Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/150

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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aber vorläufig gab doch das Ableben des Bischofs Abelinus zu Oldenburg 1051 Veranlassung, mit der Zertheilung des der Hamburger Metropole unterworfenen Slaven-Landes in drei Bisthümer den Anfang zu machen. In diesen Gegenden war ohnehin um diese Zeit das Christenthum in erfreulichem Aufblühen unter der Regierung des Fürsten Gottschalk, der früher, um Rache an den Sachsen zu nehmen, weil sein Vater Udo von einem Sachsen ermordet war, Nordalbingien verwüstet und die Christen auf das grausamste verfolgt hatte, dann aber sich nach Dänemark begeben, Svend Estridsens Tochter geheirathet und dem Christenthum sich wieder zugewendet hatte, und nun, nachdem er mit Dänischer Hülfe sein väterliches Erbe wieder erlangt, eifrig sich der Ausbreitung des Christenthums annahm. Er übernahm es sogar persönlich in den Kirchen manchmal seinem Volke auf Wendisch zu verdollmetschen, was die Priester vortrugen. Klöster erhoben sich zu Lübeck, Oldenburg, Ratzeburg, Lenzen [1] und an andern Orten; in der Stadt Mecklenburg waren nicht weniger als drei Klöster. Mecklenburg, Ratzeburg und Oldenburg wurden nun Bischofssitze. An dem ersteren Orte erhielt ein von Jerusalem gekommener Aristo die bischöfliche Würde, in Ratzeburg Johannes, welcher aus Schottland kam; das verkleinerte Bisthum Oldenburg, welches nun auf Wagrien beschränkt war, erhielt Ezo. So schien nun alles seinen erwünschten Fortgang zu haben. Aber die Zeit der Zerstörung war nahe. Die Schwäche des Reichs nach dem Tode des sächsischen Herzogs Bernhard (1062), der kräftig die Slaven im Zügel gehalten hatte, und unter der Scheinregierung des jungen Heinrich IV. ermuthigte, die stets zur Empörung geneigten Slaven einen abermaligen Versuch zu machen,


  1. Lenzen, Lentzyn, Leontium im mittelalterlichen Latein, an der Elbe lag außerhalb der Hamburger Kirchenprovinz im Havelberger Sprengel.