Topographia Ducatus Montani (1715)/099
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diese Stadt baldt wieder erhohlet und vorizo wieder in einem guten Standt ist.
Also nun, wie gesagt, bestehet dieser Stadt Nahrung vornemlich in Handel, und zwar obgemeltem in specie. Sie handeln auch mit Wein, Korn und allerhandt Stoffen, was mann insgemein an einem Orth benöthigt ist, doch sind die leztens von keiner solchen Achtung als die erste. Dasjenige, was das Landt umb die Stadt von Früchten und Viehzucht trägt oder hat, ist nicht mehr, als was sie selbsten benöthiget. Die Einwohner sind zeit der Reformation meistens der sogenannten reformirten Religion zugethan gewesen, aber nach dem Brandt haben sich auch viele von der Augspurgischen Confession daselbst niedergelassen und vor etlichen Jahren ist denen Patribus Jesuitarum von Gnädigster Churfürstlicher Landesherschaft ein Kloster und Kirche zu bauen vergönnet worden, daß also alle 3 in dem Römischen Reich placidirte Religionen nunmehr an obgemeltem Orth anzutreffen.
Leztens ist nicht zu vergessen, weilen diese Stadt im Jahr 1709 von dem jezt regierenden Churfürsten und H. H. Johann Wilhelm das privilegium erhalten, ihre eigene Streitigkeiten unter sich zu schlichten, oder vielmehr aus ihnen selbsten einen Richter zu erwehlen, so ist sie nunmehro dem Ambtsrichter daselbst nicht mehr unterworfen und genießet also eine völlige Freiheit einer Stadt und zwar solche, deren andere Städt im Landt sich gleichfals bisher bedienet.
Von denen sogenandten Freyheiten, wie auch Schlössern, die im Landt gelegen.
Von denen Freyheiten ist nichts besonders anzumerken, als daß in der Freyheit ter Burgh viel wüllene Decken auf die Betten, wie auch auf Pferdte zu gebrauchen, gemacht werden, solche führen sie gemeiniglich in Brabandt, und treiben ihren Handel damit. Das dabey gelegene Schloß, welches hierin mit verzeichnet zu sehen, war vor diesem eine Residenz der alten Grafen von den Bergen, wie auch einiger Herzoge, solches aber ist von dem Keyserlichen General Plettenberg demolirt worden, und ist aus der uhrsach in keinem Standt einige Herschaft zu logiren. Ingleichen war das Schloß Huckeswagen auch eine Residenz der Grafen von den Bergen, welches die uhrsach, dessen Abzeichnung diesem Werck einzuverleiben. Dabey lieget eine Freyheit, in