Pferdestricker (Berufsbezeichnung)

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Wildpferd als Markenzeichen

Der Familienname Stricker kommt sehr häufig in der Region des Emscherbruches vor. Der Emscherbruch erstreckte sich entlang des Emscher-Flußes zwischen Recklinghausen-Süd, Wanne-Crange, Gelsenkirchen, Bottrop, bis Oberhausen.

In dieser Region kannte man den Beruf des Pferdestrickers, denn im Emscherbruch gab es eine Wildbahn für Wildpferde. Der Pferdestricker oder kurz Stricker genannt, hatte den Wildpferden seines Herrn das Hauszeichen einzubrennen, an dem sie beim jährlichen Fang wiedererkannt wurden. Sollte ein Pferd gezähmt und in Gebrauch genommen werden, dann bestieg der Pferdestricker ein für diesen Zweck gezimmertes Gerüst oder einen gut positionierten Baum. Die "wilden Emscherbrücher" wurden an diesen vorbeigetrieben. Dem zum Fang ausersehenen Pferde warf der Stricker vom Gerüst aus einen lassoähnlichen Strick über den Hals. War das Pferd gefangen, so galt es sich hinaufzuschwingen und ihm die Prame oder Pferdebremse, eine Holz- oder Eisenklammer, in die Nüstern zu klemmen und so seinen Trotz zu bändigen. Dies wilde Geschäft war der Stolz der "Wildbahnberechtigten". Ihre Wappenschilder zeigen fast alle das Bild der Pferdeprame. So führten z.B. die Familie v. Schalke und auch der Schulten von Eickenscheidt drei Pramen, die Familie von Leithe bei Buer zwei Pramen und die von Aschebrock (1510) und von Sevinghausen (1436) eine Prame im Siegel.

Quelle: "Die Orts- und Familiennamen in Gelsenkirchen", 1949 v. G.Griese

Weblinks

  • Der letzte Wildpferdefänger im Emscherbruch [1]
  • Der Pferdestricker von Beckum [2]
  • Die Wildbahngestüte Westfalens [3]