Ramspott (Familienname)

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Herkunft und Verbreitung

Die frühesten nachweisbaren Träger des Namens RAMSPOTT lassen sich im belgisch-niederländischen Raum in den orthographischen Varianten RANSPOET, RAMSPOET und RASPOET bereits im 14. Jahrhundert nachweisen. Bislang ist jedoch kein verwandtschaftlicher Bezug zu späteren Probanden des Namens RAMSPOTT belegbar; dennoch muss wohl davon ausgegeangen werden, hierin die frühesten Vorfahren zu sehen.

Besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang eine für 1490 belegte Verknüpfung: In den Bürgerlisten von Brüssel wird eine Familie namens RANSPOET erwähnt, zwar ohne Nachweise einzelner Personen, jedoch in der Verwandtschaftsreihe der Familie de Roodenbeke. Diese gehörte zu den sogenannten Sieben Adelshäusern von Brüssel („Les sept lignages de Bruxelles“ bzw. Sieben Adelshäuser von Brüssel), deren Nachkommen das Patriziat dieser Stadt bildeten.

Die nächsten sicheren Nachweis des Namens fallen in die Zeit um 1600, wo er im Sauerland, welches seinerzeit kurkölnisches Territorium war, zu finden ist. Es ist wahrscheinlich, dass die ersten Familienmitglieder seinerzeit über den Verkehrs- und Handelsweg Rhein in die Messestadt Köln kamen, um dann spätestens gegen Ende des 16. Jahrhunderts als Siedler und Arbeiter in das wirtschaftlich attraktive Sauerland zu ziehen. Zeitgleich konstituiert sich im benachbarten Fürstentum Waldeck eine evangelische Linie, die auf den Hämmern an den Flüssen Orpe und Diemel ihre Heimat findet. Inwieweit die beiden eng beieinander liegenden Siedlungsschwerpunkte auf gemeinsame Vorfahren zurückgehen, konnte bislang nicht nachgewiesen werden.

Zum gegenwärtigen Stand der Forschung (März 2021) lassen sich folgende Linien nachweisen:

  • Orpethaler Linie, beginnend um 1600, mit rund 300 Personen in 13 Generationen; lebende Nachfahren in den USA; letzte Ausläufer in Deutschland Ende des 20. Jahrhunderts durch Heirat in andere Familien aufgegangen
  • Marsberger Linie, beginnend um 1600, 39 Personen in 6 Generationen; verfolgbar bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts; keine noch lebenden direkten Nachfahren mit dem Namen RAMSPOTT
  • Giershagener Linie, beginnend um 1600, mit rund 420 Personen in 13 Generationen; zahlreiche noch lebende Nachfahren in Deutschland, der Großteil davon noch in Giershagen und Umgebung ansässig, sowie in der Schweiz und den USA
  • Kraftsolmser Linie, beginnend 1611, rund 150 Personen in 11 Generationen; ausgehend von einem Spitzenahn aus Marsberg, in Deutschland belegbar bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Sobernheim im Rheinland, in den USA jedoch bis in die unmittelbare Gegenwart hinein, allerdings nur in der Namenvariante ROMSPERT (samt verschiedenen Varianten)

Zu allen Linien gibt es diverse Ergänzungen mit noch unsicherer Zuordnung.

Hinzu kommen mehrere kleinere Zweige im Raum Wiesbaden, in Norddeutschland, Baden, Berlin, Wörrstadt usw.

Bedeutung des Namens

Herkunft aus dem Niederländischen

Gemäß eines vom Leipziger Institut für Namenforschung (Gesellschaft für Namenkunde e.V.) erstellten Gutachtens (vom 18.6.2004) und korrespondierend mit der Beobachtung bzw. These, dass die Ursprünge in den Niederlanden zu finden sind, stammt der Name RAMSPOTT aus dem mittelniederländischen. Dort bedeutet das Wort „ram(p)spoet“ in etwa ‚trauriger, betrübter, erbärmlicher, kläglicher, bedauerlicher Zustand bzw. Befinden, Lage, Verhältnis’ usw. Übertragen auf eine Person mit diesem Namen würde das auf einen ‚unheilvollen, unseligen, bedauerlichen Menschen’ hinweisen.

E. Verwijs u. J. Verdam, Mittelniederländisches Wörterbuch (Middelnederlandsch Woordenboek (MNW)), 9 Bde., 1885-1929, hier: Bd. 6, 's-Gravenhage 1907, Sp. 1023, gibt en detail folgende Erklärungen und Belege:

RAMPSPOET (ram-, ran, -spoit), znw. m. Rampspoed, ellende, ongeluk, treurige toetstand; ook een ongeluk of ongeval. Het woord schijnt gevormd te zijn naar het voorbeeld van jegenspoet, onspoet of vorespoet. Zie Weiland 4, 149. Teuth. die armoiden ind ramspoyts vol is, egestuosis; ramp, ramspoit, verw. naar armoede en naar onaventure; zie ook ald. op ongeluc, aventure, tegenheit en nedervalle.Kil. rampspoed, onfortunium. || Met hem die in armoede leeft ende ongheval ende ranspoet (var. ramspoet) heeft, en seldi spot maken no sceren, want dat soude hen meer .. quetsen in horen moet dan al hoor ramnspoet (var. al sijn ander rampspoet), Lsp. III, 3, 957. Bidden Gode ..., dat hi uwen rampsopet kere, 535 (varr. ranspoet, ramspoet). Een mensche es ooc jalous ghemoet om sijns vriens ofte maechs ranspoet, III, 6, 11 (var. C. ramspoet). Menech mensche ... heft vernoy ende ranspoet, ende selc ere ende groot gheval, III, 10, 125 (var. ramspoet; var. C, rampspoet). (Die) mids rampspoede comen sijn unt haren goede, III, 22, 11 (varr. ramspoede, ranspoede). Sine vore, sineghe hoede verhoetten dicke van ranspoede, Doct. III, 805 (varr. ranspoede, onspoede). Ranspoet, rouwe ende vaer, Vierde Mart. 830; ook, 834. Hy salder sulcke joest op doen, het sal breken sulc aertsoen, dat noch vast is ende goet, hy en hebbe misval ende ramspoet (= ongeval, ongeluk, tegenspoed), Troyen dl. 2, vs. 17339 (Epis. vs. 5144 vlgg., varr. onspoet). Vele liede sihn so cranc gemoet, als si scade hebben of rampspoet, dat sie hem selven so verslaen, dat si al te nieute gaen, Melib. 24.

