Tappensches Familienbuch (1889)/101

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Tappensches Familienbuch (1889)
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      Die für beide Ehegatten gehaltenen Leiehenpredigten [1] enthalten das folgende:

      (Memoria pie defuncti.)

      Von solcher Barmhertzigkeit und Trewe Gotten zu reden, hat uns nun Ursach und Anlass gegeben der weil. Edel pp. Stats Albrecht, Fr. Br. Lünäb. wolbestalter General-Auditeur, nunmehr in Gott ruhend. - Von demselben kömt nur dieser Bericht ein, dass der sel. Herr Gen.-Auditeur von Christlichen Eltern in einem Dorff an der Weser Rhüel genandt, im Ambt Först gelegen, zur Welt geboren. Sein Vater ist gewesen der weil. Ehrwürdiger, Vorachtbar und Wolgelahrter Herr Bartholdus Albrecht aus Hoxer, vorgemeldten Dorffs Rhüels 36jähriger wolverordneter Prediger und Seelsorger. Seine Mutter die Ehrentugendsame Frau Ilsabe Arendes von Eldagsen bürtig. - Im 13. Jahr seines Alters ist er nach Einbeck in die Schule und im 15. Jahr weiters auff Huxar - geschicket. Nachgehends hat er sich auff andere Schulen mehr, als Wolffenbüttel, auch alhie nach Hildesheimb und zuletzt nach Hannover begeben, woselbst er mit grossem Fleiss seinen Studiis obgelegen -. Anno 1627 ist er auff die weitberühmte Universität Rostock gezogen und sein Studium juris alda angefangen, auch bey die 2 Jahr daselbst verharret. Als aber die Stadt Rostock vom Käiserl. Gen. Wallensteiner eingenommen, hat er sich in patriamhinwieder erhoben, und bald darauff nacher Marpurg in Hessen, umb seine Studia alda zu continuiren, sich begeben, ist auch daselbst drey Jahr continue geblieben.

      Anno 1632, 8 Tage vor S. Johannis Baptistae, ist unser S. verstorbener zum Herrn Gen.-Lieutenant Tihlo Albrecht von und zu Uslar gekommen, und bey dessen Regimenten zu Ross für einen KriegsSecretarium und RegimentsAuditeur bestellet worden, welche beyde Chargen er in Fr. Br. Lüneb. Kriegsdiensten über 3 Jahr zu seinem grossen Ruhm mit aller Trew und fleisse versehen, und manche gefährliche Occasion mit überstanden, Inmittels er denn in unterschiedlichen schweren Haupttreffen gewesen, auch ein gantzes Jahr alhie vor Hildesheimb mit gelegen; was er alda für Gefahr Leibes und Lebens nebenst andern ausgestanden, ist uns mehr als bekant, und bedarff solches keiner weitleufftigen erzehlung. Nach eroberung dieser Stadt Hildesheimb und entleibung des Herrn Gen.-Leut. Uslars, so in der Mindischen Belagerung geschehen, hat sich der S. verstorbener alhie zu Hildesheimb eine zeitlang aufgehalten, und endlich mit consens seines lieben Vatern - sich an die Ehr und Viel Tugendreiche Frawen Elisabeth Tappen, des Edel, Vest und Hochgelahrten Hermanni Tappen, J. U, D. und Fr. Br. Lüneb. Raths, auch Hochverdienten Bürgermeisters alhie zu Hildesheimb, eheleibliche Tochter, verheirahtet, und mit derselben - durch Gottes Segen 11 Kinder gezeuget, - das zwölfte aber ist noch in Mutter Leibe verschlossen, das wolle der liebe Gott benebenst der Mutter gnädiglich erhalten -.

  1. „Zwo Leichenpredigten, Bey Christlichen Leichbegängnissen des Edlen, Vesten. Mannhaften und Hochgelarten Statz Albrechten, Weiland Fr. Br. Lüneb. wolverdienten General-Auditeurn sel., Da er nach seligem Absterben am 16. Decemb. 1651 folgenden 19. Decemb. in S. Georg Kirchen binnen Hildesheimb ehrlich zur Erden bestattet worden: Wie denn auch Dessen hinterlassenen Wittben, Der Erbarn. Ehr- und VielTugendreichen Frawen Elisabeth Tappen, Welche Freytags nach Ostern 1652, war der 23. Aprilis, ihrem Ehe-Herrn sel. sampt einem jungen Töchterlein gefolget, und den 28. darauff neben demselben in vorerwehnter Kirchen beygesetzet worden. Gehalten durch M. Joh. Hoffmeister Pfarrern daselbst.“ - Gewidmet: Des Edlen pp. Herrn Statz Albrechten pp. sel. Und der Ehrbaren pp. Frawen Elisabeth Tappen sel. Hinterlasseuen betrübten Wäiselein und Kindern Statz, Annen Magdalenen, Joachim Heinrich und Johann Petern Albrechten. - Das Original findet sich in der Universitäts-Bibliothek zu Göttingen.