Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/266

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Interessen der Fürsten kreuzten sich zu sehr, als daß ein wahres Einverständniß hätte möglich sein können. Schon 1162 hatte Waldemar mit dem Kaiser sich verbündet, zu welchem er nach Metz reiste, und war des Kaisers Lehnsmann geworden, wie von Einigen angenommen wird nur mit Beziehung auf die zu erobernden Wendischen Lande ,[1] auf welche aber eben Heinrich auch Ansprüche machte; jedenfalls aber beobachtete er die Vorsicht, nach seiner Rückkehr das Danewirk mit einer steinernen Mauer zu befestigen. Eine Dänische Chronik giebt deutlich genug zu verstehen, daß das Mißtrauen gegen die Deutschen ihn dazu bewogen habe .[2] Das Bündniß des Königs aber mit dem Kaiser war von Einfluß auf die Dänische Kirche, insofern bei den damaligen Streitigkeiten über den päpstlichen Stuhl Waldemar auf Seiten des Kaisers trat. Alexander III. von Siena und Octavianus, der den Namen Victor annahm, stritten sich um die päpstliche Würde. Waldemar erkannte Victor, der vom Kaiser beschützt wurde, als rechtmäßigen Papst an, die Dänische Geistlichkeit aber hielt es großentheils mit Alexander, der vornehmlich in Frankreich großen Anhang hatte, und namentlich der Lundische Erzbischof Eskild verfocht dessen Sache. Nicht ohne Einfluß darauf war der Umstand, daß für Alexander sich der auch hier zu Lande damals sehr in Ansehen kommende Cistercienser-Orden erklärt hatte.


  1. Die Belehnung wird zum Theil noch anders angesehen: - eine Streitfrage, die hier weiter nicht in Betracht kommt.
  2. Chronic. Erici: 1163 Rex Waldemarus - - in Daniam sanus rediit. Tunc rex malitias Teutonicorum praevenire volens munitionem Danewirki muro circumcinxit: ante enim lignis tantum munitus erat locus ille. Dieser an sich nicht für die Kirchengeschichte in Betracht kommende Umstand zeigt übrigens beiläufig, daß um diese Zeit das Bauen mit Ziegelsteinen in Gebrauch kam, und dient zur Ermittelung des Alters einzelner Kirchen. Zum Danewirk sind übrigens sehr große starkgebrannte Ziegelsteine verwendet, wie man sie auch an alten Kirchen findet, und die Mauer ist mit in Kalk gelegten Feldsteinen ausgefüllt. Anfänglich aber und noch eine geraume Zeit hindurch scheinen solche steinerne Mauern hauptsächlich nur bei Befestigungswerken und Schlössern in Anwendung gekommen zu sein, deren Anlegung großentheils auch in diese Zeiten fällt. Noch lange nachher galt ein Steinhaus als Privatgebäude für etwas ganz Besonderes, ja wurde, weil es als Festung gelten konnte, kaum gestattet.