Messrad
Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes.
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Einleitung
Schon die Römer maßen Wegstrecken nach der Zahl der Umdrehungen von Wagenrädern; Marcus Vitruvius Pollio beschreibt im 1. Jahrhundert v. Christus ein solches Meßrad.
Die erste bekannte wissenschaftliche Verwendung des Meßrades geschah 1525 durch den Leibarzt Fernel der Königin Katharina von Medici (1519-1589) zur Gradmessung zwischen Paris und Amiens.
Namen
Messrad, Maßrad, Wegmesser, Hodometer, Odometer, auch Taxameter, Schrittzähler, Cyklometer, Perambulator, eine Vorrichtung, mittels deren man die Länge eines beim Gehen, Fahren etc. zurückgelegten Weges messen kann.
Beschreibung
Unter Messrad verstand man im 18. /19. Jahrhundert ein um seine Achse drehbares Rad, dessen Umfang beim Fortrollen zu Längenmessungen dient. R. Wittmann in Wien konstruierte 1875 ein Messrad für den gewöhnlichen Gebrauch zum Messen von Straßen, Kanälen, Grundstücken etc., dessen Umfang 0,5 oder 1 m betrug. An der Achse ist ein Zählwerk zum Zählen der Umdrehungen angebracht. Das M. wird mittels einer Handhabe fortbewegt und hat bei Messungen auf Pflasterstraßen und Fußwegen genauere Resultate als Meßkette und Distanzmesser ergeben. Sein Gebrauch ist sehr bequem. Das Messrad wurde danach als Kurvenmesser in kleiner Gestalt (Meßrädchen von Jakob, Kartometer) auch zum Messen von Linien auf dem Papier (Landkarten) verwendet. [2]
Anwendung auch in der Landwirtschaft
Um 1825 konnte man Messräder auch an Sämaschinen anbringen, um die Menge der ausgesäten Körner im Verhältnis zur Saatfläche zu ermitteln.
Auf dem dort angebrachten Ziffernblatt war die Zahl in Quadratfuß angegeben, welche ein Umlauf des Zeigers bezeichnete. Der unbesäte Abstand zwischen zwei Saatreihen betrug je 4 Zoll. Unter Berücksichtigung dieser Abstände war die Breite der Saatstreifen der genannten Sähmaschine mit 3 Schuh unterstellt. Ein Radumfang der Sämaschine besäte dabei eine Fläche von 28 1/2 Quadratschuh. Somit konnte bei 1.404 Radumgängen demnach etwa eine Juchart zu 40.000 Quadratschuh besät werden. [3]
Fußnoten
- ↑ Quelle: Bildtafel aus Diderots Enzyklopädie
- ↑ Quelle: Meyers Großes Konversationslexikon (1908)
- ↑ Quelle: Joendl, Johann Philipp: „Die landwirtschaftliche Baukunst“ Bd. 3, Säemaschine (Prag 1826, 1828 und 1829, Druck v. Schönfeld)