Ergänzend dazu:

RAMPSPOEDICH (ram-, ran-), bnw. Rampzalig, rampspoedig, ellendig, ongelukkig. Theut. ramspoedich, onselich, infaustus; onaventurlick, ongeluckich, rampspodich, ongevellich, onselich, infaustus, infortunatus, miser.

An (weiteren) konkreten Belegen in der mittelniederländischen Literatur seien die folgenden angeführt:

(Hervorhebungen und Übersetzungen aus dem Niederländischen: Bernd Krause)

(1) Lodewyk van Velthem, Spiegel Historiaal, of Rym-Spiegel, 1248-1316; nach der Originalhandschrift „getrouwelyk uytgegeven“ von Isaac le Long, Amsterdam 1727

I. Boek, Cap. 43 (zum Tode des Herzogs Heinrich von Brabant)
“Al scent ter Werlte ramspoet
Dese wissel / hi was hem goet /
Daer hi Hemelrike met gewan.”

Der Herausgeber kommentiert zum ersten Teilsatz: „Al scheen dese verwisselde levenswyse ongelukkig voor hem.“ Daraus ergibt sich die (freie) Übersetzung: „Obwohl dieser Wechsel der Lebensweise für ihn unglücklich zu sein schien / war es gut für ihn, da er das Himmelreich [für sich] gewann.“

(2) Nahezu identisch: Jean van Heelu, Chronique en Vers, herausgegeben von J.F. Willems, Brüssel 1836

„Al scheent ter werelt ramspoet,
Die wissel was hem goet,
Daer hi met dat mochte vercrigen.“

Kein Kommentar vom Herausgeber vorhanden; Übersetzung siehe unter (1)

(3) J.F. Willems, Over den oorsprong, den aert, en de natuerlyke vorming der nederduitsche tael, in: Belgisch Museum voor de Nederduitsche Tael- en Letterkunde, hrsg.v. J.F. Willems, 1. Teil, Genf 1837; Darin: Kapitel Oude Rymspreuken, hier S. 121:

„Soe wat wi jaghen
En mach niet draghen,
Noch hebben spoet,
Wat gode es jeghen;
Ende dies wilt pleghen,
Ghesciet ramspoet.“

Übersetzung: "Was wir jagen [von uns schieben], und nicht ertragen wollen, es sogar verspotten, wogegen Gott ist; Wer dies verübt, dem geschieht „ramspoet“."

Kommentar des Herausgebers / Verfassers: „Ramspoet. Waerschynlyk te lezen rampspoet. In het oud fransch heeft men rampo, crampe, en in Hegarts Dictionnaire Rouchi-francois leest men voor Ramspoene une volée de coups de baton.“ Zur Datierung des Spruches werden keine Angaben gemacht.

(4) Hermann Weinsberg, Liber Decrepitudinis (Gedenckboigstück des hohen und lesten Alters...), 1588-1597; Historisches Archiv der Stadt Köln, CD 51, Digitale Gesamtausgabe: Die autobiographischen Aufzeichnungen Hermann Weinsbergs, hier Bd. 5 der Gesamtausgabe:

„Anno 1591 ... starb Juliana Vrechen, ... deß licentiaten Muberts hausfrauwe in irem hauß bei den Mynnerbrodern, disse stunden wol er war geleirt und gulscher rhaidt. Aber sie quamen in ramspot dan sie hat sich zu Dusseldorff mit ehebruch vergriffen ...“

Hierzu gibt Walter Hoffmann (Sprachgeschichtliche Einordnung, auf Die autobiographischen Aufzeichnungen Hermann Weinsbergs) folgende Information:

„Die umfangreichen Aufzeichnungen Hermann Weinsbergs fallen in die Phase einer erheblichen Umstellung des schriftlichen Sprachgebrauchs in Köln und im ripuarischen Rheinland. Das 16. Jh. bringt einen massiven Varietätenwandel in Druck- und dann auch Schreibsprache von einem gerade im 15. Jh. ziemlich konsistenten regionalen Schreibdialekt in eine überregionale (früh)neuhochdeutsche Schriftsprache.“

Der in seiner Bedeutung offenbar auf die vorgenannten Beispiele bezogene Gebrauch des Wortes „ramspot“ belegt den Einfluss des niederländischen Kulturraumes für die betreffende Zeit und stützt somit zugleich die These, dass in etwa zeitgleich auch die frühesten Vorfahren der Familie RAMSPOTT aus den (historischen, also auch Belgien umfassenden) Niederlanden über den Rhein als Verkehrsweg nach Köln gekommen sind, von wo aus sie dann im kurkölnischen Sauerland Fuß fassen konnten.

Diese Beobachtung bzw. Vermutung erfährt Unterstützung von Seiten der deutschen Sprach- und Literaturgeschichtsschreibung. Man hat dort beobachtet, dass seit dem 12./13. Jahrhundert einer der Rezeptionswege der französischen Literatur über Flandern, Brabant und den Hennegau zum Niederrhein führt. Auf diesem Weg kamen seit der Zeit um 1150 zahlreiche Wörter aus der französischen Sprache in den deutschsprachigen Raum; im gleichen Zuge erfolgte die Übernahme diverser mittelniederländischer Wörter und Ausdrücke.

