Tappensches Familienbuch (1889)/205

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Tappensches Familienbuch (1889)
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unter Versetzung in das 2. Inf.-Regiment, mit welchem er den kurzen, für die hannoversche Armee unglücklichen Feldzug und das blutige Treffen von Langensalza mitmachte.

      In Folge dor eintretenden Umgestaltung der politischen Vorhältnlsse des Königreichs Hannover nahm er seinen Abschied aus dem Hannover’schen Militärdienst und ward er unter Uebertritt in die Königlich Preussische Armee, unterm 9. März 1867 zum ausseretatsmässigen Seconde-Lieutenant im Ingenieur-Corps ernannt und dem 6. Pionier-Bataillon zu Neisse zugetheilt. Nachdem er sodann von Michaelis 1867 bis Juni 1869 den vorgeschriebenen Cursus auf der vereinigten Artillerie- und Ingenieur-Schule zu Berlin zurückgelegt hatte, wurde er unterm 25. Juni 1869 an das Hannoversche Pionier-Bataillon Nr. 10 zu Minden versetzt und am 4. Septbr. ejusd. zum etatsmässigen Ingenieur-Offizier ernannt.

      Bei der 3. Feld-Compagnie dieses Bataillons machte er, nachdem er zunächst in den Tagen vom 21. bis 29. Juli 1870 zum Bau von Feldschanzen nach Wilhelmshafen commandiert gewesen war, den deutsch-französischen Krieg mit. In diesem nahm er am 16. August an der Schlacht bei Vionville, am 18. ejusd. an der Schlacht von Gravelotte (St. Privat), an der Cernirung von Metz, insbesondere an der Ausführung von Verteidigungswerken und der Wiederherstellung der von Metz nach Diedenhofen führenden Eisenbahn Teil, wofür ihm am 12. October die höhere Anerkennung durch Verleihung des Eisernen Kreuzes 2. Klasse ausgesprochen wurde. Nach dem Falle von Metz machte er den Zug nach Orleans und nächstdem denjenigen nach Vendôme mit, auf welchem seine Compagnie bei Beaugency und Blois Brücken über die Loire wiederherzustellen bezw. zu schlagen hatte. Sodann hatte er mit kleineren Detachements zwischen Blois und Tours eine Eisenbahnsprengung auszuführen und einer Expedition gegen Tours beizuwohnen, vom 5. Januar 1871 an aber mit einem Pionier-Detachement und andern Truppenabteilungen den Brückenübergang bei Blois zu bewachen und die Aufgabe, die Brücke im Falle eines feindlichen Angriffes zu sprengen. Es kam dies auch trotz der obwaltenden schwierigen Verhältnisse und im heftigen Feuer des Feindes soweit nötig zur Ausführung, als am 28. Januar wirklich ein blutiger Ueberfall erfolgte; mit seiner Abweisung endete auch in jenen Gegenden das Drama des gewaltigen Krieges.

      Nachdem er vor dem Rückmarsch der Heere sodann noch verschiedene Commondos bei Chaumont, Toul und Verdun ausgerichtet, wurde er zu dem neuzuformierenden Pionier-Bataillon Nro. 15 nach Strassburg versetzt, welches dort am 1. Juli zusammentrat. Durch Kabinets-Ordre vom 20. Juli 1871 zum Premier-Lieutenant befördert, ging er, als sein Bataillon zum 1. Oot. 1872 nach Metz verlegt wurde, mit diesem nach Metz über, woselbst er unterm 15. Oct. 1878 zum Fortifikationsdienst versetzt wurde und beim Bau des Forts Göben mitzuwirken hatte. Durch Kabinets-Ordre vom 9. Juli 1877 wurde er zum Hauptmann befördert, unterm 12. Oct. 1878 zum Kompagnie-Chef im Hannoverschen Pionier-Bataillon Nr. 10 in Minden ernannt, in welcher Stellung er Anfang 1882 die letzte Berufsprüfung ablegte. Durch Verfügung der General-Inspektion des Ingenieur-Korps vom 12. Decbr. 1884 wurde er zum Fortifikationsdienst nach Thorn versetzt, durch Allerhöchsten Erlass vom 18. Octbr. 1887 aber zum Ingenieur-Offizier vom Platz in Memel ernannt.

      Mittels Kabinets-Ordre vom 15. Juni 1887 wurde ihm das Dienstauszeichnungskreuz für 25jährige Dienstzeit im stehenden Heere verliehen.