Sennefriedhof Bielefeld
Grabstein-Projekt |
---|
hier: Sennefriedhof Bielefeld |
Fotografische Aktualisierungen: Fotograf Zur Datenbank |
Allgemeines zum Friedhof
- Beschreibung
In die Landschaft der Senne mit ihrem Sand, ihren Kiefern und ihrer Heide ist dieser überkonfessionelle Waldfriedhof (106 ha) eingebettet. Als er 1912 eröffnet wurde, war er der vierte seiner Art nach dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg (389 ha), dem Waldfriedhof München (170 ha) und dem 1909 eröffneten Südwestkirchhof Stahnsdorf südwestlich von Berlin (209 ha).
Die Stadt Bielefeld hat ihn anlegen lassen und ihr Gartenbaudirektor Paul Meyerkamp trug dafür die Verantwortung. Viele tausend Gräber findet der Besucher des Friedhofs heute, Gräber unter Kiefern, hinter halbhohen Rhododendren und Eiben, unter Laubholz wie Eichen, Birken, Ahorn, umstanden auch von Kirschlorbeer, Ilex und Hartriegel. Grünflächen lockern die Gräberfelder auf. Ein Spaziergänger kann sich beinahe wie in einem Park fühlen.
Er kann in Muße die bequemen Wege begehen, sie sind immer breit genug, ob gerade oder geschwungen, befestigt oder als natürlich anmutende Waldwege angelegt. Frische Luft, Ruhe und Grün, Sonne und blauer Himmel heben das Gemüt. Bei so schönem Wetter können Vogelgezwitscher, das Hämmern des Spechts, ein huschendes Eichhörnchen einen Moment vergessen machen, dass man auf einem Friedhof ist.
Unweit des nördlichen Haupteingangs an der Brackweder Straße und an der Hauptachse des Sennefriedhofs erhebt sich die Alte Kapelle, von Stadtbaurat Friedrich Schultz 1913 im Stil der Reformarchitektur errichtet und von Hans Perathoner mit den allegorischen Figuren Tod, Trauer und Vergänglichkeit geschmückt. Vor der Kapelle ist ein Wasserbecken und auf der Rückseite das Gebäude des alten Krematoriums von 1929. 1999 ist ein völlig neues Gebäude dahinter gebaut worden. Kapelle und altes Krematorium stehen unter Denkmalschutz. Im Jahre 1961 erhielt der Friedhof eine zweite Kapelle im unteren Teil in der Nähe des Westeingangs an der Windelsbleicher Straße.
Nach über einhundert Jahren ist der Sennefriedhof mit etwa 106 Hektar mehr als doppelt so groß wie zu Beginn. Alte Grabstätten bürgerlicher Familien im nördlichen Teil sind aufwendig, aber nicht protzig gestaltet. Grabmonumente und Grabsteine in Form von Findlingen und aus Sandstein und Muschelkalk gebaut, wird der Besucher im älteren wie auch in jüngeren Teilen bemerken. Beim Betrachten der Steine fallen Namen bekannter Familien auf. Zeichen, Symbole, künstlerische Darstellungen, Daten wecken Aufmerksamkeit, Erinnerungen, lassen an historisch bedeutsame Ereignisse, an Landschaften denken, erwecken Anteilnahme an den Schicksalen der Toten.
Der Sennefriedhof hat Raum für Ehrenfelder Gefallener der Weltkriege, für Bombenopfer, für politisch Verfolgte der NS-Diktatur. Man findet Abteilungen für die Gräber von Zwangsarbeitern. Der Vertriebenenopfer aus den deutschen Ostgebieten wird ebenso gedacht wie der ungeborenen Kinder. Muslime, Jesiden und Orthodoxe Christen haben ihr eigenes Gräberfeld. Neueren Datums sind Flächen für Urnengräber, Baum- und anonyme Gräber. Einsam und unaufdringlich liegt auf einer ausgedehnten Grünfläche das erhaltene Grab für Henriette Ziemann geborene Hempel, 81 Jahre alt. Sie wurde am 15. August 1912 als erste Tote auf dem Sennefriedhof beigesetzt.
Karl Beckmann, September 2020
- Eigentümer
- Stadt Bielefeld
- Betreiber
- Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld
- Eckendorfer Straße 57
- 33609 Bielefeld
- Tel. 0521 51-0
- Mail: Umweltbetrieb@Bielefeld.de
- Entwurf und Planung
- Paul Meyerkamp (Gartenbaudirektor)
- Bauwerke
- Alte Kapelle, Neue Kapelle, Verwaltungsgebäude, Krematorium
- Friedhofseingänge
- Haupteingang Brackweder Straße 82,
- Friedhofstraße 174, Friedhofstraße 100, Friedhofstraße 70,
- Kohlenweg 27, Ruderweg 12, Windelsbleicher Straße 139,
- Parkplatz Windelsbleicher Straße, Südring, Brackweder Straße.
- KFZ-Stellplätze
- Windelsbleicher Straße Sennefriedhof West.