Andere Thesen

(1) Eine andere Deutungsmöglichkeit besteht etwa darin, die Silbe „Ram-“ von „Ravn“ ‚Rabe’ abzuleiten. Diese Erklärung verweist in den anglo-sächsischen Bereich. Der englische Ortsname „Ramsgate“ beispielsweise geht hervor aus dem altenglischen Wort „hraefn“ und bedeutet in etwa „Rabenschlucht“. Somit wäre der Familienname RAMSPOTT – zumindest in seinem ersten Bestandteil – ein die geografische Herkunft wiedergebender Name. (nach: Dietmar Urmes, Handbuch der geographischen Namen. Ihre Herkunft, Entwicklung und Bedeutung, Wiesbaden 2003) Diese Deutungsvariante jedoch krankt am mangelnden Nachweis einer entsprechenden Abstammung der Familie RAMSPOTT: Sicherlich gab und gibt es Personen dieses Namens in England, doch haben diese ihre Wurzeln in Deutschland. Bedenkt man jedoch, dass auch das deutsche Wort ‚Rabe’ seine Wurzel in „hraefn, hravn“ etc. hat und außerdem im Volksglauben als Unglücksbote gilt, so kommt man zu dieser, den Ansätzen der ersten referierten Erklärung nicht ganz unähnlichen Deutung: Ein RAMSPOTT ist ein ‚Bote’, der auch schon mal weniger Erfreuliches an sich trägt oder mit sich bringt.

(2) Zu einer anderen Raben-bezogenen Deutung kommt auch Prof. Dr. Jürgen Udolph in einem am 07.12.2020 über den Radiosender SWR1 ausgestrahlten Podcast Ramspott. Grundlage der Erklärung ist zunächst der zweite Teil des Namens, also „-pott“, den Udolph auf „Pfütze oder Teich oder Tümpel“ zurückführt, also auf ein kleines stehendes Gewässer, das von bestimmten Tieren regelmäßig zwecks Wasseraufnahme, zum Bad oder anderen Tätigkeiten aufgesucht wird: Zum „Froschepott“ kommt der Frosch, zum „Kreyenpoth“ kommen die Krähen, zum „Vogelpoth“ die Vögel. Hinter „Rams-“ in RAMSPOTT, so Udolph, verberge sich der Rabe, so dass sich, ähnlich wie unter (1), ein Bezug zu diesem Tier ergibt. Das Gewässer, an dem der Rabe sich aufhält, wäre demnach der „Rabenpott“. Diese Rückführung des Familiennamens RAMSPOTT auf ein Toponym überzeugt theoretisch, muss aber dennoch kritisch betrachtet werden. Kreyenpoth und Vogelpoth gibt es als Familiennamen tatsächlich, ihre Deutung im oben beschriebenen Sinn erscheint plausibel und ist nachvollziehbar, da der Tiername noch erkennbar ist – nicht so bei Ramspott: Zu erwarten wäre hier *Rabenspott, *Rabnspott, *Ravnspott oder etwas Ähnliches. Selbst wenn aus solch einem Namen irgendwann Ramspott als verschliffene Form hervorgegangen ist, so müsste es doch mit großer Wahrscheinlichkeit entsprechende historisch nachweisbare Varianten gegeben haben. Diese sind aber bisher nicht bekannt.

(3) In Erwägung zu ziehen ist des Weiteren eine Deutung, die sich an die Erklärung eines Namens anlehnt, der ebenfalls die Endung -pott bzw. -bott aufweist. Zu finden ist dieser im oberdeutsch-rheinischen Gebiet, und er lautet WAL(L)POTT, WALLBOTT oder auch WALDBOTT. Hans Bahlow weist in seinem Deutschen Namenlexikon (2004) darauf hin, dass es sich hierbei ursprünglich um einen altdeutschen Personennamen der Form „Wal(t)bot“ handelt, wobei die Endung „-bot“ auch in den Zusammensetzungen Adalbot, Sigbot und Marbot erscheint und die Bedeutung „Gebieter“ in sich trägt. Demnach ist ein „Waldbot“ wohl eine Art „Aufseher“ über ein Waldstück (oder einen Schutzwall?) gewesen. Versucht man nun, diese Deutung auf den Namen RAMSPOTT zu übertragen, so stellt sich einerseits die Frage, was mit „Rams“ gemeint sein könnte, zum anderen aber müsste überdacht werden, inwieweit die oben unter (1) konstatierten Zusammenhänge wirklich etwas mit dem Familiennamen RAMSPOTT zu tun haben. Ferner ließe sich nun auch spekulieren, ob auch eine gemischte Deutung unter Berücksichtigung der unter (1), (2) und – nachfolgend – (3) angeführten Teildeutungen in Frage kommt.

(4a) Ein weiterer, ebenfalls durchaus schlüssig erscheinender Erklärungsversuch bringt den ersten Bestandteil des Namens RAMSPOTT, „ram(m)“ mit dem im Alt- und Mittelhochdeutschen so bezeichneten „Widder, Schafbock’ in Verbindung. Dieser Tiername wiederum könnte seinen Ursprung im altnordischen Wort „ram(m)r“ ‚kräftig, scharf, bitter’ haben und auf den starken Geruch des Tieres verweisen. Übertragen auf RAMSPOTT könnte das bedeuten, dass einige der frühen Namenträger sich durch auffällige Gerüche auszeichneten (vgl. Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart, 1811).

