Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 1/027
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Nachrichten über Adelige Familien und Güter | |
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vor. Noch zu Anfange des sechzehnten Jahrhunderts besitzt der Priester Peter von Dorne die Hälfte „an deme Wyer by dem Dorpe Zeyrne boeuen der Moelen gelegen“. Peters verstorbener Bruder, Wilhelm Banritzer genannt, hatte mit seiner Gattin Clara zwei Söhne, Peter und Gerhard, und eine Tochter Geirtgen, die an einen Yngerman verheirathet war. Diesen seinen Neffen und Nichten hat nun der Priester im J. 1526 vor den Scheffen zu Niederzier seine Leibzucht an dem halben Weyer übertragen. Hierauf übertragen dann die Geschwister von Dorne ihre Gerechtigkeit, gegen eine jährliche Rente von einem Malter Hafer, lösbar mit sieben Goldgulden, an Arnold von Hochsteden den Jungen, welcher Brief und Siegel aufzuweisen hat, besagend, dass die andere auf ihn vererbte Hälfte des Weyers dem Ritter Wilhelm von Hochsteden gehört hat. - - Zu Arnolds Zeiten lebten zu Niederzier vier Geschwister: Johan, Rolant, Colyn und Catharina Bück, Arnolds Gattin. Die mir vorliegenden Nachrichten sprechen aber nur von den Gütern des ältesten Sohnes Johan Bück. Derselbe ist vor 1526 gestorben, und hat fünf Kinder hinterlassen. Nachdem die Mutter Margaretha ihrer Leibzucht an allen Gütern im Gerichte von Niederzier gelegen, zu Gunsten ihrer mündigen Kinder Jacob und Maria, desgleichen auch ihrer noch unmündigen Kinder Wilhelm, Colyn und Johan Buck entsagt hat, verkaufen beide erstere im J. 1526 ihr Kindtheil an Haus und Hof zu Niederzier bei der Kirche gelegen, den Ehegatten Arnold von Hochsteden und Catharina Buck. - - Im J. 1531 haben Thonis Koechenbecker Bürger zu Wassenberg, und Thilman Hoyn Bürger zu Sintzig, mit Willen ihres Schwagers Jacob Eeckel auch Bürger zu Sintzig, dem Arnold von Hochsteden und Catharinen seiner Gattin, ihren Busch genannt der Zysser Hau[1] zu Woestwylre im Kirspel von Niederzier gelegen, für 227 Rheinische Gulden verkauft. - Arnold von Höchsteden hat gewiss noch viel mehr und bedeutenderes angekauft; aber darüber hat sich nichts Schriftliches erhalten. Es findet sich nur noch, dass seine Mittel nicht ausreichten, und er in die Nothwendigkeit versetzt war, Capitalien aufzunehmen, die schliesslich seiner Gattin zur Last gefallen.
- ↑ Wie Claes von Zyssen im Amte Wassenberg begütert war, so mag er auch wohl einiges im Kirspel von Niederzier besessen haben. Obige Verkäufer sind wahrscheinlich Erben einer alten Obligation.