Wasseruhr

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Uhrmacher mit Wasseruhr
altkolorierter Kupferstich b. Johann Peter Voigt 1791


Wasseruhren der Antike

Bei allen Arten der alten Wasseruhren in der Antike tröpfelte das Wasser durch ein enges Loch eines Gefäßes in ein anderes Gefäß, worin ein leichter Körper schwamm, der die Höhe des Wassers, und also auch die verflossene Zeit andeutete. Alle diese Uhren hatten den Fehler, daß das Wasser anfangs durch den Druck geschwinder, bei niedrigerem Wasserstand aber langsamer auslief.

Neuere Art der Wasseruhr

Eine Wasseruhr neuerer Art besteht gleichfalls aus einer Art von Walze oder runden Büchse A, welche von Metall gemacht und gut zusammengelötet wird. Das Wasser befindet sich darin in verschiedenen Fächern, welche durch ein kleines Loch, das nahe an dem Umfang ist, mit einander verbunden sind, und die nur so viel, als nötig ist, Wasser abgeben, damit diese Uhr durch ihr eigenes Gewicht gemächlich herabsteigen kann. Sie hängt bei a a an zwei dünnen, gleich starken Schnüren herunter, die um die eiserne Achse bei d gewickelt sind, die auf jeder Seite genau mitten durch die Walze geht, und im Herabsteigen, ohne das geringste Geräusch, die Stunden an ihren zwei Enden anzeigt, indem diese zu beiden Seiten der Walze auf einer Vertikalfläche bezeichnet sind.

Einige dieser Uhren zeigen die ablaufenden Stunden durch einen Zeiger an, der sich um ein Zifferblatt einer gewöhnlichen Zeigeruhr dreht. Dieses geschieht vermittelst eines Rades oder einer Rolle, die 4 bis 5 Zoll im Durchmesser hat, und hinter der Uhr an einer Stange von Kupfer oder Stahl, die durch den Mittelpunkt geht, befestigt ist. Das eine Ende dieser Stange geht in einem kleinen Loche, welches als eine Stütze dient, und das andere Ende trägt den Zeiger, welcher die Stunden zeigt. Der gedachte Zeiger dreht sich mit Hilfe einer seidenen Schnur, die ein wenig dick gedrehet um die Rolle führt, und an einem Ende der Achse in der Gegend bei h angehängt ist; an das andere Ende der seidnen Schnur wird ein Stück Bley gehängt, wie bei f angedeutet worden, da dann die Walze, indem sie nach und nach herabgeht, die eingehängte Schnur in h mit sich fortzieht, und macht, das dieselbe sich zu gleicher Zeit mit umdreht, und auf diese Weise auch den Zeiger mit herumtreibt, welcher dadurch die Stunde anzeigt. Der Umfang der Rolle muß mit dem Raum, den die Walze in zwölf Stunden durchläuft, gleich sein. Man nimmt mit einer Schnur genau die Größe von solcher Distanz, und macht nach derselben eine Rolle, deren Umfang genau so groß ist, als die Länge der Schnur; so werden die Rolle und der Zeiger ihren Umgang in zwölf Stunden richtig vollenden. Geht die Walze zu geschwind herab, und die Uhr zu bald vor, so macht man in f ein etwas schweres Bley daran, geht sie aber zu langsam, so muß ein leichtes daran gebracht werden. [1]

Schema einer Wasseruhr, Krünitz Oekonomische Encyklopädie (1773-1858)


Einfache Wasseruhr

Eine einfache Wasseruhr kann man auch machen, wenn man einen viereckigen Kasten von Holz sich machen läßt, und alle Fugen und Ritzen desselben genau mit wasserdichtem Kitte verschmiert, in demselben macht man ein kleines Loch oder Löchelchen, so daß das Wasser daraus nur tropfenweise auslaufen kann. Man füllt nun diesen Kasten mit Wasser, und läßt dasselbe einen ganzen Tag daraus aus und in ein anderes Gefäß laufen, bemerkt aber dabei, indem man eine genau gehende Stuben= oder Taschenuhr zur Seite hat, nach dem Falle des Wassers in dem Gefäße die Stunden, halbe und Viertelstunden mit Oelfarbe durch kleine Striche im Innern daran, so auch die Stundenzahl, und man wird nun eine gute und wohlfeile Wasseruhr haben.

Fußnoten

Artikel Wasseruhr. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

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