Profe (Familienname)
Herkunft und Bedeutung
Wie der Ortsname Profen (Landkreis Jauer) läßt sich der Familienname Profe vom slawischen Taufnamen Prvslav ableiten. In der Kurz- oder Koseform lautet er Prve, Prven, Pruvan. Er gehört zum Namenstyp des patronymisch gebildeten Familiennamens. Der in ihm enthaltene slawische Wortstamm pruvj (russisch: первый, sprich: pjervij) hängt mit dem mittellateinischen primuss (deutsch: "der Erste") zusammen [1].
Varianten des Namens
- Merten Profe, 1573 Görlitz
- Profe als bäuerlicher Familienname 1576 im Weichbild Jauer [2]
- Proft
- Prufus
- Profuss
- Profand Cro, 1443
- Kunnot Profandis, 1381 Sorau Land
- Provant, Familienname in Breslau [3]
- Conradus dictus de Provin, 1329 Liegnitz [4]
- Bernhard Provin, 1423 Liegnitz
- Bernhard Pvin, 1423 Liegnitz
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
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Schlesien
Profe (Görlitz [2], Liegnitz [2], Haynau [1], Oppeln [1])
Proft (Grünberg [2], Liegnitz [2], Oppeln [4], Ratibor, Beuthen O.S.)
Profus, Profuss (Beuthen O.S. [10])
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Bekannte Namensträger
Sonstige Personen
Anmerkungen
- ↑ F. Miklosich, Die Bildung der slawischen Personen-Namen, in: Wiener Denkschr. 10/1860, Nr. 306
- ↑ A. Zobel, Schlesische Bauernsippen, Die Verbreitung ihrer Namen vor dem 30jährigen Kriege, in: Schlesische Heimat 1939, S. 77ff
- ↑ H. Reichert, Die deutschen Familiennamen nach Breslauer Quellen, Breslau 1908, S. 115
- ↑ Liegnitzer Urkundenbuch, S. 82
Literaturhinweise
- Hans Bahlow, Schlesisches Namenbuch (1953)
Daten aus FOKO
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