Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01/105
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Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck/01 | |
Eine Veröffentlichung der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck e.V. (GFKW). | |
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In der Abteilung VI wurden wieder interessante Vorträge ge-halten, von denen wegen des beschränkten Raumes hier nur wenig gesagt sein mag. Professor Dr. Weidler-Altona belichtete über das Wonaer Stadtaichio und seine reichen familienlmndlichen Schätze Das Archiv, durch lange Jahre nur als Aufnahmestelle sür die alten Akten und Papiere benutzt, ist unter tatkräftiger Leitung zu neuem Leben erwacht und wird der Forfcherwelt durch planmäßige Ordnung erschlossen. In dem geschichtlichen Werdegang der Stadt liegt es begründet, daß die Akten bis zum Jahre 1700 nur spärlich fließen, von da ab aber bietet es mehr, als man von einer Stadt von 12000 Einwohnern zunächst erwarten sollte. Handwerksakten unterrichten über die ein¬zelnen Handwerker, Bäcker, Glaser, Hutmacher usw. gelegentlich ihrer Aufnahme in die Innungen. Die Kirchenakten erzählen andernorts vielfach fehlende Einzelheiten über Verlobungen, Trauungen, Schei» düngen und Ehekonsense, lieber die Geistlichen sind eingehende Personalien, aus der Kirchengesch chte über Begrätmisvlätze, die ein» zelnen Sekten usw. für den Familienfnrscher interefsante Einzelheiten vorhanden. Die Akten über städtische Angelegenheiten uon 1732 an geben Kunde über die einzelnen Persönlichkeiten gelegentlich der Er¬werbung des Bürgerrechts und der Niederlassung, der Befreiung uon öffentlichen Aemtern z. B. von Polizeidiensten und, wie es bei einer Seestadt erklärlich ist, der Entlassung aus dem «Htaalsuerband, damit zusammenhängend über Auswanderer und das Seemannswesen; über Aerzte, Tierärzte, Hebammen geben die Medizinalsten Auskuust, Ueber das Schulwesen, das staatlich oder städtisch dort erst spät ge¬regelt ist, sodas, hunderte von Privalschulen bis tief in das 19. Ihdt. bestanden haben, gibt es umfangreiche Schulakteu. Für die einzelnen Grundstücke sind Erdbücher angelegt, aus denen wir über die ver¬schiedenen Eigentümer etwas erfühlen können. Umfangreiche Bürger-rollen sind in der Verwertung begriffen, die aus den Jahren 1716-1729 sind bereits doppelt, einmal nach Berufen und einmal nach Personen, verzettelt. Es ist natürlich, daß uon einem Archiv, das (jetzt im Umzüge begriffen) eist im Beginn der Ordnung Nch befindet, die Wünsche der Familienforscher noch nicht schnell befriedigt werdeg können, aber größtes Entgegenkommen der Beamten ist vorhanden, wenn die Anfraget die wohl noch lange nötige Geduld üben. Sehr zu begrüßen ist die von dem Herrn Redner angekündigte Absicht, einen eingehenden Bericht über das Archiv veröffentlichen zu wollen. Der durch feine Veröffentlichungen bekannte Forscher Macco-Berlin sprach über die Kirchen- und Amtsrechnungen als eine die Kirchenbücher ersetzende oder ergänzende wichtige Quelle sür den Familiensorscher. Der Belicht über feine Erfahrungen bei Forschungen besonders im Hennebelgischen Gebiet zeigte die Reichtümer auf, die man aus den Beichtbiichem, Zinsregiftern ufw. schöpfen kann, und bestätigte das Schlußwort des Vorsitzenden der Abteilung VI zu diesem Vortrag, daß es sich hier um eine der stark vernachlässigten