Michael Knopp
Ältesten Überlieferungen
Entstehung des Namens
Der Familienname Knopp ist entstanden
- aus dem Wort Knopf. Knopp ist die sächsische Form des Namens Knopf. Letzterer wurde bis etwa 1800 verwendet und kommt aus dem mittelhochdeutsche Wort knoph mit der Bedeutung Knopf, Knorre an Gewächsen, Kugel, Knauf am Schwert, Knoten, Schlinge.
- aus dem Berufsübername für den Knopfmacher. Dies entspricht auch dem Umstand, dass gemäß Roth (1984: 6) die Familie Knopp ursprünglich eine Handwerksfamilie war und somit bürgerlichen Verhältnissen entstammte.
Herkunftsort
Mediasch. "Ein anderer Ursprungsort als die Stadt Mediasch ist (für diese Familie) nicht bekannt." (Roth, 1984: 13)
Herkunft des Namens
- Die Familie Knopp, wird erstmalig 1729 in den Mediascher Matrikelbüchern erwähnt. Bis 1800 wurde sie unter dem Namen Knopf in diesen Büchern geführt. Die frühere Herkunft der Familie Knopp ist nicht eindeutig nachweisbar, da die Mediascher Matrikelbücher gemäß Gustav (1939: Kapitel Mediasch) im ersten Jahrhundert ihres Bestehens nicht gewissenhaft geführt und zum Teil sogar einige Jahrzehnte lang verloren gegangen waren. So wurden beispielsweise die Taufmatrikeln 1618 angelegt, die Trauungs- und Todesmatrikeln erst 1645.
- Der Name Knopp wurde erstmalig in Kronstadt um 1700 urkundlich erwähnt, folglich später als der Name Knopf in Mediasch. Ob es aber eine Verwandtschaft zwischen den beiden Knopp-Familien gibt ist nicht erwiesen. Denkbar wäre aufgrund von Einwanderungen sowohl, dass der Knopf-Name von Knopp abstammte als auch umgekehrt. Von den Kronstädter Knopps sind weder Vor- noch Nachfahren bekannt. Vorfahren konnten keine ermittelt werden, weil alle Kronstädter Kirchenbücher beim großen Brand des Jahres 1689 vernichtet wurden. Bekannt sind lediglich die vermutete Linie Gregor Knopp, Vater des Samuel Knopp (*26.08.1685, +26.08.1751), der wiederum Vater von Samuel (*19.12.1714, Krst.) und Martha Knopp (*20.04.1720, +22.04.1723) gewesen sein könnte. (Jekelius (1965): 59) (Roth, 1984: 16)
- "In einigen Familienzweigen "wird von einer Einwanderung der Ahnherren der Knopps aus Deutschland oder Österreich nach Siebenbürgen ... um das Jahr 1700 berichtet." (Roth, 1984: 13)
- Andere Familienzweige sprechen davon, dass ihre Familie schon vor 1700 "alteingesessen" war. (Roth, 1984: 13)
- Laut einer Überlieferung eines Knopp'schen Familienteils stammte der Name Knopp von Knopfmacher, eine andere Bezeichnung für Knopfstricker ab. Dies legt eine Verwandtschaft zwischen den Familiennamen Knopf, den späteren Knopp, und Knopfstricker nahe.
- Denn tatsächlich lebten in Mediasch zwei Knopfstricker: Georgius war Besitzer eines Weingartens bei Mediasch und wird in den Mediascher Matrikelbüchern bereits 1703 genannt. 1717 ist dort auch ein Johannes Knopfstricker als Hausbesitzer in der Mediascher Klettgasse eingetragen. Denn in diesem Jahr starben zwei Frauen in dessen Haus an der Pest. Zuvor wird 1699 einem Johann Knopf ein Sohn geboren. Es könnte sich bei diesem Johann Knopf um den Johannes Knopfstricker handeln. Denn der Name Knopfstricker taucht späteren nicht mehr auf und wird laut Lehrer (1925: 38) als verklungen angegeben. (Roth, 1984: 13ff)
- Gegen eine Verwandtschaft mit den Knopfstrickern spricht, dass sich weder ein Johannes noch ein Georgius zu besagter Zeit in der Knopp'schen Nachkommensliste befindet. Diese beiden potentiellen Anverwandten gehören nämlich entweder der gleichen Generation an wie unser ältester bekannter Vorfahre Stephan Knopf (um 1700 - 19.12.1763) oder es handelt sich um ein generationenübergreifendes Verwandtschaftsverhältnis wie zum Beispiel "Vater - Sohn".
