Kirchenbücherverluste in Württemberg 1939–1945 (Duncker)/46
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Kirchenbücherverluste in Württemberg 1939–1945 (Duncker) | |
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Kirchenbücherverluste in Württemberg 1939–1945
Nachtrag zum Verzeichnis
der württembergischen Kirchenbücher von Dr. Max Duncker
Von Ludwig Duncker
Für den Familienforscher wird von Interesse sein, welches Schicksal die Kirchenbücher im vergangenen Krieg erlitten haben. Hat doch noch jeder Krieg der das eigene Land heimsuchte, empfindliche Lücken in den Bestand der Kirchenbücher gerissen. (Vgl. Duncker, S. XXI.)
Es darf festgestellt werden. daß dies für die Kirchengeschichte, Heimat- und Familiengeschichte so unersetzliche Gut bis auf ganz wenige Gemeinden auch durch die letzten Kriegsstürme hat hindurchgerettet werden können. Dank der gewissenhaften Sicherungsmaßnahmen der Pfarrämter sind durch den Luftkrieg keine wesentlichen Verluste eingetreten.
Zuerst die Verluste auf evangelischer Seite:
Am 2. März 1944 wurden in Obertürkheim einige neuere Register vernichtet: Ta 1881 flg., E 1896 flg., To 1886 flg., Konf. 1723 flg., Komm. 1786 flg., Seelenregister 1809, Familienregisterband V–XIV. Die alten Kirchenbücher von Stuttgart sind alle erhalten, nur einige neuere Konfirmanden- und Kommunikantenregister der Teilgemeinden sind verbrannt, so in Berg Konf. 1842/1930, Komm. 1882 flg.
Im Oktober 1944 sind im unterirdischen Tresor der Zentralkasse der Württembergischen Genossenschaftsbanken AG. in Stuttgart, der bei einem Fliegerangriff ins Glühen kam, die alten Kirchenbücher von Schönaich (Seelenregister 1690, 1790, 1797, Ta, E, To 1725–1799, Zweitschriften der Register der Jahre 1800–1876, sowie das Komm. 1791 flg.) dunkelbraun verkohlt und halten kaum mehr eine Berührung aus. Doch sind sie bis auf wenige Lücken noch zu lesen und werden zurzeit abgeschrieben. Das am schlimmsten mitgenommene Seelenregister 1690 war glücklicherweise vorher schon verkartet.
Die meisten Verluste traten im Zusammenhang mit den letzten Kampfhandlungen und dem Einmarsch der Alliierten ein im April 1945:
In Bonfeld (Kreis Heilbronn) gingen bei der Besetzung des Pfarrhauses verloren: Ta 1908 flg., To 1926 flg., Familienregisterband VI.
In Braunsbach (Kreis Künzelsau) kamen gleichfalls während der Besetzung des Pfarrhauses die beiden ältesten Kirchenbücher abhanden, enthalten die Ta, E, To 1595–1702, sowie das Adelsregister 1640–1674. Nachforschungen blieben erfolglos.
Bei einem Fliegerangriff auf Dettingen u. T. (Kreis Kirchheim) am 20. April 1945 gingen verloren die Ta 1571–1804, E 1653–1871, To 1574–1851, Kirchenkonv. 1691–1882. Pfarrgemeindeprotokoll 1877–189l Kirchengemeinderatsprotokoll 1898–1927, Rescr. 1717–1803, 1824–1925, Rec. 1794–1823, Komm., eines für Ledige, eines für Verheiratete. Jedoch blieben an Duplikaten erhalten E 1835–1894, To 1835–1873, sowie Komm. ab 1844 flg.
Bei einem Fliegerangriff auf Sindringen (Kreis Öhringen) am 8. April 1945 verbrannten sämtliche Kirchenbücher von Ernsbach und Sindringen. Jedoch blieben in Ernsbach an Duplikaten erhalten: Ta 1808–1845, E 1800–1875, To