Oeffelt
Hierarchie
Regional > Niederlande > Provinz Noord-Brabant > Boxmeer > Oeffelt
historische Lage
- Gericht von Oeffelt und Brakel
Ursprung
Der früheste Hinweis auf Oeffelt datiert von 1075, wo der Name“Uflo“ in einer Urkunde erwähne wird. Dieser, vom Ursprung keltische Name erinnert an vorhistorische Zeiten. Die Bezeichnung „Uflo“ könnte ein Zusammenziehung sein von „Uf“ (= up = auf, am) und „loeh“ (=(=Hain, Gebüsch, Wald, Gehölz).
Dieses „Uflo“, später Dorf Oeffelt, entstand in einer strategischen Position an einer Furt durch die hier in einer breiten Flußaue ruhig dahin fließenden Maas und schaut heute auf ein reiche Geschichte zurück.
Um 1100 wird auch schon Brakel erwähnt, wird aber ab dem fünfzehnten Jahrhundert von Oeffelt überlagert. Von der ehemalig Kleppenburg, in Brakel, nördlich von Oeffelt, entlang dem Bach Raam, ist nichts mehr erhalten. Heute (2007) steht hier eine Grundschule. Zwischen dem Dorf und der Maas befindet sich nun das Naturschutzgebiet „De Meent“.
Kleve wird Landesherr
Gennep bildete mit Ottersum und Oeffelt ein Herrlichkeit in Besitz der Grafen von Geldern. Oeffelt selber gehörte bis 1400 in die Herrlichkeit Cuijk. Im Jahr 1449 kam Oeffelt mit den Dörfern Gennep, Ottersum und Heijen an das Herzogtum Kleve. Gennep blieb dann eine klevische Herrlichkeit als Drostenamt Gennep bis zu Napoleons Zeiten. Oeffelt wurde dabei ein selbstständiger Gerichtsbezirk mit einer eigenen Schöffenbank, wodurch allerlei Rechtshandlungen auf eigenem Gebiet geklärt und vereinbart werden konnten.
Schöffenbank, Beispiel
15.03.1495 Vor den Schöffen des Gerichts Oeffelt (Ufell) tauschen Prior Salentin van Nijmegen und Prokurator Henrik van Wyenhaven des Klosters s. Agathen im Kirchspiel Cuijk einen Zins von 16 Malter und 1 Scheffel Gerste, den sie aus Erbgut gegenüber dem Hause Gennep, jenseits der Maas gelegen, an den Herzog von Kleve als Herrn des Landes Gennep zu zahlen hatten, für 15 geldrische Wilhelmsgulden um, die sie aus einem Hof im Gericht von Oeffelt und Brakel (nördlich von Oeffelt) bezogen.
- Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf , Bestand Kleve-Mark
- Ilgen, Dr. Th.: Quellen zur inneren Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, Ämter und Gerichte
Der Achtzigjährige Krieg
Im Jahre 1641 wurde das Dorf mit in den Achtzigjährigen Krieg einbezogen. Um das an der Maas gegenüber liegende Haus Gennep von den Spaniern zu erobern, hatte Prinz Frederik Hendrik in Oeffelt (Offel) in der Kleppenburg Einzug gehalten. Nach einer Belagerung von 50 Tagen konnte Frederik Hendrik das Haus Gennep in Besitz nehmen.
Napoleon und danach
In 1794 erschienen die französische Armeen von Napoleon Bonaparte in diesem Landstrich. Die brachte eine behördliche Umorganisation mitsich und Oeffelt wurde Frankreich einverleibt.
Im Herbst von 1813 wurde Napoleon bei Waterloo geschlagen. Willem I. wurde danach König von Noord-Nederland. Über die Gebiete zwischen Rhein und Maas wurde noch weiter verhandelt werden. Oeffelt blieb damit zunächst ein Spielball zwischen den Niederlanden und Preußen.
Schließlich wurde am 26.06.1816 (Pakt von Aachen) Oeffelt als letzte Gemeinde offiziell zur Provinz Brabant geschlagen. Nach nunmehr vier Jahrhunderten kam das Dorf wieder zurück in das Land von Cuijk, wozu es bereits vor 1400 auch gehört hatte.
Bis zur kommunalen Neuordnung am 01.01.1994 war Oeffelt ein eigenständige Gemeinde, welche dann von Boxmeer eingemeindet wurde.
Kirchenwesen
Der Architekt P.J.H. Cuypers baute in Oeffelt in den Jahren 1853-1854 seine erste Kirche. Diese Kirche wurde 1944 zerstört und erst 1954 wieder ersetzt durch die heutige Kirche (süße Name Jesus), welche 2007 zum Reichsdenkmal erklärt wurde. Bis 1944 hatte das Dorf ein eigen Bahnstation „Bahnhof Oeffelt“, gelegen an der deutschen Grenze.
Landkataster
Um 1830 kamen Landvermesser zur Erstellung des Urkatasters in das Land von Cuijk um alle Parzellen genau auf zu vermessen und zu erfassen. Dabei wurde der Wert der Gründe und Immobilien taxiert. Hier wurde die Basis zur Erfassung der späteren Grund- unf Bebäudesteuerverwaltung gelegt.
In einer „Beschrijving der gemeente“ erfaßten die Landvermesser vom Katasteramt die Ergebnisse ihrer Arbeiten. Diese Berichte sind erhalten geblieben und geben heute über die Entwicklung der Höfe und Grundstücke in der Gemeinde seit über 160 Jahren und was der Einwohner mit ihrem Eigentum anfingen. Da auch der Eigentumswechsel hier aufgeschrieben wurde, befindet sich hier eine interessante Quelle für den Familienforscher in diesem Zeitraum.
Zeitzeichen 1895
- Oeffelt, Gemeinde in Nederland (Niederlande), Provinz Noord-Brabant
- 1.058 Einwohner, Postbezirk, Telegraphenstatiom
- Eisenbahnstation Linie Boxtel <> Wesel.
- Quelle: Hic Leones
Zeitzeichen 1942
- Oefelt, Gemeinde in Noord-Brabant an der Maas, gegenüber von Gennep
- 1.300 Einwohner, fast alle römisch-katholisch
- an der Eisenbahnlinie Bokstel <> Gennep <> Wezel und an Landstraße von Boksmeer <> Nijmegen
- Behördensitz der Herrlichkeit Gennep
- Landwirtschaft und Steinfabrik.
- Quelle: Van Goor`s Aardrijkskundig Woordenboek van Nederland, samengesteld door K. ter Laan en anderen, `s-Gravenhage 1942 Batavia, G.B. van Goor Zonen`s Uitgeversmaatschappij N.V.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Grabsteine
- Commonwealth War Cemetery, Overloon (Boxmeer, Nordbrabant, Niederlande) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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