(4b) Ebenfalls durch scharfen Geruch zeichnet sich der Ramsel aus. Mit „Ramsel“ (Rams, Ramsell, Ramsen, Ramser, Ramschel, Ränsel usw.) wird umgangssprachlich auch der Waldknoblauch bezeichnet, den wir heute als Bärlauch kennen. Seinen Namen Ramsel hat er vom alten germanischen Begriff „hroms“ für Zwiebelgewächse. Die Bezeichnung Bärlauch stammt der Legende nach daher, dass die Bären nach ihrem langen Winterschlaf große Mengen dieser Pflanze zu sich nahmen, um den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. In der Tat ist es so, dass Bärlauch die Verdauung fördert, darüber hinaus verhindert auch Arteriosklerose und senkt den Blutdruck. Die „bärige“ Geschichte ist zwar weit verbreitet, tatsächlich jedoch ist es so, dass der Bär seit je her als starkes Tier verehrt wurde, so dass man auch besonders starke und wirkungsvolle Heilpflanzen nach ihm benannte. Dazu gehören neben Bärlauch auch Bärwurz, Bärlapp und Bärenklau. Bereits die Germanen kannten die heilsame Wirkung des Bärlauchs. Im Großen und Ganzen jedoch geriet der Bärlauch im Mittelalter aus verschiedenen Gründen weitgehend in Vergessenheit – vor allem wegen seines als „teuflisch“ eingestuften Geruchs und unangenehmen Aromas. Erst im 20. Jahrhundert wurde er wiederentdeckt und ist nunmehr aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Einigen naturverbundenen Menschen war der Bärlauch jedoch auch in den Jahren seiner Vergessenheit bekannt, so dass es durchaus denkbar ist, dass er – als Ramsel – namengebend für Personen war, die auffallend rochen – was seinerseits möglicherweise darauf zurückzuführen war, dass die so bezeichnete Person mit diesem oder ähnlichem Kraut oder Wildgemüse Handel trieb (vgl. hierzu Bärlauch: Geschichte).

(5) Ein weiterer Ansatz, der aber vom Leipziger Institut abgelehnt wird, deutet den Namen RAMSPOTT in Anlehnung an die Bedeutung „Sahnetöpfchen“ (Rahm-Pott) als Berufsnamen „Bauer, Milchmann“.

(6) Ebenso abzulehnen ist wohl die Herleitung des Namens RAMSPOTT von dem alten preußischen Wort „rambus“ ‚faul, träge’, zumal diese Deutung von der irrigen Annahme ausgeht, dass der Name RAMSPOTT altpreußischen Ursprungs ist (vgl. Ostpreußenseiten -> Namensforschung -> Familiennamen).

(7) Einem Hinweis aus dem weiteren Familienkreis (Maria RAMSPOTT, geb. Hafner, wohnhaft in Massachusetts, USA) zufolge sollen einst einige Puritaner mit dem Namen RAMSBOTTOM von England in die USA und die Niederlande emigriert sein, wo sie ihren Namen in RAMSPOTT änderten. Maria RAMSPOTTs Tochter Lende formuliert es so: „Ramspott – originally English – family lived 5 or 6 generations in Germany – Weisbaden [!].“ Diese These, wonach englischer Ursprung anzunehmen ist, kann nach bisherigem Stand der Forschung weder bestätigt noch dementiert werden, erscheint nach derzeitigem Wissensstand jedoch eher unwahrscheinlich.

(8) Ebenfalls aus dem Familienkreis RAMSPOTT selbst, namentlich von Lorenz RAMSPOTT, stammt die Theorie, dass der Name ursprünglich mit th am Ende geschrieben worden sei, später erst mit tt, und in seinem vorderen Bestandteil – Lorenz RAMSPOTT schreibt „Ramm“ – von gotisch Ragin = Rat herzuleiten sei. Zu belegen ist diese Vermutung nicht.

Etymologische Vertiefungen

Im Folgenden sind einige ergänzende bzw. vertiefende etymologische Ansätze angeführt, die möglicherweise zur Deutung des Namens RAMSPOTT beitragen können. Die – unvollständige – Auflistung erfolgt ohne Wertung, zumal diese letzten Endes keinen Sinn machen würde, bevor die „wahre“ Bedeutung des Namens RAMSPOTT nicht eindeutig geklärt ist. Sie basiert auf der Auswertung einiger Artikel aus einschlägigen Lexika zur Etymologie der deutschen Sprache.

Quellen:

  • Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Aufl., durchgesehen und ergänzt von Wolfgang Pfeifer, Berlin 1993, 2 Bde., A-L bzw. M-Z
  • Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Sprache, 24., durchgesehene und erweiterte Auflage, bearbeitet von Elmar Seebold, Berlin 2002; u.a.

