Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/152
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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konnte sich nicht halten, Burg und Kirche wurden zerstört. Holstein, Stormarn und Dithmarschen wurden der Slavischen Herrschaft unterworfen. Bis Schleswig drangen die Slaven vor unter Blusso und verwüsteten dort auch Stadt und Kirche. Aus Holstein flüchteten viele Familien, deren Zahl auf mehr als 600 angegeben wird, sie begaben sich nach dem Harz, wo sie sich niederließen 1067. Von diesen ausgewanderten Nordelbingern soll unter andern Orten am Harz auch Elbingerode angelegt sein.
Während nun so über den nördlichen Theil des erzbischöflichen Sprengels großes Unheil hereinbrach, sank der Erzbischof gleichzeitig von der Höhe herab, zu welcher er sich emporgeschwungen hatte. Es war in eben demselben Jahre 1066, als auf dem Reichstage Tribur am Rhein die Fürsten und Stände des Reichs auf die Entfernung des verhaßten Adelbert von den Reichsgeschäften ernstlich drangen. Er begab sich nach Goslar, von dort nach Bremen. Hier war er so gut als eingeschlossen, fand indeß doch Gelegenheit wieder nach Goslar zu entweichen. Unter harten Bedingungen erlangte er Frieden. Aber er ruhete nicht. Er wußte den Kaiser wider die Sächsischen Fürsten aufzubringen und es brach ein Krieg aus, in welchem er wiedererlangte, was von seinen Widersachern ihm abgenommen war. Noch einmal erhob er sich, aber schon waren seine Geistes- und Körperkräfte im Abnehmen. Mitunter war er schwachsinnig und sein Zustand ward immer kümmerlicher. Am 16ten März 1072 endete er einsam auf seinem Lager, während seine Diener beim Essen waren. Ein in vieler Hinsicht hochbegabter Mann, aber von ungemessenem Hochmuth beseelt, und dadurch in weitläuftige Händel verwickelt. Es war ihm gelungen nicht blos großen Einfluß auf die Reichsangelegenheiten zu üben und sein Stift zu bereichern, sondern auch weiter als irgend einer seiner Vorgänger im Norden die Kirche auszubreiten. Er hat zwanzig Bischöfe für den Norden ordinirt, nach Dänemark 9, nach Schweden 6, nach Norwegen 2, nach den Orcadischen Inseln einen und dessen Nachfolger, nach Island auch einen. Außerdem unterwarfen sich ihm mehrere andere Bischöfe, die auswärts ordinirt waren. Wie aber alles Großartige ihn ansprach, und daher alles bei ihm auf das Weite und Entfernte berechnet war, so sehen wir dahingegen innerhalb seines Sprengels, wenn wir einige Klosterstiftungen und was er für den Glanz seiner Residenz Bremen that, ausnehmen