Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894/0094

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Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894
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dazu P T E (Stat. Oderberg-B., Linie Angermünde-Freienwalde a. O. der Preuß. Staatsb.).
Brallentin
Df. u. Rttrg., Preuß., RB. Stettin, Kr. Pyritz, AG. Stargard, 393 Ew., P, ev. Pfarrk. (Gut A 11 Mk.)
Brambach
Df., Anh., Kr. Zerbst, AG. u. P Roßlau, 117 Ew., ev. Pfarrk.
Brambach
Flecken (556 m), Sachs., Kreish. Zwickau, Amtsh. Öslnitz, AG. Adorf, 1482 Ew., P T E (Linie Reichenbach-Eger der Sächs. Staatsb.), ev. Pfarrk., Schloß, Gut, Korsett-, Zigarren- und Holzinstrumentenfabr., Stickerei, Weberei, Bierbr. In der Umgegend viele Sauerbrunnen.
Brambauer
Df., Preuß., RB. Arnsberg, Landkr. u. AG. Dortmund, P Lünen, 656 Ew. (A 18,4, W 37,2 Mk.)
Bramdrup
Df., Preuß., RB. Schleswig, Kr. und AG. Hadersleben, 258 Ew., P T. (A 25,9 Mk.)
Bramel
Df., Preuß., RB. Stade, Kr., AG. u. P Geestemünde, unweit der Geeste, 381 Ew., ev. Pfarrk. (A 17,9, W 22,2 Mk.)
Bramey
Bauersch., Preuß., RB. Arnsberg, Kr. Hamm, AG. Unna, P Lenningsen, 181 Ew.; zur Gem. B.-Lenningsen, 619 Ew. (A 42,3, W 61,5 Mk.) B. bezeichnet das Ostende des Ruhrkohlengebiets.
Bramfeld
Df., Preuß., RB. Schleswig, Kr. Stormarn, AG. Wandsbeck, P Hamburg-Barmbeck, 1000 Ew., Milchverkauf nach Hamburg. (A 16,9, W 24,2 Mk.)
Bramloge
Ortsch., Oldenb., Amt, AG. u. P Varel, 109 Ew., E (Linie Varel-Bramloge der Oldenb. Staatsb.).
Bramow
Df., Mecklb.-Schwer., AG. u. P Rostock, in anmutiger Lage an der erweiterten Warnow, 77 Ew., Vergnügungsort der Rostocker.
Bramsche
Flecken (51 m), Preuß., RB. Osnabrück, Kr. Bersenbrück, AG. Malgarten, an der Haase, 2658 (193 kath.) Ew., P T E (Linie Oldenburg-Osnabrück der Oldenb. Eisenb.), Vorschußverein, ev. Pfarrk.; Baumwollspinn., Fabriken für Woll- und Fettwaren, Leinwand, Tabak, Zigarren und Maschinen, Färberei, Bleicherei, Gerberei, Dampfsäge- und Dampfmahlmühlen, große Leinwandhandlungen, ansehnliche Leinweberei in der Umgegend, Viehhandel. (A 26,6, W 45,8 Mk.)
Bramsche-Wesel
Df. das., Kr. und AG. Lingen, 243 Ew., P T, kath. Pfarrk. (A 13 Mk.)
Bramstädt
Df. u. Rttrg., Preuß., RB. Köslin, Kr. Belgard, AG. u. P Polzin, 569 Ew. (A 7 Mk.)
Bramstädt
Rttrg. das., Kr. Neustettin, AG. Bärwalde i. Pomm., P Juchow, 78 Ew. (A 5,9 Mk.)
Bramstedt
Df., Preuß., RB. Hannover, Kr. Syke, AG. u. P Bassum, 549 Ew. (A 19,9 Mk.)
Bramstedt in Holstein
Flecken, RB. Schleswig, Kr. Segeberg, LG. Kiel, an der Bramau, 2025 Ew., P T, 2 Kreditvereine, Amtsgericht, ev. Pfarrk., Rolandssäule, Watten-, Leimfabr., Exportschlächterei, Dampfsägerei, Drechslerei und Molkerei, ein Solmoorbad, bedeutende Viehzucht, Viehhandel, Ackerbau. (A 6,5, W 21,6 Mk.)