Zur Erklärung des Namenbestandteils „Ram(s)“-

  • čeremšá (russ.)„Bärlauch“
  • cra(f) (kymr.) „Knoblauch“
  • crem (mir.) „Knoblauch“
  • crim (mir.) „Knoblauch“
  • ēréma (griech.) „leise, still, ruhig“
  • hrama (asächs.) „Gestell“
  • hraman- (germ.) „Lattengestell, Umzäunung, Flechtwerk“
  • hramesōn (germ.) Name verschiedener lauchartiger Gewächse
  • hramjan (got.) „kreuzigen“ („an ein Gestell heften“)
  • hramō germ. („Lattengestell, Umzäunung, Flechtwerk“
  • hramsan (ae.) Name verschiedener lauchartiger Gewächse
  • hremma (anord.) „fassen, klemmen, drücken“
  • hremman (aengl.) „einengen, behindern“
  • kermùšė (lit.) „wilder Knoblauch“
  • krem- (ie.) „Gestell aus Latten, hölzerne Umzäunung“
  • krom- (ie.) „Gestell aus Latten, hölzerne Umzäunung“
  • króm(m)yon (gr.) „Zwiebel“
  • kromus- (ig. (eur.)) „Zwiebel“
  • krómy (russ. (landschaftlich)) „Webstuhl“
  • raam (nl.) „Stütze, Gestell, Rahmen“
  • raem (mndl.) „Rahmen“
  • ræma- (wg.) „Schmutz, Ruß“
  • ram (frühnhd. (milchram, mit mundartlichem ā) (15. Jh.)) „Rahm (Sahne)“; (ahd.) „Stütze“; (ahd. (8. Jh.), mhd., mndd., mnl., nl., engl). “Widder, Schafbock“
  • rama (ahd. (um 1000)) „Stütze, Säule, Gestell, Web-, Stickrahmen“; (frz.) „Aufsammeln, Auflesen, Haufen wertloser Dinge, Plunder“
  • rām (ahd., mhd.) „Schmutz“
  • rāmá- (ai.) „dunkel, schwarz“
  • rāmag (peripherer Wortschatz regional (8. Jh.)) „Rahm (Ruß)“
  • ramas (frz.) „gesammelter Haufen, zusammengetragener Vorrat“; (frz.) Spiel, bei dem „eingesammelt“ wurde
  • rāmas (lit.) „Ruhe“
  • ramas(sis) (frz.) “Durcheinander“
  • ramasser (frz.) „zusammenraffen, sammeln, auflesen“; (frz.) Spiel, bei dem „eingesammelt“ wurde
  • rámatē (aind.) „beruhigt, lässt ruhen, steht still, rastet, weilt, ergötzt sich“
  • rambhá- (aind.) „Stab, Stütze“
  • rāme ( mnd., mnl.) „Stütze, Gestell, Rahmen“
  • ram(e) (mhd.) „Stütze, Säule, Gestell, Web-, Stickrahmen“
  • rame (mndl.) „Rahmen“
  • rame(n) (mndd.) “Rahmen”
  • ramese (mndd.) Name verschiedener lauchartiger Gewächse
  • ramft (ahd. (9. Jh.), mhd.) „Einfassung, Rand“
  • ram(m) (ndd. (Verstärkungswort)) „ganz“; (ae.) „Widder, Schafbock“
  • rammā’ūt (hebr.) „Betrug“
  • rammalōn (ahd.) „rammeln, bespringen)“
  • ramme (spätmhd. (fachsprachlich)) „Ramme (Fallklotz, Fallhammer)“
  • rammeler (mhd.) „Widder während der Brunstzeit“
  • rammeln (mhd.) „rammeln (bespringen)“
  • rammilōn (ahd.) „rammeln (bespringen)“
  • rammo (mndd.) “Widder, Schafbock“; (ahd.) „Bock“
  • ram(m)r (anord.) „kräftig, scharf, bitter“
  • ramp (mnl., nl.) “Unglück, Missgeschick“; (mndd.) „zusammengewürfelte Menge verschiedener Gegenstände“
  • rampe (frz.) „Auffahrt, Steigung, Abhang, Geländer“; (mndd.) „Bausch und Bogen“
  • rampenēren (mnl.) „zerstören, beschädigen“, auch „verhöhnen, verspotten, lästern“
  • ramper afrz., (frz.) „schleichen, kriechen, sich schlängeln“; (afrz.) auch „klettern (mit Hilfe von Krallen)
  • rampf (spätmhd., frühnhd.) „Krampf, Unglück, Niederlage“
  • rampfe (spätmhd., frühnhd.) „Krampf, Unglück, Niederlage“
  • rampo (ital. (älter)) „Haken“
  • rampone (ital.) „Harpune“ (früher „großer Haken, Enterhaken“)
  • ramponēren (mnl.) „zerstören, beschädigen“, auch „verhöhnen, verspotten, lästern“
  • rampo(s)ne (afrz.) „Spottrede, Verhöhnung, Schmähung“
  • rampo(s)ner (afrz.) „(ver)spotten, (ver)höhnen, schmähen“
  • ramprone (afrz.) „Spottrede, Verhöhnung, Schmähung“
  • ramproner (afrz.) „(ver)spotten, (ver)höhnen, schmähen“
  • rams (peripherer Wortschatz (18. Jh.)) Name verschiedener lauchartiger Gewächse; (schweiz., elsäss.) „Kartenspiel“
  • ramschen (rotw.) „betrügen“
  • ramser (frz.) Spiel, bei dem „eingesammelt“ wurde
  • ramtis (lit.) „Stütze“
  • ran (spmhd. (regional)) „rahn (schlank)“
  • rān (mhd.) „Schmutz“
  • ranft (mhd.) „Einfassung, Rand“; (landschaftlich) „Brotkanten“
  • raum (frühnhd.) „Rahm (Sahne)“
  • råm (schwed. (mundartlich)) „Rahm (Sahne)“
  • raoγna- (awest.) “Butter“
  • rāvus (lat.) „grau“
  • ream (engl. (mundartlich)) „Rahm (Sahne)“
  • rēam (aengl.) „Rahm (Sahne)“
  • rēama (aengl.) „dünne Haut“
  • rem(ə)- (ie.) „ruhen, sich aufstützen, stützen“
  • remese (mndd.) Name verschiedener lauchartiger Gewächse
  • remijah (hebr.) „Täuschung, Trug“
  • remti (lit.) „stützen“
  • rēoma (aengl.) „dünneHaut“
  • rimis (got.) “Ruhe“
  • rimphan (ahd.) „in Falten zusammenziehen, krümmen“
  • rimphen (mhd.) „in Falten zusammenziehen, krümmen“
  • rìmti (lit.) “ruhig werden“
  • rjómi (isl.) „Rahm (Sahne)“
  • rjūmi (anord. (nur in dem Beinamen rjūmi-rauðr)) „Rahm (Sahne)“
  • rōm(e) (mnd.) “Rahm (Sahne)“
  • rōme (mnl.) „Rahm (Sahne)“
  • rōmig (altengl.) „geschwärzt, rußig“
  • römme (schwed.) „Rahm (Sahne)“
  • rømme (norw.) „Rahm (Sahne)“
  • room (mnl., nl.) “Rahm (Sahne)“
  • rouġan (pers.) „Öl, Butter, Fett“

