Mimmenhausen
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Tübingen > Bodenseekreis > Salem > Mimmenhausen
Einleitung
Mimmenhausen wurde 1132 in einer Urkunde des Klosters St. Georgen erstmals erwähnt.
Seit dem Kauf durch das Kloster Salem 1331 war der Ort mit Ausnahme eines einzigen Hofes komplett dem Kloster eigen. Dieser wurde 1692 dann vom Domkapitel Konstanz erworben. Nachdem Kloster Salem 1637 die Hochgerichtsbarkeit von den Heiligenbergern Grafen erworben worden war, hatte der Ort eine durchgehende einheitliche Verwaltungsstruktur.
Das Ende des Klostersstaates 1802 traf Mimmenhausen wirtschaftlich empfindlich. Der Ort war im 18.Jahrhundert Wohnort zahlreicher Klosterbediensteter und Standort von Klosterlieferanten, allen voran die Stukkateurwerkstatt Feuchtmayer.
Erst die Anbindung an die Bodenseegürtelbahn 1901 brachte neue wirtschaftliche Impulse. Der Ort entwickelte sich in der erste Hälfte des 20.Jahrhunderts zum zentralen Einzelhandelsstandort im Salemertal. Mimmenhausen weist 13 denkmalgeschützte Einzel-Objekte auf, dazu noch Teile der Bodenseegürtelbahn und Teile der Salemer Fischweiher, die in größeren Zusammenhänge stehen.
Politische Zugehörigkeit
bis 1331 Kloster Petershausen
1331 Kloster Salem: Grund- Gerichtsherrschaft, Zehntrechte
bis 1637 Grafschaft Heiligenberg: Hochgerichtsbarkeit
1637 Kloster Salem: Hochgerichtsbarkeit
1802 Markgrafschaft Baden > Oberes Fürstentum am Bodensee > Grafschaft Salem > Oberamt Salem
1803 Kürfürstentum Baden > Oberes Fürstentum am Bodensee > Grafschaft Salem > Oberamt Salem
1805 Kurfürstentum Baden > Provinz des Oberrheins > Grafschaft Salem > Oberamt Salem
1806 Großherzogtum Baden > Provinz des Oberrheins > (Standesherrliches) Amt Salem
1809 Großherzogtum Baden > Seekreis > (Standesherrliches) Amt Salem
1813 Großherzogtum Baden > Seekreis > Amt Salem
1857 Großherzogtum Baden > Seekreis > Amt Überlingen
1864 Großherzogtum Baden > Landeskommisärbezirk Konstanz > Bezirksamt Überlingen
1918 Deutsches Reich > Republik Baden > Landeskommisärbezirk Konstanz > Bezirksamt Überlingen
1939 Deutsches Reich > Republik Baden > Landeskommisärbezirk Konstanz > Landkreis Überlingen
1945 Französische Besatzungszone > Land Baden > Landkreis Überlingen
1949 Bundesrepublik Deutschland > Land Baden > Landkreis Überlingen
1952 Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Freiburg > Landkreis Überlingen
1972 Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Freiburg > Landkreis Überlingen > Gemeinde Salem
1973 Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Tübingen > Bodenseekreis > Gemeinde Salem
Katholische Kirchen
Neuapostolische Kirche
Gemeinde Salem-Mimmenhausen < Bezirk Tuttlingen < Apostelbereich Freiburg/Tübingen
Geschichte
1132 Erste urkundliche Erwähnung
1331 Kauf des Dorfes durch das Kloster Salem vom Kloster Petershausen
1719-1802 Kaserne des Klosters Salem
1706-1802 Werkstatt und Wohnort (Killenberg) der Mimmenhausener Bildhauer (Feuchtmayer, Dirr, Wieland)
bis 1802 Wohnsitz zahlreicher Klosterbediensteten und Klosterlieferanten
1901 Eröffnung der Bodenseegürtelbahn
1936 Bau der Kleinsiedlung
1950 Neue Heimat baut für Vertriebene
Genealogische Gesellschaften
Forschergruppe_Oberschwaben_e._V.
Genealogische Quellen
Standesamt
Kommunales Standesamt ab 1. Februar 1870 / Gemeindearchiv Standesamt Salem
Standesbücher
- 1810-1836 Digitalisate der Standesbücher (1810–1869) im Bestand L 10 des Staatsarchivs Freiburg
- 1837-1869 Digitalisate der Standesbücher (1810–1869) im Bestand L 10 des Staatsarchivs Freiburg
- für Baufnang Digitalisate der Standesbücher (1810–1869) im Bestand L 10 des Staatsarchivs Freiburg
- für Grasbeuren Digitalisate der Standesbücher (1810–1869) im Bestand L 10 des Staatsarchivs Freiburg
- Einträge 1810–1849 Grasbeuren im Standesbuch Mimmenhausen
- für Tüfingen Digitalisate der Standesbücher (1810–1869) im Bestand L 10 des Staatsarchivs Freiburg
Kirchenbücher
- Siehe Eintrag Mimmenhausen in Die Kirchenbücher in Baden, Seite 178
- Siehe Eintrag Baufnang in Die Kirchenbücher in Baden, Seite 62
- Siehe Eintrag Grasbeuren in Die Kirchenbücher in Baden, Seite 113
- Siehe Eintrag Tüfingen in Die Kirchenbücher in Baden, Seite 249
- Siehe Eintrag 225396 im FamilySearch-Katalog
Diözesanarchiv Freiburg Microfilme / Nummer siehe FamilySearch
Taufen, Heiraten, Tote: 1646-1683, 1684-1725, 1726-1792, 1815-1841, 1841-1875, 1876-1900
Familienbuch 1820: nicht mehr vorhanden, keine Verfilmung
Kommunikanten: 1658-1681, 1693-1725, 1745-1790, 1857
Friedhöfe und Denkmale
Friedhof
- Epitaphe in der Pfarrkirche: Ruez 1790 / Schmidin 1731 / Feichtmayer 1772 / Dirr 1779 (vgl. Staiger S. 361f)
- Kriegerdenkmal Mimmenhausen 1870-71 / 1914-18 / 1939-45
Historische Quellen
Militär- und Kriegsquellen
- Mimmenhausen ist in den Verlustlisten des Ersten Weltkriegs enthalten.
