Quedlinburg/Siegesdenkmal 1870
Quedlinburg an der Bode / Sachsen-Anhalt
- Zugehörigkeit, aktuell
- Bundesrepublik Deutschland > Sachsen-Anhalt > Landkreis Harz > Quedlinburg
- historisch (1914)
- Königreich Preußen > Provinz Sachsen > Regierungsbezirk Magdeburg > Landkreis Quedlinburg > Quedlinburg
Art des Denkmals
Regiments-Krieger- und Siegesdenkmal 1870
- des Kürassier-Regiments von Seydlitz (Magdeburgisches) No. 7
- » zur Erinnerung an den Sieg bei Mars-la-Tour am 16. August 1870
- auf dem Sockel ein Kürrassier mit Standarte auf steigendem Pferd
Beschreibung des Denkmals
Der Kürassier ist barhäuptig, mit wehender Standarte, auf über Kriegstrophäen steigendem Pferd dargestellt. Vor beiden Stirnseiten des Sockels sind Adler mit ausgebreiteten Fittichen auf vorgelagerten Postamenten aufgestellt. Diese Postamente tragen das Eiserne Kreuz. Das Relief auf der rechten Seite des Sockels zeigt die Abschiedsszene vom 25. Juli 1870: Auszug der Krieger auf dem Marsch in Feindesland. Das linksseitige Relief zeigt die Kaiserproklamation König Wilhelms I. in Versailles. Auf zwei links und rechts vom Denkmal aufgerichteten Granitblöcken sind die Namen von 231 Gefallenen der Einigungskriege 1866 und 1870/71 verzeichnet.
Inschriften am Denkmal
- An der Vorderseite des Sockels
„Ihren Söhnen,
den Mitkämpfern
für die
Wiederaufrichtung
des Deutschen Reiches
die dankbare Heimat”- An der Rückseite des Sockels
„Vergiß, mein Volk,
die treuen Todten nicht!”- Überschriften an den Granitblöcken
„Für König und Vaterland starben
im Feldzug 1866 den Heldentod”
- Namen der Gefallenen -
„Für Kaiser und Reich starben
im Feldzug 1870/71 den Heldentod”
- Namen der Gefallenen -
Standort
Kaiser-Wilhelm-Platz, vor dem Bahnhof
Verbleib
Das Denkmal ist nicht erhalten.
Entwurf und Ausführung des Denkmals
Entwurf
Bildhauer Richard Anders, Berlin / Köln
ausführende Werkstätten / Material
- - Stufenunterbau, Sockel
- -?-
» grauer Granit - - Reiterstandbild
- Bronce- und Zinkgießerei Martin & Piltzing, Berlin
» Bronzeguss
Maße
- Höhe des Sockels mit Unterbau: 440 cm
- Höhe des Reiterstandbildes: 360 cm
Werdegang des Denkmals
Projekt
- Stifter: Bürgerschaft der Stadt Quedlinburg
- Kosten: 64.000 Mark
Errichtung des Denkmals
enthüllt 27.10.1895
Tabellarische Darstellung
Datum | Geschehen |
---|---|
02.09.1890 | (Sedantag) Seitens der Bürgerschaft wird die Errichtung eines Denkmals für die gefallenen Soldaten der Einigungskriege der Quedlinburger Garnison beschlossen. |
27.10.1895 | Feierliche Enthüllung des Denkmals; Ehrengäste: Kultusminister Dr. Bosse, Landeshauptmann Graf von Wintzingerode - dabei: Aufmarsch der Quedlinburger Kürrassier-Eskadronen und weiterer Vereine |
05.07.1942 | Befehl zur Ablieferung der Bronzeteile mit Ausnahme des Reiterstandbildes |
14.07.1942 | Demontage der Bronzeteile |
07.02.1946 | Beschluss zur Zerstörung des verbliebenen Denkmals |
06.03.1946 | Das Standbild wird mit einem Lanz-Bulldog-Traktor vom Sockel gerissen. |
06.07.1946 | Einschmelzung des Reiterstandbildes in der Quedlinburger Firma Steinle & Hartung » Einzig die Standarte blieb als „Erinnerungsstück” erhalten. |
nach 1990 | Die Standarte wird dem „Garnisonsmuseum Quedlinburg” überlassen. |
Literatur- und Quellenangaben / Weblinks
- Fritz Abshoff: Deutschlands Ruhm und Stolz, Berlin 1903, S. 170
- Wolfgang Vomm: Reiterstandbilder des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, Dissertation Band II, Bergisch Gladbach 1979, Kat-Nr. 158
- Leipziger Illustrirte Zeitung 2735 vom 30.11.1895, S. 457f (m. Abb.)
- Zentral-Register der Preußischen Personen- und Krieger-Denkmäler - Z 27 (25.10.1998)
- http://www.garnisonsverein.de/index.php/geschichte/reiterdenkmal (25.01.2012)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Quedlinburger_Siegesdenkmal#Geschichte (04.02.2014)