Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/056
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1 074 711 Mark, das Reinvermögen 29 320 Mark, der Jahresreingewinn 3145 Mark bei etwa 900 Einlegern. Ende 1906 angelegtes Kapital 2 043 393 Mark, das Reinvermögen 47 427 Mark, der Jahresüberschuß 9490 Mark bei 981 Einlegern. Daß nur bei größter Sparsamkeit und guten Anlagen solche Summen erreicht werden konnten, ist selbstverständlich.
Auch andere Unternehmungen suchten die Gemeinde wirtschaftlich zu heben, der Konsumverein und der Begräbnisverein, so daß die wirtschaftliche Lage jetzt als eine durchaus günstige bezeichnet werden darf. Besonders günstig wirkt die nahe Arbeitsgelegenheit in Karlsruhe und Ettlingen. Es sind etwa 450 Personen, die in die Fabriken dorthin gehen, dazu kommen etwa 100, die in anderer Tätigkeit in den genannten Städten ihren Verdienst haben. (Näheres darüber ist zu finden in: „Rüppurr, ein Bauern- und Industriearbeiterort”, von Dr. Hugo Mayer. Braunsche Buchhandlung 1909.) –- Auch die Landwirtschaft wird daneben fleißig betrieben. 1890 wurden hier gezählt: 467 Stück Rindvieh, 259 Schweine, 70 Pferde, 101 Ziegen, 24 Bienenvölker, 19 Schafe, 2000 Hühner. – 1900 waren hier 408 Stück Rindvieh, 330 Schweine, 68 Pferde, 2128 Hühner, 145 Ziegen, 35 Bienenstöcke, 87 Hunde, –- 1906 waren es 381 Stück Rindvieh, 316 Schweine, 68 Pferde, 227 Ziegen, 32 Bienenvölker, 3088 Hühner, 116 Hunde, bei 528 gewöhnlichen Haushaltungen, (nach der Zählung von 1905), 22 Einzelpersonen und zusammen 2574 Einwohner in 242 Häusern und 11 Wirtshäusern. Besondere Anerkennung verdienen die Frauen, die unermüdlich sind, ihre vielen Gartenfrüchte auf den Wochenmärkten in Karlsruhe und Ettlingen abzusetzen und dadurch ihren Haushaltungen viel nützen. – 20 Essenträgerinnen etwa besorgen für etwa 160–180 hiesige Arbeiter das Mittagessen in guter Hausmannskost in die Fabriken. – Die seiner Zeit vielgeschmähten staatlichen Versicherungen gegen Unfall, Krankheit, Invalidität und Alter haben hier ziemlich viele (80–90) Rentenempfänger, die mit mehr oder weniger Dankbarkeit ihre Renten benützen. Das Andenken ihrer Gründer, Kaiser Wilhelms I. und seines Reichskanzlers Fürst Bismark sei von ihnen hochgehalten.
VI. Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Besonderen.
1. Die Bürgeraufnahme
war lange Zeit hindurch eine bedenkliche Sache, wegen der Kleinheit des Ackerfeldes und der Armut der Gemeinde und wegen der oft zweifelhaften Beschaffenheit der Bewerber.
1710 heißt es im Lagerbuch, daß eine Manns- und eine Weibsperson, die sich mit herrschaftlichem Konsens hier bürgerlich nieder- lassen wollen, 10 fl. vorlegen müssen, davon der Herrschaft und dem