Zur Erklärung des Namenbestandteils „-pott“ / „-poth“

  • beuda- (germ.) „bieten“
  • boda (ae., afr.) „Bote“
  • bodi (anord.) „Bote“
  • bodo (as.) „Bote“
  • bote (mhd.) „Bote“
  • boto (ahd.) “Bote”
  • botschu (spmhd., nhd. (dial.)) „Botze, Botsche“ (aus einer Zusammensetzung mit nhd. -schuh)
  • botte (frz.) „Botten" (warme, bequeme Reiseschuhe, Hausschuhe; schwere Stiefel)
  • botten (md., wobd. (peripherer Wortschatz)) „Botten" (warme, bequeme Reiseschuhe, Hausschuhe; schwere Stiefel)
  • bud-ōn (germ.) „Bote“

Varianten des Namens

  • RAMSPOTT: Diese Schreibweise ist die insgesamt häufigste und daher auch die für die gesamte Untersuchung zentrale.
  • RASPOET, RANSPOET, RAMSPOET: Dies sind die frühesten nachweisbaren Belege, orthographisch noch uneinheitlich, jedoch wohl die ursprünglichen Formen.
  • RAMSPOT: Bei dieser Schreibung mit nur einem „t“ am Ende handelt es sich ursprünglich um eine häufig belegte Abart; häufig wird zwischen beiden Varianten gewechselt. Später wurde daraus eine eigenständige Linie: Insbesondere in den USA leben heute noch mehrere Träger dieses Namens, der seine Wurzel in der Schreibweise mit „tt“ hat.
  • RAMSPOTH: Es ist historisch belegt, dass einige Träger des Namens RAMSPOTT diese Schreibvariante benutzt haben. Daraus ist der heute unabhängige Zweig RAMSPOTH entstanden.
  • RAMSBOTT: Auch diese Form ist zunächst als orthographische Variante zu RAMSPOTT belegt, und auch hierzu ist eine eigene Seitenlinie entstanden, dem noch heute einige wenige Nachfahren zuzuordnen sind.
  • RAMMSPOTT, RAMMSPOTH, RAMMESPOTT: Die nahe liegende Variante mit Verdoppelung des m-Nasals nach dem kurz gesprochenen a erscheint bemerkenswerterweise äußerst selten; die Schreibung RAMMESPOTT ist einmalig für 1843 belegt.
  • RAMSBOETH: In den Niederlanden belegte Variante.
  • RAMSBOTH: Vor allem im US-Census und in England belegte orthographische Variante.
  • RAMSCHBOTT: Eine im Raum Idstein belegte Variante zu RAMSBOTT.
  • RAMSBODD: Im US Census von 1900 einmalig verwendete Variante.
  • RAMBSPOTT, RHAMBSPOTT: Die Schreibung mit eingefügtem Buchstaben „b“ erscheint nicht selten und stellt eine Parallele dar zu der älteren Schreibweise des Wortes „Amt“ = „Ambt“. Die Ausführung mit zusätzlichem „h“ (RHAMBSPOTT) erscheint einmalig 1739.
  • RAMSPOCK: Diese Variante erscheint vergleichsweise häufig in den älteren Kirchenbüchern von Giershagen und ist nur auf den ersten Blick darauf zurückzuführen, dass der Schreiber den Namen nicht richtig verstanden hat. Die ungewöhnliche Häufung dieser Namenvariante über einen Zeitraum von ca. 15 Jahren (1706 bis 1720) deutet vielmehr darauf hin, dass der Name bewusst in diese Form transferiert wurde. Tatsächlich erscheint der Name in dieser Schreibung fast ausschließlich in Verbindung mit Adam RAMSPOTT / RAMSPOCK (* Giershagen, Westfalen April 1679, † Giershagen, Westfalen vor 1756) – hier zuletzt 1756 in der bemerkenswerten Schreibung RAMBSPOK –, sowie bei einem nicht weiter zuzuordnenden Wilibald RAMSPOCK (* Weissenburg am Sand um 1530 (geschätzt)), der sich am 16. Januar 1549 in Wittenberg immatrikulierte – im letzten Fall vermutlich ein Hörfehler des Schreibers.
  • RABENSPROCK, RABENSBÜRG: Im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg taucht dieser Name 1781 bis 1783 in den Soldlisten eines englisch-waldeckischen Regimentes auf; hier könnte es sich ebenfalls um eine Falschlesung bzw. Falschhörung handeln. Bemerkenswert scheint hier, dass es sich um ein waldeckisches Soldregiment handelt, so dass durchaus die Möglichkeit besteht, hier einen dort gebürtigen (Johann?) RAMSPOTT zu vermuten. Die Variante RABENSBÜRG wäre dann eventuell aufzufassen als eine Art „(Rück-)Übersetzung“ bzw. „-Verdeutschung“ von RABENSPROCK.
