Linau

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Schleswig-Holstein > Kreis Herzogtum Lauenburg > Linau

Einleitung

Linau liegt am Rande des Naturschutzgebietes Hahnheide.

Die Gemeinde besteht aus den Ortschaften Bollweg, Diekkaten, Feilberg, Flachsröte, Linau und Linaubusch.

Wappen

Wappen Linau.png

Wappenfiguren:

Pfeilspitze
Schleie (Fisch)
Wellenleiste

Wappenbeschreibung:

In Rot eine silberne Wellenleiste, begleitet oben von zwei übereinander gestellten silbernen Schleien, unten von einer schräglinks gestellten, viermal von Silber und Schwarz geteilten Pfeilspitze (Strahl).

Historische Begründung:

Übersetzt bedeutet das altpolabische Wort "Linov" soviel wie "Ort, an dem es Schleie gibt". Durch die Fische in der oberen Hälfte stellt sich das Wappen der Gemeinde Linau als "redend" dar. Die Gemeinde liegt im Quellgebiet der Bille, welche durch die Wellenleiste repräsentiert wird. "Lynowe" war im Mittelalter Stammsitz der wegen ihrer räuberischen Unternehmungen gegen Lübecker und Hamburger Kaufleute berüchtigten Adelsfamilie von Scharpenberg, die im Wappen ein Pfeileisen, einen sogenannten "Strahl", führte. Die bereits im 13. Jh. stark befestigte Burg bildete die Ausgangsbasis für die Scharpenbergschen Raubzüge. Nach dem 1291 geschlossenen Landfriedensvertrag zwischen den Hansestädten und den Herzögen von Lauenburg wurde die Burg Linau niedergerissen. Für den Wiederaufbau der Burganlage brauchten die Scharpenberg nur eine kurze Zeit; mehrere Jahrzehnte noch konnten sie von hier aus ihre Überfälle ungehindert weiterführen. 1349 belagerten Herzog Erich, die Grafen von Holstein und eine starke Mannschaft aus Hamburg und Lübeck die Burg. Nach dreiwöchiger Belagerung wurde sie erobert und zerstört. Diese Maßnahme beendete das Raubrittertum der Scharpenberg. 1471 verkaufte Volrad von Scharpenberg endgültig das Schloß und das gleichnamige Dorf an Herzog Johann von Lauenburg. Die Tinktur des Wappens übernimmt die des Lauenburger Kreiswappens. Ebenso folgt die schwarz-silberne Teilung des "Strahls" mehr der "Stückung" des Bordes dieses Wappens als den strukturierten historischen Siegeldarstellungen des Adelswappens.

Allgemeine Information

Größe/ha: 960
Einwohner (17.05.1939): 469
Einwohner (09.12.2016): 1.209
Postleitzahl: 22959

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Ev.-Luth. Kirchengemeinde Sandesneben

Katholische Kirchen

Maria – Braut des Heiligen Geistes in Trittau

Geschichte

1230 wurde Linau im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, ist slawischen Ursprungs und liegt am „Limes Saxoniae“, der hier in das Amtsgebiet eintritt. Die 1349 zerstörte Burg Linau ist die einzige Burgruine in Südholstein.

Die Linauer Raubritter, die Scharffenbergs, störten im Mittelalter den Verkehr auf der Salzstraße und konnten erst nach großen Anstrengungen besiegt werden. Bei Neugründung der Ämter 1889 gehörten die Gemeinde Linau und das damalige Gut dem Amt Koberg an, bis es sich nach dem Zweiten Weltkrieg dem Amt Wentorf A. S. und nach dessen Auflösung dem Amt Sandesneben anschloss.

Unter Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger sowie der ortsansässigen Vereinen entstand zwischen 1979 und 1983 das 1993 nochmals erweiterte Gemeindezentrum. Auf diesem Gelände wurde ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet.

Genealogische und historische Quellen

Adreßbücher

Linau im "Statistisches Hand- und allgemeines Adreßbuch für das Herzogthum Lauenburg 1861"

Linau im "Adreßbuch für die Landherrenschaft Bergedorf einen Theil der Hamburger Marschlande sowie die Amtsgerichtsbezirke Reinbek und Trittau und das Herzogthum Lauenburg 1896"

Linau im "Ibbekens Adreßbuch für Schleswig-Holstein, Lauenburg, Provinz Lübeck u. die an Dänemark gefallenen Gebiete 1911"

Linau im "Adreßbuch für den Kreis Herzogt. Lauenburg nebst den im Kreise liegenden Enklaven sowie einigen Ortschaften linksseitig der Elbe 1932"


Denkmalprojekt Gefallenendenkmäler

Gefallene aus Linau im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 (St. Marienkirche Sandesneben) [1]

Gefallene aus Linau im 1. und 2. Weltkrieg (St. Marienkirche Sandesneben) [2]


Literatur

Linau in "Topographie des Herzogtums Holstein, einschliesslich Kreis Herzogtum Lauenburg, Fürstentum Lübeck, 8 Enklaven der Freien und Hansestadt Lübeck, 4 Enklaven der Freien und Hansestadt Hamburg (Verfasser: Henning Oldekop, 1908)"

Archive und Bibliotheken

Archive

Amt Sandesneben-Nusse
Amtsarchiv
Am Amtsgraben 4
23898 Sandesneben
http://amt-sandesneben-nusse.de/das-amtsarchiv-sandesneben-nusse/

Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg
Am Markt 10
23909 Ratzeburg
http://www.kreis-rz.de/index.phtml?mNavID=1814.8&sNavID=327.462&La=1

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>LINNAU_W2071</gov>