Wandmacher

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Wandmacher

Berufsbezeichnung

Bedeutung: Hersteller (Weber) von Wolltuchen zur Gewand-Herstellung.

Wollstoff wurde als Wand oder Laken bezeichnet (Vgl. Leinwand, Woll-Gewand). Die Wollweber oder Wullner oder Wandmacher stellten also Wolltuch her, und unter Wandschneider verstand man den Tuchhändler und Wollstoffschneider.

Das frühe lokale Blühen des Wandmacher-Handwerks wurde durch die Schafzucht auf ausgedehnten Heideflächen (Norddeutschland) begünstigt und die Leinenweberei durch den lokalen Flachsanbau auf mageren Böden.

Wandmacher und Wandschneider gehörten allgemein zu den angesehenen und wohlhabenden Handwerkern und waren in den Städten in eigene Gilden organisiert. Sie bekleideten öfters das Amt eines Schöffen im Stadtrat

Häufig schlossen sich die Tuch- und Wollweber mit den Wandmacher zu einer Gilde zusammen. Die Gilde war eine Art familiärer Verbrauchs- und Absatzgemeinschaft, die den einzelnen aus der Gefahr der wirtschaftlichen, sozialen Unsicherheit herausholte und ihm dafür die Solidarität der Gleichbetroffenen versprach.

Die Gildenrolle oder Bestätigung enthielt u.a. Bestimmungen über die Aufnahme in die Gilde, die Lehr- und Gesellenzeit, die Meisterprüfung, die Anzahl der "Knechte", die ein Meister beschäftigen durfte und über die Qualität des handwerklichen Erzeugnisses. Die Rolle wurde vor den Bürgermeistern und dem Rat beschlossen und mit dem Siegel der Stadt versehen.