  • RAMSOTT: Im US Census 1930 einmalig verwendete fehlerhafte Schreibung; ein Bezug zu den ebenfalls dort genannten Trägern des (dann korrekt geschriebenen) Namens RAMSOTT ist nicht belegt.
  • RAMPOTT: Ebenfalls nur einmalig belegte und fehlerhafte Schreibung (Aktenmaterial von 1738).
  • RAMPONI: Italienische Form des Namens, verwendet in der Adriastadt Triest, das lange unter österreichisch-habsburgischer Herrschaft stand und erst 1919 an Italien fiel. Im Rahmen der seit 1922 verstärkt betriebenen Italianisierung wurde der Name RAMSPOTT per Dekret in RAMPONI geändert. 1955 wanderte ein Mitglied der in Triest ansässigen Familie nach Australien aus und nahm den ursprünglichen Nachnamen RAMSPOTT wieder an.
  • RAMSPORT: In den Verlustlisten des Ersten Weltkriegs sowie in den Hamburgischen Adressbüchern tauchen mehrere Einträge dieses Namens auf; diese lassen sich jedoch eindeutig Trägern des Namens RAMSPOTT zuordnen.
  • ROMSPERT: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgte in den USA die nachweisliche, mit der Namensänderung zu ROMSPERT verbundene Einbürgerung eines Probanden namens RAMSBOTT.
  • RASPAUD: Von der Aussprache her könnte ein Bezug hergestellt werden zu den vorgenannten Formen RAESPOT etc. Die Wurzeln des Namens RASPAUD liegen in Toulouse bzw. Apt, also in Südfrankreich. Konkreter Anlass zur Annahme einer Verbindung besteht allerdings bislang nicht.
  • RAMBAUD, RAMBEAUD: Die Vermutung, dass es sich bei RAMSBOTT und damit auch RAMSPOTT um eine verballhornte Form des hugenottischen bzw. wohl waldensischen Namens RAMBAUD – gelegentlich auch als RAMBOTT zu finden – handelt, ist ebenso abzulehnen. Die Ursprünge dieses Namens liegen im niederen Adel der Dauphiné, einer im Südosten von Frankreich an der Rhône und nahe der italienischer Grenze gelegenen Landschaft, südlich von Savoyen und nördlich der Provence. Belegt ist der Name seit dem 13. Jahrhundert und damit rund 100 bis 150 Jahre vor den ersten Nachweisen von RASPOET, RANSPOET, RAMSPOET usw. im flandrischen Raum. Von hier kamen nach der Vertreibung der Hugenotten aus Frankreich (1685 Aufhebung des Edikts von Nantes, dass den franzöischen Protestanten einst Freiheit in der Ausübung ihres Glaubens zusicherte), über Erlangen nach Hessen. Auch einige Waldenser mit diesem Namen siedelten bereits ab Mitte bzw. Ende des 17. Jahrhunderts in Hessen, jedoch sind weder von den belegten Orten noch von den Namen selbst her Überschneidungen oder gar Anknüpfungspunkte vorhanden. Es erscheint auch sehr unwahrscheinlich, dass ein Nachfahre der dauphinischen RAMBAUD sich ohne zwingenden Grund in Flandern niedergelassen hat und dabei zugleich seinen Namen zu RANSPOET (mit „n“ statt „m“, „p“ statt „b“ und zusätzlichem „s“) verändert hat. Anzumerken ist aber einschränkend, dass auch die Variante RAMSBEAUD erscheint, jedoch sehr selten und erneut ohne irgendwelche Verbindungen zu RAMSBOTT etc.
  • RANSPOT, RANSPOTT, RANSBOTT: Es liegt nahe, eine Verbindung zwischen der sehr früh belegten Form RANSPOET und der modernen Variante RANSPOT / RANSBOTT zu erkennen. Tatsächlich jedoch findet sich diese Schreibung nahezu ausschließlich in Irland, so dass die Hypothese gewagt sei, dass die Linie RANSPOT möglicherweise die selben Wurzeln hat wie RAMSPOTT, ansonsten jedoch in keinerlei Verbindung mit letzterer steht. Wie die genauere Betrachtung dieser Fälle zeigt (vgl. Kap. IX, Abschnitt „RAMSPOTT, RAMSBOTT, RANSBOTT – eine irische Linie?“), kann durchaus angenommen werden, dass die vereinzelten Fälle, in denen der Name RAMSPOT(T) in Irland nachgewiesen ist, auf fehlerhafter bzw. nachlässiger Schreibung beruht; welches allerdings die „richtige“ Schreibung ist, bleibt vorläufig schleierhaft.