- Parkplatz Endstation Stadtbahn Linie 1
- Entlang der Friedhofsstraße
- Ausstattung
- Kapelle / Trauerhalle, Urnenraum, Krematorium, WC-Anlage
- Beerdigungsformen
- Erd- und Feuerbestattung
- Aschestreufeld
- Urnenhain mit Urnenstelen und Urnenpflegegräbern, Urnenbaumgrabstätten
- Grabfelder für Tot- und Fehlgeburten
- Islamisches, jezidisches und orthodoxes Gräberfeld
- Grabfelder für Tot- und Fehlgeburten
- Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, Ostvertriebenenfeld
- Besonderheiten Hügelgräber
Am Südhang des Teutoburger Waldes gab es schon sehr früh menschliche Siedlungen. Beim Ausheben von Grabstätten stieß man auf mehrere Hügelgräber.
Dieses Hügelgrab hat einen Durchmesser von mehr als 20 Metern und eine Höhe von 1,70 Metern. Abmessungen und Form lassen vermuten, dass es sich um ein Hügelgrab handelt, das schon Ende der jüngeren Steinzeit (um 1800 v. Chr.) oder in der älteren Bronzezeit (um 1500 v. Chr,) angelegt wurde. Zu dieser Zeit war es üblich, die Verstorbenen unverbrannt in Baumsärgen zu bestatten. Später wurden in diesen Grabstätten auch Urnen beigesetzt.
Die Grabhügel wurden zunächst für Dünenrücken gehalten, später aber als Hügelgräber erkannt. 1986 wurden fünf gut erhaltene Hügelgräber auf dem Sennefriedhof unter Denkmalschutz gestellt.(Text: Informationstafel auf dem Sennefriedhof)
Adresse
- Sennefriedhof
- Brackweder Straße 80
- 33647 Bielefeld
- Wegbeschreibung / Erreichbarkeit
- Die Stadtbahn Linie 1 fährt die Haltestelle Sennefriedhof an.
- Den südlichen Teil fährt die Buslinie 36 mit der Haltestelle Sennefriedhof Süd an.
- Die Buslinie 94 fährt den westlichen Teil mit der Haltestelle Sennefriedhof West an.
- Über einen der 12 Eingänge können Sie schnell jeden Teil des Sennefriedhofs bequem zu Fuß erreichen.
- Öffnungszeiten des Sennefriedhofs
- Der Sennefriedhof ist durchgängig geöffnet.
Friedhofsplan
Grab- und Gedenksteine
- Namenliste Sennefriedhof Bielefeld-Senne I
- Namenliste Sennefriedhof Bielefeld-Senne I - Ehrenfeld Bombenopfer, Bielefeld-Senne I
- Namenliste Sennefriedhof Bielefeld-Senne I - Ehrenfeld Soldaten, Bielefeld-Senne I
- Namenliste Sennefriedhof Bielefeld-Senne I - Ehrenfeld ausländische Kriegstote, Bielefeld-Senne I
- Namenliste Sennefriedhof Bielefeld-Senne I - Ehrenfeld polit. Verfolgte, Bielefeld-Senne I
- Namenliste Sennefriedhof Bielefeld-Senne I - Yezidisches Gräberfeld
- Namenliste Sennefriedhof Bielefeld-Senne I - Lapidarium
Dienstleister vor Ort
- Friedhofsgärtner
- Sennefriedhof Friedhofsgärtnerei
- Steinmetze
- Kohlschmidt Grabmale GmbH, Tel. 0521 9425232
- Dehmel Grabmale, Tel. 0521 410096
- Frank-Michael Buchholz, Tel. 0521 441767
- Natursteine Jan Billerbeck, Tel. 0521 48954747
- Uwe A. Jauer Steinmetzbetrieb e.K., Tel. 0521 946610
Gedenk- und Grabsteine wichtiger Persönlichkeiten
- Henriette Ziemann
- Grabstein Henriette Ziemann
- Sie wurde am 15. August 1912 als erste Tote auf dem Sennefriedhof beigesetzt.
- Hermann Stenner in Wikipedia
- Grabstein Hermann Stenner
- Rudolf Stapenhorst in Wikipedia
- Grabstein Rudolf Stapenhorst
- Carl Severing in Wikipedia
- Grabstein Carl Severing
- Walter Seidensticker in Wikipedia
- Grabstein Walter Seidensticker
- Ernst Rein in Wikipedia
- Grabstein Ernst Rein
- Gedenkstein Gedenkstein
- Gedenkstein von Bildhauer Karl-Heinz Rhode-Jüchtern auf dem Soldatenehrenfeld des Sennefriedhofs
- Grabstein Karl-Heinz Rhode-Jüchtern
- Wilhelm Heiner in Wikipedia
- Grabstein Wilhelm Heiner
- Friedrich Schultz
- Deutscher Architekt und Baubeamter. Zu seinen Bauten zählten die alte Kapelle und die Torhäuser des Sennefriedhofs
- Grabstein Friedrich Schultz
- Wilhelm Lamping
- Der erste Städtische Musikdirektor
- Grabstein Wilhelm Lamping
- Emil Gross in Wikipedia
- Grabstein Emil Gross
- Georg Kisker
- Die Grabstätte Kisker in Abt. K/ Nr. 27. Er war Fabrikant, Stadtrat und einer der Initiatoren des Sennefriedhofes.
- Grabstein Georg Kisker
Weitere Friedhofsbilder