Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/295

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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blieben auch noch immer die alten Hardesgerichte, auf welchen mit den Bauern der Edelmann erschien .[1]


Wir kehren nach dieser Abschweifung zur Geschichte zurück. Waldemar Christophersen, sonst Atterdag zugenannt [2] war seit 1340 König in Dänemark und hatte vollauf zu thun Geld herbeizuschaffen und Pfandschaften einzulösen. Das gab denn ein strenges Regiment; aber an Beharrlichkeit fehlte es nicht, und aus der gänzlichen Zerrüttung erhob das Reich sich wieder. Im Rendsburger Antheil von Holstein herrschten Gerhard des Großen Söhne Heinrich, Claus und Adolph. Der letztere tritt bald zurück, ist vielleicht früh gestorben. Heinrich führte den Beinamen des Eisernen (Isern Hinrik) und hat ein bewegtes Leben geführt. Daneben lebte noch Johann der Milde bis 1359. Er ward nach und nach für seine Dänischen Besitzthümer mit Geld abgefunden, wie denn auch mehr und mehr Gerhards Söhne auf Fühnen und sonst ausgelöst wurden. Mit dem Könige hielt es Herzog Waldemar von Schleswig, der darüber freilich 1346 in Holsteinische Gefangenschaft gerieth, doch im folgenden Jahre wieder frei kam. Er hatte 1344 dem Könige


  1. So ersieht man, um ein Exempel anzuführen, aus einer Urkunde von 1374, die in Ulrich Petersens handschriftlichen Sammlungen enthalten ist, daß in einer Streitsache über Güter zu Hakemark in Schwansen auf dem Riesebyer Hardesdinge 12 Männer (Nävninger) ernannt wurden, unter welchen fünf Knappen, die Uebrigen Bauern waren, die dem Lüder Rutze (diese Familie hat ihren Namen von Russee bei Kiel) die Güter zusprachen: duodecim viri non suspectide placito. Rysbyeherde nominati, videlicet Hennekinus Darghede, Jorden Latendorp, Wlff de Haghen, Hennekinus de Haghen, Henneke Wood, famuli, Nicolaus Otssen, Johannes Kalsen, Jess Stade, Claus Godeman, Marquardus Harsen, Rusthe Henneke, Jes Woghens eoram nostro justitiario ei dicta bona adjudicaverunt. Man erkennt hier in den Namen leicht die gemischte Bevölkerung.
  2. Atter Dag, wieder Tag, morgen ist wieder ein Tag, soll eine Rede gewesen sein, die er oft im Munde führte, hinweisend darauf, daß mit der Zeit vieles zu erlangen sei, wenn auch im Augenblick nachgegeben werden müsse. So hatte Erich Mendved von einer solchen Redensart seinen Beinamen, Mänd veed, Männer wissen, eine Versicherungsformel, noch im Dänischen in etwas andrer Form som Mänd (veed), wie Männer wissen, auch im Schleswigschen sehr häufig z. B. in und um Flendsburg zusammengezogen und den Meisten unverständlich „Sommind.“