Bramstedt in Hannover
Df., Preuß., RB. Stade, Kr. Geestemünde, AG. Hagen i. Br., 370 Ew., P T, ev. Pfk. (A 12,7 Mk.)
Bramwald
(Am B.), Glashütte, Preuß., RB. Hildesheim, Kr. u. AG. Münden, P Dransfeld, 6 Ew.
Brand
Df., Bay., RB. Mittelfranken, BezA. u. AG. Erlangen, P Eschenau, 369 Ew., E (Linie Erlangen-Gräfenberg der Bayr. Staatsb.)
Brand in Bayern
Df. das., RB. Oberfranken, BezA. Wunsiedel, AG. Thiersheim, 784 Ew., P E (Linie Neusorg-Fichtelberg der Bayr. Staatsb.), kath. Pfarrk., Schloß, Baumwollspinnerei u. –Weberei.
Brand
Df. das., RB. Oberpfalz, BezA. u. AG. Kemnath, P Neusorg, 305 Ew.
Brand im Rheinland
Df., Preuß., RB., Landkr. und AG. Aachen, 2968 Ew., P T E (Linie Rothe Erde-Ulflingen der Preuß. Staatsb.), Bürgerm., kath. Pfarrk., Steinbrüche, Kalköfen. (A 30,6, W 28,6 Mk.)
Brand Bez. Frankfurt a. O.
P T E (Linie Berlin-Görlitz der Preuß. Staatsb.), das., RB. Frankfurt, Kr. Luckau, AG. Wendisch-Buchholz, zum Dorf Briesen.
Brand in Sachsen
St. (474 m), Sachs., Kreish. Dresden, Amtsh. u. LG. Freiberg, am Münzbach, 3387 (1834: 2087) Ew., P T E (Linien Berthelsdorf-Großhartmannsdorf und B.-Langenau der Sächs. Staatsb.), Amtsgericht, ev. Pfarrk., Klöppelschule, Dampfsägemühle, Spitzen-, Zigarrenfabr., ansehnlicher Bergbau auf Blei, Silber etc.
Brand
Df. das., Kreish., Amtsh. u. AG. Zwickau, P Marienthal Bez. Zwickau, 472 Ew.
Brandau
Df., Hess., Prov. Starkenburg, Kr. Dieburg, AG. Reinheim, an der Modau, 771 Ew., P.
Brandau
Gut, Preuß., RB., Kr. u. AG. Marienwerder, P Großkrebs, 94 Ew. (A 13,3, W 21,2 Mk.)
Brande
Df., Preuß., RB. Oppeln, Kr. u. AG. Falkenberg, P Dambrau, 460 Ew. (A 11 Mk.)
Brande
(im B.), Gut das., RB. Lüneburg, Landkr. und AG. Celle, P Eschede, 41 Ew. (A 10,7 Mk.)
Brandenberg
Df., Preuß., RB. Aachen, Kr. u. AG. Düren, 329 Ew., P T (A 12,9, W 36,4 Mk.)
Brandenburg
Df., Bad., Kr. Lörrach, Amt u. AG. Schönau i. Wiesenth., P Prien, 391 Ew., Bürstenfabr., Hausierhandel.