Landesarchiv BW
- Verzeichnis von Leibeigenen des Klosters Salem 1581: Beschreibung im Online-Findbuch des Generallandesarchivs Karlsruhe
- Transkription einsehbar unter Personenverzeichnisse aus Oberschwaben
- Todfall-Rodel Kloster Salem 1594-1600: Beschreibung im Online-Findbuch des Generallandesarchivs Karlsruhe GLA 62 Nr. 9266
- Transkription einsehbar unter Personenverzeichnisse aus Oberschwaben
- Todfall-Rodel Kloster Salem 1608-1628: Beschreibung im Online-Findbuch des Generallandesarchivs Karlsruhe GLA 62 Nr. 9267
- Transkription einsehbar unter Personenverzeichnisse aus Oberschwaben
- Urbare Mimmenhausen von 1686, 1711 und 1755 (GLA 66-10410 / 10357/ 10356)
- Urbar Mimmenhausen von 1773 (Gemeindearchiv Salem B20 / 1ff)
- Bürgerbuch Mimmenhausen ab 1837 (Gemeindearchiv Salem B20 101ff)
- Akten des Bezirksamtes Überlingen: Mimmenhausen 1783-1958 (STAF G27.4 und 12)
Bibliografie
- Volltextsuche nach Mimmenhausen in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
- Literatursuche nach Mimmenhausen in der Landesbibliographie Baden-Württemberg online
Historische Bibliografie
- Eintrag Mimmenhausen im Topographischen Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Band 1, Bild 193
Weitere Bibliografie
- Klein, Joseph: Auf den Spuren der Mimmenhauser Stukatoren, Birnauer Kalender 8/1928
- Klein, Joseph: Aus einer kleinen Garnison: Ein Beitrag zur Geschichte des Salemer Kreiskontingentes, Bodensee-Chronik 25 u. 27/ 1936, 1938
- Klein, Joseph: Mimmenhauser Gebäude vor hundert Jahren, Bote vom Salemertal 1936ff (7 Teile)
- Schmid, Fridolin: Die Garnison des Reichsstiftes Salem, Salem aktuell, Sonderdruck 1988
- Schmid, Fridolin: Häuserbuch von Mimmenhausen, o.J.
- Sauer, Horst: Zeichnungen der Mimmenhauser Bildner und ihres Kreises, Straßburg, Leipzig 1936
- Straß, Gustav: Die Lateinschule in Mimmenhausen im Jahre 1736, SVG Bodensee 17/1888
- Bauer, F.: Die Kapelle in Mimmenhausen, (Johann Heinrich Büttner)Karlsruhe 1913
- Staiger, F.X.Conrad: Salem oder Salmansweiler..., Constanz 1863 (S.359ff)
- Sachs, Petra: Bauernhäuser im Bodenseekreis, Friedrichshafen 1985 (S.196ff)
- Knapp, Ulrich: Auf den Spuren der Mönche, Regensburg 2009 (S.195ff)
- Knapp, Ulrich: Joseph Anton Feuchtmayer 1696-1770, Konstanz 1996
- Boeck, Wilhelm: Joseph Anton Feuchtmayer, Tübingen 1948 und Friedrichshafen 1981
- Städtische Wessenberg-Gemäldegalerie Konstanz (Hrsg.): Joseph Anton Feuchtmayer und die Mimmenhauser Bildner, J. G. Dirr, F. A. Dirr, J. A. Dirr, A. Dirr, L. Gradtwohl, J. G. Wieland: Handzeichnungen, Stiche. (Ausstellungskatalog, Ausstellung vom 28. Juli bis 24. August 1985, Redaktion Edgar Bruker)
- Harder-Merkelbach, Marion: Das Geheimnis des Honigschleckers, Konstanz 2003
Archive und Bibliotheken
Archive
- Gemeindearchiv Salem: Bestand B
Verschiedenes
Karten
- Generallandesarchiv Karlsruhe, H Gemarkungspläne: Hauptforstkarte 1792
- Gemeindearchiv Salem, B 50/3: Bannkarte 1831
- Vermessungsamt Bodenseekreis: Übersichtsplan /Detailpläne 1880
Persönlichkeiten
- Artikel Joseph Anton Feuchtmayer. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Weblinks
Offizielle Webseiten
- Gemeinde Salem: Ortsteil Mimmenhausen
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
- Informationen zu Mimmenhausen in LEO-BW, dem landeskundlichen Informationssystem für Baden-Württemberg
Weitere Webseiten
- Artikel Mimmenhausen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>MIMSEN_W7771</gov>