Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/064

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  2. Band  |  3. Band  |  4. Band
1. Band  |  Inhalt des 1. Bandes
<<<Vorherige Seite
[063]
Nächste Seite>>>
[065]
Datei:SH-Kirchengeschichte-1.djvu
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


sich verband, und die Endsylbe wig oder wyt demgemäß zu deuten, zumal da die gewöhnliche Deutung von einer Einbucht des Wassers (viig im Dänischen) bei ähnlichen Endungen anderswo als Bardewyk, Brunswyk (Braunschweig), die gleichfalls durch Verkehr berühmt wurden, nicht passen will. Doch dies beiläufig. Wo etwa eine wahrscheinliche Andeutung an heidnische Heiligthümer in Ortsnamen sich ergeben möchte, soll es in der Folge, wenn von den kirchlichen Einrichtungen, die allerdings sehr oft an Früheres sich anschlossen, im Einzelnen die Rede sein wird, nicht unerwähnt bleiben.

Was die Frage anbetrifft, ob die alten Angler, die von hier auszogen, in ihren Religionsvorstellungen Besonderes gehabt, so soll diese Frage nicht geradezu verneint werden, zumal da der Engländer Beda unter den Gottheiten seiner Angelsächsischen Vorfahren die Eastre und die Hrede (wohl nur versetzt für Herde, Hertha, Erde) nennt. Aber es ist dabei wieder die Frage, ob dies nicht mehr Sächsisch als Anglisch sei. Von der Eastre wird bekanntlich der Name des Oster-Festes abgeleitet (im Englischen auch noch easter, im alten Allemannischen oostrun); hier aber wie im ganzen Norden ward Paask als Name des Festes gebräuchlich, wie leicht ersichtlich ist, eine Uebertragung von Pascha; auch unsere alten plattdeutschen Bücher und Urkunden haben Paschen. Wäre hier die Eastre um die Zeit des Osterfestes verehrt worden, so würde auch hier wohl die von ihr abgeleitete Benennung im Munde des Volks geblieben sein. Es findet sich auch sonst hier nichts, das auf sie hindeutete. Eben so wenig von der Hertha. Nur den alten Namen von Toftlund im Haderslebenschen, Herrested, hat man versucht als Herthested zu erklären, doch ist dies eben nichts weiter als eine Vermuthung. — Als einen Angelsächsischen Gott hat man aber noch angesehen den Sater, weil im Englischen der Sonnabend Saturday heißt (Angelsächsisch Seaterdaeg oder Saeterdaeg, südfriesisch Saterdey, holländisch Saterdag). Aber jede nähere Nachweisung über ihn fehlt. Man hat ihn freilich zusammenstellen wollen mit dem Nordischen Sutr oder Surtur, dem alten Feuergott. Aber dieser, ein Widersacher der Asen, würde schwerlich eine solche Verehrung erlangt haben, auch ist durch den ganzen Norden für den Tag, der[1]


  1. S. Henderson Island, übersetzt von Franceson, Berlin 1820. 1. Thl. S. 226.[GWR 1]



Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)

  1. Die Fußnote auf dieser Seite [64] ist ohne Textbezug.