Pfarre zum heiligen Kreuz in Aachen/22
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Die geannte Bruderschaft oder Vereinigung frommer Seelen beiderlei Geschlechtes zu einem religiösen Zwecke, entstand eigentlich im Jahre 1622, in welchem Jahre die Pestseuche in Aachen wieder eingerissen war. Unsere frommen Vorfahren hatten die nicht zu verachtende Gewohnheit bei jedem widerwärtigen Anlaße ihre Zuflucht zu Gott zu nehmen, und aus der Religion Trost und Seelenruhe zu schöpfen, was nicht wenig beiträgt zur Beruhigung und zu einem festen Halten in solchen Unglücksfällen, denen der Trostlose und Niedergeschlagene leicht unterliegen wird. Die Vortheile dieser Beruhigung und dieses festen Haltens und Vertrauens auf Gott sind noch zu berechnen.
Daher im Glauben und Vertrauen auf den h. Sebastian, der für einen Fursprecher bei Gott in solcher schrecklichen und todbringenden Seuche gehalten wird, vereinigten sich mehrere Einwohner der Stadt und Umgegend, Sowohl aus den Honoratioren als dem Bürgerstande, und errichteten die gedachte Bruderschaft, die im Jahre 1629 vom Papste Urban VI. bestätiget und mit Abläßen versehen wurde, welche Abläße im Jahre 1784 Pius VI. vermehrte, wie die beiden noch vorhandenen Original Bullen beweisen.
Die Stadt Aachen ist mehr als einmal mit der Pestseuche heimgesucht worden. Ein Übel, mit welchem Europa in den verflossenen Jahrhunderten, in welchen die heutigen Polizei-Anstalten noch unbekannt waren, mehr als einmal gezüchtiget worden ist. Dieses Übel kennen wir aber nur dem Namen nach. Dank sey deshalb unseren Staaten, wegen der gegen