Rüthen/Friedhöfe
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Einleitung
Auf dem Areal der historischen Rüthener Altstadt befinden sich insgesamt 4 Friedhöfe u. Begräbnisplätze aus verschiedenen Epochen der stadtgeschichtlichen Entwicklung.
Christliche Einwohner
So dienten von der Stadtgründung (1200) an über 600 Jahre ausschließlich die Bereiche um die beiden Rüthener Stadtkirchen den christlichen Einwohnern zu Bestattungszwecken. Diese beiden sogen. Kirchhöfe weisen noch heute durch ihre Erscheinungsformen und einige überkommene Grabdenkmäler aus alter Zeit auf ihre ursprüngliche Funktion hin.
Jüdische Einwohner
Seit 1625 erhielten die in Rüthen lebenden Juden einen Graben der Stadtbefestigung vom Magistrat als dauerhaften Begräbnisplatz zugewiesen, der auf Grund seiner besonderen Topopgrafie als der älteste original erhaltene jüdische Bestattungsbereich in Westfalen gilt.
1826 neuer Friedhof
Schließlich wurde 1826 auf dem Gelände der ehemaligen erzbischöflichen Rüdenburg ein neuer christlicher Friedhof angelegt, der auch gegenwärtig noch die in der Stadt Verstorbenen aufnimmt u. Grabdenkmäler aus verschiedenen Zeitphasen seit seiner Entstehung aufweist.
Gestaltung der Grabdenkmäler
Die Anlegung der jeweiligen Begräbnisplätze, die Bestattungsformen und insbesondere die Gestaltung der Grabdenkmäler wurden stets von den Auswirkungen der unterschiedlichen konfessionellen, sozioökonomischen u. kulturgeschichtlichen Verhältnisse und Zeitströmungen beeinflusst, wie sie auch gegenwärtig bei uns von sich stark verändernden gesellschaftlichen Tendenzen geprägt sind.
Biografische Dokumentation
Die Erscheinungsformen von Friedhöfen, ihrer Grabstätten u. -denkmäler, waren und bleiben damit Zeit bezogene Spiegelbilder der jeweiligen kulturgesellschaftlichen Verhältnisse, dienen in ihren differenzierten stilistischen Ausdrucksweisen zunächst der biografischen Dokumentation, waren und bleiben vor allem aber immer beredte Darstellungsobjekte der geistig-individuellen wie auch gesellschaftlich orientierten Auseinandersetzung mit dem Tod.
Stadtführungen
Thematisiert ausgerichtete Stadtführung zeigen diese vielfältige Aussagekraft anhand ausgewählter Beispiele auf den örtlichen Friedhöfen und verdeutlichen u. erläutern den Teilnehmern den großen kulturgeschichtlichen Gehalt dieser Begräbnisplätze in und am Rande der Rüthener Altstadt in anschaulicher Form.