Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/129

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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zum Herzog in Sachsen gesetzt hatte, und der es sich sehr hatte angelegen sein lassen, auch die Kirche in dem ihm anvertrauten Gebiete zu schützen. — Verlor somit Adeldag in Einem Jahr zwei seiner Beschützer, so blieb ihm doch nicht minder die Gunst des zweiten Otto, der seinem Vater folgte (973—983) und noch in die Zeiten Otto des Dritten, mit welchem 1002 der Mannsstamm des Sächsischen Kaiserhauses erlosch, reichte seine Lebenszeit hinein. Dem Hermann Billung aber folgte als Herzog in Sachsen sein Sohn Bernhard oder Benno, der bis 1010 lebte. 988 den 28. April beschloß der hochbetagte Erzbischof sein Leben und seine lange Amtsführung, während welcher er, wie noch keiner seiner Vorgänger die Kirche sich hatte im Norden ausbreiten sehen, selbst nach Schweden und Norwegen hin, so wie in den Slavischen Gegenden, die seiner Aufsicht anvertraut waren. Die starke Macht der Ottonen hielt die Slaven in Unterwürfigkeit, und ihre Züge gegen die Dänen hatten der Einführung des Christenthums nordwärts von der Eider einen solchen Nachdruck gegeben, daß, wie schon vorhin berührt ist, dort auf der Halbinsel drei bischöfliche Sitze errichtet werden konnten, während nach entfernteren Gegenden hin andere Bischöfe noch ohne feste Sitze ausgesandt wurden. Unter solchen hat der ältere Odincar, ein Däne von edler Abkunft, sich einen besonderen Namen erworben.

Wenn nun freilich diese Thatsachen im Allgemeinen fest stehen, wenn man weiß, daß der Dänische König Harald Blaatand, Gorms Sohn, nach erlittener Niederlage durch die Deutschen sich dazu verstand, zum Christenthum überzutreten, sich mit seiner Gemahlin und seinem Sohne Svend taufen ließ, auch im Bekenntnisse der christlichen Religion bis an sein Ende verharrte, nicht nur die Errichtung der Bisthümer in seinem Lande und die Ausbreitung des Christenthums verstattete, sondern selbst Kirchen erbaute, namentlich eine zu Roeskilde, in der er auch seine Ruhestätte gefunden hat; — wenn dies alles unbezweifelt ist, so stoßen wir dennoch, sobald wir die Vorgänge im Einzelnen uns vorführen wollen, auf so verschiedenartige Berichte und Angaben, und gerathen in eine solche Verlegenheit mit der Zeitrechnung, daß in der That gerade dieser Zeitabschnitt die allergrößten Schwierigkeiten darbietet. Man muß zur Zeit, bis noch weitere Untersuchungen das Dunkel mehr aufgehellt