Brandenburg
preuß. Provinz und Stammland des Preußischen Staates, besteht vorzugsweise aus altbrandenburgischen Landesteilen: der Mittelmark zwischen Havel und Oder, der Ukermark an der Uker, der Prignitz zwischen Elbe und Dosse, des größten Teils der Neumark im O. von der Oder etc., denen 1816 ansehnliche Gebiete von Sachsen (die Niederlausitz etc.) hinzugefügt wurden, liegt im Norddeutschen Tiefland und hat (ohne Berlin) einen Flächeninhalt von 39,836 qkm (723,50 QM.). Im N. reicht der Norddeutsche Landrücken, von dem 4 km breiten Oderthal durchbrochen, bis an das Rhinluch, den Finowkanal, das Oder- u. Warthebruch. Im S. durchzieht die Provinz der Märkisch-Schlesische Landrücken, der im RB. Potsdam-Fläming (Hagelberg 201, Golmberg bei Baruth 178 m), im RB. Frankfurt Lausitzer Grenzwall (Rückenberg bei Sorau 229 m) heißt. In der Mitte, zwischen beiden Landrücken, sind zahlreiche Einsenkungen zwischen kleinern Hügelmassen und Platten: das Oderbruch (10-20 m) neben der Platte von Barnim (158), die Rauenschen Berge (152 m) bei Fürstenwalde neben dem breiten Spreethal, die Hügel von Potsdam neben den ausgedehnten Wasserbecken der Havel, das Rhin- und Havelländische Luch, der versumpfte Spreewald zwischen Peiß u. Lübben, das Warthebruch zwischen den Hügelplatten der Neumark (zum Norddeutschen Landrücken) und von Sternberg etc. Geognostisch besteht die Erdrinde aus Alluvialgebilden in den Niederungen, aus Diluvialgebilden auf den Hügelplatten; unter letztern ist das Tertiärgebirge (Braunkohle, Septarienthon) sehr weit verbreitet. Von anstehendem Gestein gibt es Muschelkalk bei Rüdersdorf, Gips der Zechsteinformation nebst Steinsalz bei Sperenberg. Die Flüsse gehören zu den Stromgebieten der Elbe und Oder; zur Elbe, die NW. nur Grenzfluß ist, fließen die Schwarze Elster (meist außerhalb der Provinz), die Havel (mit der Spree [diese mit der Dahme], Nuthe, Plaue, dem Rhin und der Dosse) und die Stepenitz; zur Oder der Bober, die Lausitzer Neiße, Warthe (mit der Netze, diese mit der Drage) und die Mietzel, außerhalb der Provinz noch die Ihna und Uker. Beide Stromsysteme werden durch den Finow und den Oder-Spree-Kanal verbunden: der erstere an Stelle des alten Müllroser oder Friedrich Wilhelms-Kanals. Zahlreich sind außerdem die Kanäle im Elbgebiet; der Sakrow-Paretzer Kanal, nördl. von Potsdam, kürzt die Havelschiffahrt ab. Unter den Entwässerungskanälen ist der Große Hauptkanal im Havelländischen Luch am bedeutendsten. Zahlreich sind in B. die Seen, die freilich im S. fast ganz fehlen. Auf dem nördlichen Landrücken und in seinen Abdachungen sind der Ruppiner See am Rhin, der Grimnitz- und Werbelliner See bei Joachimsthal, der Paarsteiner See südl. von Angermünde, die Ukerseen an der Uker, die Soldiner Seen in der Neumark; in der Mitte die Havelseen zwischen Tegel und Plaue (Schwielowsee bei Baumgartenbrück), die Spreeseen (Schwielug- und Müggelsee), die Dahmeseen, die Seen von Storkow (Schermützelsee) etc.; im S. zahlreiche Karpfenteiche im Kreis Kottbus. Die Durchschnittstemperatur beträgt 6,5-70 R. Bodenbenutzung: Von der Gesamtfläche der Provinz entfallen auf das Ackerland und die Gärten 46,2 Proz., Wiesen 10,1, Weiden 4,9, Holzungen 32,1, Wasserstücke 2,2 Proz. (Reinertrag: ha 9,5, A 14 Mk.). Zuckerrüben werden vorzugsweise im Oderbruch, Gartengewächse bei Berlin u. Potsdam u. im Spreewald (Gurken, Meerrettich), Tabak bei Schwedt u. Vierraden, Obst u. etwas Wein an der mittleren Havel (Werder) und in der Odergegend von Guben bis Züllichau gezogen. 1891 wurden 4,066,264 Ton. Braunkohlen gefördert. Der Viehstand ergab nach der Zählung von 1892 (mit Berlin) 265,437 Pferde, 759,929 Stück Rindvieh, 1,185,562 Schafe, 760,144 Schweine und 254,750 Ziegen. Verhältnismäßig bedeutend ist der Wildstand, gefördert durch große staatliche und herrschaftliche Wildparke (Hirsche, Rehe). Nach der Zählung von 1890 hatte die Provinz (ohne Berlin) 2,541,783 (1816: 1,085,899) Ew., davon 2,431,307 Evang., 89,910 Kathol. u. 13,775 Juden; in der Niederlausitz, vom