- Änderungen eines Familiennamens durch fehlerhafte Abschrift/Vorgabe oder auf eigenen Wunsch waren zu jener Zeit keine Seltenheit. Demnach wäre es möglich, dass Urahn Stephan Knopf den ererbten Berufs-Familiennamen sogar auf eigenen Wunsch änderte, weil er als Kürschner die Beziehung zum väterlichen Beruf verloren hatte. Die Verkürzung des Familiennamens von Knopfstricker zu Knopf wäre nahe liegend, da er die familiäre Verbindung zur Knopfstricker-Familie noch erahnen lässt. (Roth, 1984: 13ff)
- Eine andere These ist, dass Knopp von dem Familiennamen Kopp abstammt. Denn Hermine Knopp hat eine Fotografie des Wappenbriefs von Balthazar Kopp gefunden.
- Balthazar Kopp wurde am 5.12.1549 für seine Verdienste als Mathematiker in Ingolstadt ausgezeichnet. Das Original des Wappenbriefes soll sich in einem Museum oder Archiv in Wien befinden. Wie diese Fotografie in den Besitz der Familie Knopp gelangte, ist unbekannt. Die Urkunde ist handschriftlich unterzeichnet von Petrus Apianus und enthält sowohl Text in lateinischer als auch deutscher Sprache. Wie man an den Einschnitten erkennen kann, waren/sind auf der Fotografie nicht erkennbare Siegel daran befestigt. Peter Apian war als Geograph und Sternforscher Professor in Ingolstadt und vom regierenden Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation Karl V. (1530 - 1556) dazu bevollmächtigt, derartige Urkunden zu unterzeichnen. (Roth, 1984: 284)
- Die These wird dadurch bestärkt, dass in den Mediascher Taufmatrikeln ein Sohn des Daniel Kopp, geboren am 22.05.1676, mit dem Namen Stephan geboren wurde. Er hat also den gleichen Vornamen wie unser Urahn Stephan, der um 1700 geboren wurde. Allerdings wäre noch nicht geklärt, wie es zu der Namensänderung von Kopp auf Knopf kam.
- Eine Verwandtschaft ist auch über Einheiratung mit der Familie Kopp möglich, die 1764 aus aus Brandenburg nach Schäßburg einwanderte. (Csallner, o.J.: Sonderblatt 1) Vielleicht kam die Fotografie dieses Dokuments über diese Kopp-Familie in den Besitz der Knopp-Familie.
(Roth, 1984: 17)
Nachfahren
Folgende Familien sind ebenfalls Teil der Knopp-Chronik, soweit sie Nachfahren des Knopf-Urahns sind:
Aikelin, Albrech, Anear, Antal, Artz, Barnert, Binder, Birthelmer, Bosch, Coman, Chrestels, Christ,Dachs, Digel,Eakin, Elemer, Elsen, Fauser, Ferbas, Ferbasz, Field, Finkbeiner, Folberth, Foof, Forek, Gail, Gellfart, Giesen, Glätzer, Graeser, Gräser, Grauthoff, Goodwin, Gundhardt, Gunesch,Haberpursch, Halmen, Haltrich, Hermann, Honigschnabel, Horvath,Iserlohn, Jakobi, Japp, Jaros, Jones, Juergens,Karres, Kessler, Knopf, Knopfer, Kramer, Kühn,Laiter, Lang, Lehr, Lindner, Lurtz, Lurz,Marnet, Maroscher, Martini, Mathes, Mederus, Mergler, Mesch, Meyndt, Newijel, Orendi,Paulini, Peyron, Preidt, Remm, Reuter, Ricker, Roth, Rothmann, Sãvescu, Schedler, Schiel, Schmal, Schobel, Schott, Schwarz, Sanchen, Simeth, Sitorius, Stephes, Stokus, Stration, Sue, Szigetter, Tontch, Tregilgas, Ungar, Vick, Vusmuc, Wagner, Walther, Wienert, Wolff, Ziegler und Zikeli.
Natürlich gibt es auch Familien mit diesen Nachnamen, die keine Knopf-Nachfahren sind. Dies lässt sich nur über den Stammbaum herausfinden.
Quellen
- Csallner, Alfred (o.J.): Deutsche Familiennamen außersiebenbürgischer Herkunft in den Matrikeln der evangelischen Kirche A.B. zu Schäßburg von 1607 - 1900, in: Der Wegweiser, Jg.1, Sonderblatt 1, Wien.
- Gustav ARZ (1939): Die Matrikeln der evangelischen Gemeinden A.B. in Siebenbürgen, Berlin.
- Jekelius, Erich (1965): Genealogie Kronstädter Familien, Bd. 5, Kronstadt (Manuskript; Kopie im Genealogie-Archiv Gundelsheim an Neckar)
- Lehrer, Josef (1925): Mitteilungen aus der Matrikel der der Ev. Kirche A.B in Mediasch, in: Mediascher Zeitung, Sonderabdruck, Abschrift im landeskundlichen Archiv auf Schloss Horneck in Gundelsheim am Neckar/Deutschland.
- Roth, Harald (1984): Knopp-Chronik. Geschichte der Familie Knopp aus Mediasch in Siebenbürgen, Ingolstadt.