Neuendorf (bei Brück)/ Fidicin
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- Neuendorf bei Brück und 1 ½ Meilen südwestlich davon belegen. Besitzer: der Amtsrath Kähne.
- Dieses Dorf wurde von den Deutschen am Rande des die alte Zauche begrenzenden großen Bruches angelegt. Die erste urkundliche Nachricht von demselben bringt das Landbuch v. J. 1375, nach welchem es 44 Hufen hatte, von welchen der Pfarrer 2 und der Schulze 4 besaßen. Dieser gab statt des von ihm zu haltenden Lehnpferdes einen Vierding, und als Bede 27 Schillinge Finkenaugen und 3 Schffl. Roggen und 6 Schffl. Hafer an die Gutsherschaft. Die Bauern hatten für die übrigen Hufen Pacht, Zins und Bede und 11 Kossäthen und der Krüger Zins zu einrichten. Als Erhebungsberechtigte werden aufgeführt: Helmir, Stenow, Schulte, Tolner und Slywener, sämmtlich in Belitz, ein Altar in Treuenbriezen, der Schulze zu Michendorf, Holst in Spandow, Arndt v. Sticken, die Gebrüder Wulff und der Basall Muckum. Gutsherrschaft war der Ritter Henning v. Zeieser (Ziesar), der die ganze Bede, das Obergericht und die Wagendienste von Schynen gekauft hatte; dieser hatte dies Dorf von Brösecke, erworben. Früherer Besitzer war der Ritter Falken, der es sich gewaltsam von einer noch früheren Besitzerin Agnes Luders, die es als Leibgeding nutzte, angeeignet hatte. Im Jahre 1440 wurde Achim v. Seyfer und sein Brudersohn George mit dem Dorfe Neuendorf „vor Bruge" und einer wüsten Dorfftätte Lütge (Klein-) Priesen und der wüsten Dorfstätte Egelingen belehnt.
- Jürgen v. Ziesar veräußerte vor dem Jahre 1572 einen Antheil dieses Dorfes an Nickel v. Staupitz, der es um 1590 an die v. Sehlen wieder veräußerte. Beide Theile hatte i. J. 1608 Marcus v. Bernewitz im Besitze, während die v. Oppen zu Nichel einen Theil der Abgaben bezogen. Spätere Besitzer waren: die Gebrüder Bahrt, 1726 Dr. med. Girschner, 1734 der Kanonicus in Mageburg Christian Friedrich Ludwig, 1737 der Geh. Finanz-Rath August v. Schmidt, 1754 der Kammerrath Balthasar Schmidt, 1785 dessen Wittwe geb. v. Luder, 1804 deren Tochter, die Baronin v. Putlitz, 1817 deren Ehegatte, 1836 der Amtsrath Kähne.
- Schon während der v. Sehlenschen Besitzzeit wurde ein Bauerngut mit 4 Hufen zum Rittersitze ausgekauft und von der Landschaft freigewilligt. Die Zahl der Hüfner verminderte sich hierdurch auf 8, welche noch 32 Hufen im Besitze behielten. Außerdem waren 5 Kossäthen und 1 Müller noch angesessen.