Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/101

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Norden hin bestimmt ist durch die Eider, so scheint um diese Zeit auch gegen Osten, auf dem den Wenden gelassenen Gebiete die genauere Abgränzung vorgenommen zu sein durch den limes Saxonicus, den wir uns als eine Linie militärischer Stationen zu denken haben.

Es wurden damit kirchliche Einrichtungen verbunden, zu deren Mittelpunkt Hamburg ausersehen ward, das nun zuerst hervortritt, und wo Karl die Kirche, die er schon gleich anfangs zu einem erzbischöflichen Sitze für den Norden bestimmt haben soll, vorsichtig durch den Erzbischof Amalarius von Trier einweihen ließ, damit keiner der benachbarten Bischöfe in der Folge Ansprüche auf diese Kirche möchte erheben können. Daß Hamburg eine von den beiden Festungen sei, welche Karl bereits 808 an der Elbe hatte aufführen lassen, ist wohl wahrscheinlich, ob aber grade diejenige, welche 810 als von den Slavischen Wilzen zerstört und 811 wieder errichtet unter dem Namen Hochbuchi vorkommt, darüber ist viel gestritten. Die Einweihung der Kirche geschah übrigens 811 zur Ehre des Erlösers und seiner Mutter Maria, und die Kirche ward dem Heridag anbefohlen, der zum Bischof bestimmt war, aber nach wenigen Jahren starb.

Kaiser Karl der Große ging auch um dieselbe Zeit 814, 28. Januar mit Tode ab, und unter seinem Sohn und Nachfolger Ludwig dem Frommen ward anfangs der Plan, in Hamburg ein Bisthum zu errichten, zurückgestellt und gerieth in Vergessenheit. Ludwig theilte die Aufsicht über das Nordalbingische Land den beiden benachbarten Bischöfen von Bremen und Verden zu. Wenn berichtet wird, der Bischof Willerich von Bremen (Willehadus Nachfolger von etwa 790 bis 839) habe sich der jungen Pflanzung der christlichen Kirche in Nordalbingien mit Eifer angenommen und namentlich die Kirche zu Meldorf besucht, so muß dies in diese Zeit fallen, während wir von einer solchen Wirksamkeit des Verdenschen Bischofs nichts vernehmen, ja nicht einmal wissen, welcher Theil des überelbischen Landes seiner Obhut anvertraut gewesen sei, vermuthlich doch das zunächst gelegene Stormarn mit Hamburg selbst. Damals erstreckte sich denn die große Maynzer Kirchenprovinz, deren vorhin erwähnt ist, und wozu das Bisthum Verden gehörte (während Bremen zur Kölnischen), bis in unsere Gegenden hinein, ein Verhältniß, das indessen nicht lange von Bestand geblieben, da etwas später die Errichtung eines eignen erzbischösiichen Sitzes in Hamburg erfolgte. Ehe davon die Rede sein