Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/205
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Dargun [1] bekamen zur Bewohnung die Westphälinger, den Gau Eutin die Holländer, Süsel die Friesen. Der Plöner Gau ferner lag noch wüste. Oldenburg aber und Lügenburg und die übrigen Gegenden am Meere gab der Graf den Slaven zu bewohnen und machte sie zinspflichtig. So war denn wenigstens vor der Hand ein nicht unbeträchtlicher Theil Wagriens zur Bebauung angewiesen. Zu den neuen Anlagen des Grafen gehörte aber insbesondere auch Lübeck, welche Stadt er an dem Orte Buku, wo noch der Wall der Burg des Cruco sich vorfand, zwischen der Trave und Wakenitz gründete und Lübeck nannte, weil dieser Ort nicht weit von dem alten Hafen und der Stadt entfernt war, die vormals Heinrich errichtet gehabt hatte.
Vicelin empfing die Besitzungen wieder, die vormals der Kaiser Lothar zum Unterhalt der Mönche vor der Burg Segeberg angewiesen hatte; er fand es aber nicht für passend hier das Kloster wieder zu errichten, sondern dies geschah in einiger Entfernung in dem Dorfe, welches die Slaven Cuzalin,die Deutschen aber Hagerestorp nannten, dem jetzigen Högelsdorf, und Volkward wurde zum Vorsteher dieser Stiftung bestellt. Die Kirche am Fuße des Berges aber ward zur Pfarrkirche eingerichtet, und das Kloster erhielt nur eine Capelle oder ein Oratorium. Dies alles wird gewöhnlich in das Jahr 1140 gesetzt, fällt aber etwas später. Zur genaueren Zeitbestimmung dient Gertruds Wiederverheirathung 1142 um Pfingsten und ihr Tod 18. April 1143.[2] Darnach kann Adolph Wagrien nicht vor 1142 erhalten haben, und die Besetzung mit Colonisten geschah doch auch nicht im Augenblick. — Es wurde nun von Vicelin dafür Sorge getragen, daß auch an anderen gelegenen Orten Kirchen erbaut und mit Priestern aus dem Stift versehen wurden.
- ↑ Dargunensem pagum Westphali, Utinensem Hollandi, Susle Fresi incoluerunt. Für den Gau Dargun bleibt die Gegend östlich von der Trave bis wo der Süsler Gau anstieß. Daß aber gerade die Gegend um Ahrensbök zu verstehen sei, beruht auf einer Muthmaßung von M. Heinr. Scholtz in seinem „christlichen und neubevölkerten Wagerland“ 1737, S. 30, wo eine Verwechslung mit dem Mecklenburgischen Kloster Dargun.
- ↑ S. Böttiger: Heinrich der Löwe S. 82 und 90.