren. Während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts spezialisierten sich wenig begüterte Einwohner als Kiepenträger auf grenzüberschreitenden Kleinhandel zwischen Bremen und dem hannoverschen Umland. Andere, insbesondere Bauern, waren um 1800 längst eine wichtige Stütze für den bremischen Binnenhandel. Mit ihren Pferdegespannen und Frachtwagen brachten sie Kaufmannsgüter bis nach Süddeutschland, zuweilen auch ins nördliche Italien. An die 90 Fuhrunternehmen wurden 1837 allein in den Dörfern des Kirchspiels Leeste gezählt. Hinzu kam eine große Zahl von Fuhrknechten. Zu den damaligen Ortsteilen der Gemeinde Leeste gehörten: Angelse, Hagen, Hörden, Melchiorshausen und das Pfarrdorf Leeste. Die erst Ende des 18. Jahrhunderts gegründete "Colonie" Erichshof wurde 1928 in Leeste eingemeindet.
Die Fertigstellung der Eisenbahnstrecke Bremen-Osnabrück im Jahr 1873 und einer damit entstehenden stark frequentierten Verkehrsachse zwischen Hamburg, Bremen und dem Ruhrgebiet, veränderte das Gesicht der Bauerngemeinde schlagartig. Zum einen begann der rasche Niedergang der Leester Frachtfahrer, zum anderen entwickelte sich der Bahnhof Kirchweyhe bis zum Ende des 1. Weltkrieges zu einem der größten Verschiebebahnhöfe Preußens. Zahlreiche fremde Fachkräfte zogen mit ihren Familien in die Landgemeinde Kirchweyhe und sorgten für eine explosionsartige Bevölkerungsentwicklung. Um 1925 ernährte die Eisenbahn rund zwei Drittel aller Einwohner Kirchweyhes, aber auch zahlreiche Familien aus den Gemeinden Leeste und Sudweyhe. Daneben wirkten Industrie und Häfen der nahen Hansestadt Bremen schon seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts als Arbeitskräftemagnet auf die Weyher Ortsteile, während nach wie vor ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig war, die den - mit Ausnahme des Kirchweyher Bahnhofsviertels - im wesentlichen dörflichen Charakter prägte.
Heute liegt Weyhe im sogenannten 'Speck-Gürtel' von Bremen. Als Speck-Gürtel werden die Gemeinden um Bremen herum bezeichnet, in denen ein Großteil der Bewohner nach Bremen zur Arbeit fahren, das dort verdiente Geld jedoch ins Umland von Bremen z.B. nach Weyhe bringen. Der ehemals günstige Grundstückspreis in Weyhe hat sich im Laufe der letzten Jahre den bremischen Verhältnissen angeglichen.
Weyhe im geschichtlichen Zeitraffer
- 860: Um 860 erste bis heute bekannte schriftliche Erwähnung Weyhes ("Wege")
- 1158: Kaiser Friedrich I. gestattet die Besiedelung des bis dahin unbebauten Bruchlandes in Kirchweyhe und/oder Sudweyhe und Dreye
- 1167: Während eines Adelsaufstands gegen Heinrich der Löwe erobern Widersacher des Welfenherzogs das "Castrum Wege" (die Burg Weyhe)
- Um 1185: Ältester schriftlicher Hinweis auf die Existens des Ortsteils Leeste
- Um 1250: Errichtung der Felicianus-Kirche im Ortsteil Kirchweyhe
- 1582: Kirchweyhe, Sudweyhe und Leeste geraten nach dem Aussterben der Hoyaer Grafen unter welfische Herrschaft.
- 1790: Die "Kolonie Erichshof" entsteht auf den Betriebsflächen des im 16. Jahrhundert gegründeten Vorwerks Erichshof. Sie ist Teil des lutherischen Kirchspiels Leeste.
- 1794: Gründung der evangelisch-lutherischen Superintendantur, die bis 1934 bestehen blieb
- 1824: Der Bau einer "Ziegelbrennerey" in Sudweyhe wird genehmigt. Ein traditioneller Weyher Gewerbezweig beginnt sich zu entwickeln. Bis 1896 entstehen in den Marschen von Ahausen, Leeste, Sudweyhe und Dreye vier weitere Betriebe.
