Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/013

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Die nördlich von der Eider belegenen Marschen aber bewohnten die Friesen, das in stetem Kampf mit den Elementen abgehärtete Volk. Freilich mag kaum mehr auf diese Gegenden zu der Zeit, von der wir reden, die Schilderung anwendbar gewesen sein, welche Plinius im ersten Jahrhundert unsrer Zeitrechnung von ähnlichen Gegenden an den Ausmündungen der Elbe und Weser entwarf, wie dort ein elendes Volk hohe Hügel oder Erdhaufen bewohne, die man nach Maßgabe der Erfahrungen von den höchsten Fluthen mit Händen aufgeführt, und darauf die Hütten gesetzt, wie sie Schiffenden glichen, wenn mit Wasser umringt, Schiffbrüchigen aber, wenn das Wasser zurückgetreten, und sie die mit dem Wasser fliehenden Fische fingen, kein Vieh halten könnten, keine Milch hätten, keine Jagd treiben könnten, weil dort keine Bäume, wie sie von Rohr und Binsen Stricke zum Fischfang verfertigten, den Morast mit den Händen bereiteten und trockneten, um dabei zu kochen und sich zu erwärmen, wie sie kein anderes Getränk hätten wie Regenwasser, das sie in Gruben aufbewahrten.

Es ist dies die Beschreibung unbedeichter Marschländer, wovon noch manches bei den Halligen zutrifft. Wenn aber ein Jahrtausend später Saxo Grammaticus unser Nordfriesland schildert (Buch XIV bei den Kriegen zwischen Knud und Svend 1151), so ist zwar in einem so großen Zeitraum auch eine große Veränderung mit diesen Gegenden vorgegangen. Das Land trägt nach seiner Beschreibung