Zu verweisen ist abschließend auf die diversen "Falschschreibungen", die in den einschlägigen Internetressourcen anglo-amerikanischer Provenienz gelegentlich zu finden sind und auf fehlerhafter Übertragung der Originalquellen beruhen:

  • RAMSPOFF
  • RAMSPOLL
  • RANCOPOTT
  • RAMPETT
  • RAMSPOTTY
  • RANGSPOLT

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="200">Ramspott</lastname-map> <lastname-map size="200" mode="abs">Ramspott</lastname-map>

Bekannte Namenträger

  • Johannes Otto RAMSPOTT (* Arolsen 1657, † Orpethal 05.10.1728), Fürstl. Waldeckischer Faktor in Braunsen; siegelt in Arolsen, Waldeck am 29. Juni 1725 in einem Schreiben an den Haushofmeister BÄRENFÄNGER, wegen der Hämmer in Braunsen, mit dem Wappen RAMSPOTT
  • Hermann RAMSPOTT (* Orpethal 06.03.1698, † Adorf 06.10.1776), Pfarrer und Hauslehrer in Adorf; hielt Predigten auf den Synoden zu Mengeringhausen 1741, 1749 und 1764, Korbach 1743 und 1752, Wildungen 1746; Thema seiner "Orationes" waren einzelne Kapitel aus Augustinus, "Confessiones"
  • Johann Christian RAMSPOTT / RAMSCHBOTT (* Adolfseck 15.05.1736, † Niederseelbach um 1802 (?)), Pfarrer, erscheint in der Leichenpredigt auf den Tod von Karl, Fürst zu Nassau-Usingen, + 21.6.1775, in der Kondolenzliste als „Pfarrer zu Breithard“ in der Diözese Idstein; außerdem Verfasser eines Eintrags im Stammbuch von Christian Michael MERCKELBACH (Bibliotheek Rijksuniversiteit Groningen, HS 213), datiert 2. Sept. 1755
  • Christian Jacob RAMSPOTT / RAMSBOTT (* Kraftsolms 18.11.1736, † Kraftsolms 20.12.1764), Konrektor am Gymnasium zu Idstein, ebenfalls Verfasser eines Eintrags im Stammbuch von Christian Michael MERCKELBACH, datiert 3. Sept. 1755
  • Carl Wilhelm Christian RAMSPOTT (Breithardt 04.12.1780, † Eberbach 27.03.1824), Chirurg, Wundarzt und Verwalter im Irrenhaus Kloster Eberbach
  • ?? von RAMSPOTT / von RAMSPOTH, verh. von DROSTE (* ca. 1756, † nach 1831); „Frau Obrist-Lieutenantin von Droste geborene von Ramspott zu Münster“ war Taufpatin von Klementine Francisca HÖYNCK, * 15.11.1809 in Arnsberg, Westfalen, Tochter von Franz Friedrich Bernard HÖYNCK, Amtsverwalter in Medebach und Richter in Winterberg, Bödefeld und Hallenberg, zuletzt Justizamtmann in Arnsberg. In einem Bittgesuch an Freiherr vom Stein, 22.6.1831 (Vereinigte Westfälische Adelsarchive, Archiv Cappenberg, Nachlass Freiherr vom Stein (Cap.C.I)) bittet Frau v. DROSTE, geb. v. RAMSPOTH, um finanzielle Unterstützung, um aufgrund Teuerung und gehabter Krankheit angefallene Schulden begleichen zu können. Sie bietet außerdem die handarbeitlichen Fähigkeiten ihrer Tochter feil.
  • Philipp Conrad / Konrad RAMSBOTT / RAMSPOTT (* Braunfels 30.05.1792, † Sobernheim 1.2.1867), Schuhmacher, wurde 1815 mit dem Militär-Wilhelm-Orden der Niederlande ausgezeichnet
  • Friedrich Ludwig ("Louis") RAMSPOTT (* Arolsen 15.06.1846, † Korbach 07.10.1919), Gendarmerie-Wachtmeister, gefürchtet als "der lange Louis"
  • Emily Victoria RAMSPOTT (* New York 30.08.1895), Schauspielerin
  • Franz RAMSPOTT (* zwischen 1915 und 1919 (geschätzt)), spielte 1933 im Film Hitlerjunge Quex die Rolle des Kameradschaftsführers Fritz Doerries
  • Maria Mary Victoria RAMSPOTT MARTIN de BALIÑAS (* Madrid 04.03.1928), arbeitete bis ca. 1971/72 als Direktorin des Instituto Cultural Anglo-Uruguayo, Zweigstelle Rivera, und trat 1972 der Untergrundbwegung der Tupamaros(Movimiento de Liberación Nacional = Nationale Befreiungsbewegung; Guerillabewegung in Uruguay) bei
  • Prof. Dr. Karl-Josef RAMSPOTT (* Niedermarsberg 08.02.1930), Professor für Mathematik
  • Prof. Wolfgang RAMSBOTT (* Hamburg 07.07.1934, † Berlin 30.05.1991), Professor für Experimentelle Filmgestaltung; in den 1960er und 1970er Jahren als Kameramann und Produzent Mitschöpfer zahlreicher Experimentalfilme (z.T. gemeinsam mit Harry KRAMER), darunter Die Schleuse, 1961, ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen (Gran Premio Leone di San Marco) auf der Biennale di Venezia 1962
  • Anne E. GEORGES, verh. RAMSPOTT (* ??, Calif. 1941); die Familie GEORGES unterstützte im Januar 2008 das Projekt “Ferry Beach State Park” mit einer Schenkung („donation“) von 50.000 $ (USD)
  • Daniel RAMSBOTT (* Köln 04.10.1964) Balletttänzer und Skydancer, war bis 2000 verheiratet mit der Schauspielerin Susanna WELLENBRINK, Tochter des Schauspielers Egon WELLENBRINK (bekannt als "Melitta-Mann" aus der Fernsehwerbung)
  • Kurt Anthony RAMSPOTT (* St. Louis (St. Louis County), Mo. 15.10.1966), Leiter bzw. Begründer der inzwischen aufgelösten Hilfsorganisationen "Guys For Life" (2005-2013) und "A Father's Great Love" (2002-2016).

Geographische Bezeichnungen

In einer Quelle des späten 18.Jahrhunderts (Historiesch Verhaal, van het begin, den voortgang, en den tegenwoordigen staat des koophandels van de Generaale Nederlandsche Geoctroyeerde Oost-Indische Compagnie, Arnheim 1772) taucht im Rahmen einer Beschreibung einer Expeditionsreise folgende Bezeichnung auf (2. Teil, S. 74):

„..., in een ander Koninkryk Raspoet of Partahassa genaamt, ...“

Diese geographische Benennung ist sonst nirgendwo nachweisbar und könnte möglicherweise auf einen Fehler des Verfassers zurückzuführen sein, der sämtliche besuchten bzw. beschriebenen Orte wie in Reise- und Entdeckungsberichten üblich und aufgrund fehlender schriftlicher Vorlagen nach Gehör aufgenommen hat.

Literatur

  • Max Beck, Pfarrer Ramspott unter den „langen Kerls“ (1734 Pfarrer in Adorf), in: Kasseler Sonntagsblatt 81.1959, Nr. 41, S. 21–22
  • Betty J. Trausch, The Ramspott Family History Book. A Genealogical Record, [Juanita, Nebr.] o.J. [1978]
  • Heinrich Ramspott, Ostwig – wie es war, wie es ist, Ostwig 1986
  • Helmut Nicolai, Waldeckische Wappen. Beiträge zur Familiengeschichte. Teil 2: Bürgerwappen, bearbeitet von Wilhelm Hellwig u. Ingeborg Moldenhauer, Arolsen 1987 (= Waldeckische Forschung, Bd. 3). Enthält Angaben zum Wappen, mit dem Johann Otto Ramspott 1725 gesiegelt hat.
  • W. Louis Phillips u. Edward A. Romspert, Descendants of John Romspert/Johannes Ramsbott (ca. 1770-1780 to 1844+) of Germany, Frederick Co, MD, Carroll Co, MD, Greene Co, OH, Columbus, Oh. (W.L. Philipps) 1992


Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Ramspott


Weblinks


Familienforscher