- 1826: Im Weserdorf und Zollort Dreye gründet der Bremer Fabrikant G. F. Sengstack eine Seifensiederei - Pionier der Industrielisierung in diesem Ortsteil, der größten Gewerbeansiedlung in Weyhe bis heute.
- 1873: Fertigstellung der Bahnstrecke Bremen-Osnabrück, in der Folge Errichtung des Rangierbahnhofes.
- 1928: Die "Kolonie Erichshof" wird mit der Gemeinde Leeste vereinigt.
- 1945: Die Endkämpfe um Bremen führen zu zahllosen schweren Zerstörungen im Gebiet der heutigen Gemeinde Weyhe.
- 1972: Abschluss des Kommunalpartnerschaftsvertrages zwischen der Gemeinde Kirchweyhe und der Gemeinde Coulaines, Frankreich
- 1973: Einweihung des Schulzentrums Kooperative Gesamtschule (KGS) Leeste.
- 1. März 1974: Die Gemeinde Weyhe entsteht durch den Zusammenschluss der Gemeinden Kirchweyhe, Leeste und Sudweyhe.
- 1987: Fertigstellung des zentralen Rathauses in der Ortsmitte der Gemeinde Weyhe
- 1989: Die Bildungsstätte "Trafo" wird ihrer Bestimmung übergeben.
- 1990: Abschluss des Kommunalpartnerschaftsvertrages zwischen der Gemeinde Weyhe und dem Bezirk Madona, Lettland
- 1. Januar 1992: Weyhe erhält den Status "selbständige Gemeinde".
- 19. September 1997: Die Gemeinde Weyhe erhält einen zentralen Marktplatz im Ortsteil Kirchweyhe.
- 28. Mai 1998: Einweihung des 2. Schulzentrums Kooperative Gesamtschule (KGS) Kirchweyhe
Quelle und Wikipedia
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Grabsteine
- Ev. Friedhof, Kriegsopfer Kirchweyhe (Weyhe, Diepholz) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friedhof Leeste im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friehof Kirchweyhe im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Historische Quellen
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>WEYYHEJO43KA</gov>
Literatur
- Wilfried Meyer: Weyhe im Wandel der Zeit, (c) 1981 by Druckerei Pieper, Syke und Buchhandlung Schüttert, Syke, 2. überarbeitete Auflage, 1986, ISBN 3-923965-01-X, 3. überarbeitete Auflage, 2005, WM-Verlag-Weyhe, ISBN 3-9807444-6-9
- Wilfried Meyer: Weyhe im Wandel der Zeit Band 2, (c) 2005 WM Verlag-Weyhe, 1. Auflage, 2005, ISBN 3-9807444-4-2
- Wilfried Meyer: Weyhe, Daten, Ereignisse, Bilder einer Gemeinde, (c) 1999 WM-Verlag-Weyhe, ISBN 3-9807444-0-X
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Friedhöfe
- Friedhof Leester Str. , Weyhe Leeste im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
http://www.wilstedt.de Höfeliste
Genealogische Internetseiten
Weitere Internetseiten
Landkreise, kreisfreie Städte und Regionen im Bundesland Niedersachsen (Bundesrepublik Deutschland) | |
Landkreise:
Ammerland |
Aurich |
Grafschaft Bentheim |
Celle |
Cloppenburg |
Cuxhaven |
Diepholz |
Emsland |
Friesland |
Gifhorn |
Goslar |
Göttingen |
Hameln-Pyrmont |
Harburg |
Helmstedt |
Hildesheim |
Holzminden |
Leer |
Lüchow-Dannenberg |
Lüneburg |
Nienburg (Weser) |
Northeim |
Oldenburg |
Osnabrück |
Osterholz |
Osterode am Harz |
Peine |
Rotenburg (Wümme) |
Schaumburg |
Soltau-Fallingbostel |
Stade |
Uelzen |
Vechta |
Verden |
Wesermarsch |
Wittmund |
Wolfenbüttel |