Königreich Italien

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Hierarchie:

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Name

  • Italia [ital.] (Italien [deut.], Italy [engl.], Italie [franz.])

Einleitung

Zustandsbeschreibung um 1893/1895:

Allgem. Geographie, Klima

1895: Königreich in Südeuropa, besteht aus einem kontinentalen Teil (dem Gebiet des Po, der Etsch und einiger Küsten-Flüssen), aus der von den Appennini (Apenninen) gebildeten Halbinsel und vielen Inseln und wird im Osten begrenzt vom Adriatischen Meer und Ionischen Meer, im Süden vom Mittelmeer, im Westen von Frankreich und dem Mittelmeer, im Norden von der Schweiz und Österreich. Sein Flächeninhalt beträgt 286.589,8 qkm. Italien ist im ganzen ein Gebirgsland, im Norden und Westen von den Alpen umzogen, denen sich (zw. N 44° - 45°) die Appennini (Apenninen) anschliessen, die dann die Halbinsel von Norden nach Süden durchlaufen. Die hierher gehörigen Alpen sind: die Ligurische Alpen, die Seealpen, die Cott. Alpen, die Alpi Pennine (Montblanc), die Lepont. Alpen und die Rhätischen Alpen, von denen aber Italien nur die Ligurischen Alpen und Veltlinischen Alpen ausschliesslich und die übrigen mit Frankreich, der Schweiz und Österreich angehören. Die Appennini zerfallen in verschiedene Zweige und erreichen ihre grösste Höhe in Gran Sasso (Monte Como; 2.990 m). Tätige Vulkane: der Monte Vesuvio und Etna.

Ebenen von Bedeutung sind: die der Lombardia (Lombardei), die Campagna Romana, die von Campania und von Apulia; große Sumpfstrecken zeigen sich zum Teil in den Flusstälern, hauptsächlich aber an den Küsten (Maremme); die beträchtlichsten unter ihnen sind die mit Lagunen (Strandseen) abwechselnden Maremme an den Mündung des Po, die Maremma von Siena und die Paludi Pontine. Die Meerbusen sind: im Norden von Corse (Korsika) der Golfo di Genova (Ligurisches Meer), im Tyrrhenischen Meer die Meerbusen von Gaëta, Golfo di Napoli und Golfo di Salerno, im Ionischen Meer der Golfo di Táranto, im Adriatischen Meer der Meerbusen von Manfredonia.

Flüsse: der Po, der Hauptfluss in Italien, mit Tanaro, Trebbia, Parma, Secchia, Panaro und Reno re. und Dorra, Sesia, Ticino, Adda, Oglio und Mincio lk., der Arno, Tevere, Garigliano, Volturno, Ombrorie, welche in das Mittelmeer münden.

Die bedeutendsten Seen sind auf der Grenze der Schweiz und in den übrigen Teilen von Oberitalien: der Lago Maggiore, Luganer See, Lago di Como, Lago d'Iseo und Lago di Garda etc.

Nach seiner Lage und Gestaltung hat Italien ein verschiedenes, aber durchweg vortreffliches Klima, das das Gedeihen der Erzeugnisse der gemässigten und der der heissen Zone gestattet, mit überall gleich fruchtbarem Boden, ausgenommen die unfruchtbaren und ungesunden Sumpfgegenden, insbesondere die Maremma in der Toscana, die um 1895 fast ganz wüst liegt. Das Tal des Po hat ein gemässigtes Klima; seine Seen gefrieren im Winter und die Orangen und Zitronen reifen nicht im Freien. In den Gegenden von Nord 38° 30' - 40° 30' fällt Schnee nur auf den Bergen, und Oliven, Orangen und Zitronen gedeihen im Freien; zwischen Nord 39° - 41°30' ist der Schnee sehr selten und im Süden von Calabrien, Sizilien und den benachbarten Inseln gedeihen auch tropische Pflanzen. Der Wechsel zwischen heiterem und bewölktem Himmel ist sehr selten; der Regen aber dauert durch Wochen oder Monate, namentlich im Herbst, und im Sommer währt der heitere Himmel ununterbrochen. Mittlere Jahres-Temperatur: im Po-Gebiet 13° C, in Mittelitalien 14,5° C, in Unteritalien 17° C und in Sizilien sogar 18,5° C. Die vorherrschenden Winde kommen aus Westen und Südwesten, die reine und gesunde Luft bringen, der Süden ist jedoch häufig von den verderblichen Winden aus Afrika, dem Sirocco und Libeccio, heimgesucht, die auf die Vegetation und die Menschen nachteilig wirken. Fieber herrschen 1895 in den Sumpfgegenden.

Bevölkerung

Die Bevölkerung von Italien belief sich nach der Berechnung für den 31.12.1893 auf 30.724.897 Seelen. Nach dem religiösen Bekenntnissen zählte man 1881 etwa 62.000 Ev., worunter 22.000 Waldenser waren, und 38.000 Juden. Alle übrigen sind Kath.

1895: Für die Verwaltung ist das Land in folgende, nach den Landesteilen (Compartimenti) nach dem Zensus von 1893 in den neuesten Vermessungen aufgeführte Regionen eingeteilt: Abruzzi e Molise: 16.529 qkm, 1.374.764 Ew.; Apulia: 19.110 qkm, 1.816.172 Ew.; Potenza (Basilicata): 9.962 qkm, 543.443 Ew.; Calabrien 15.075 qkm, 1.326.781 Ew.; Campania 16.292 qkm, 3.095.132 Ew.; Latium: 12.081 qkm, 1.002.667 Ew.; Liguria: 5.278 qkm, 964.615 Ew.; Lombardia: 24.317 qkm, 3.982.412 Ew.; Marche: 9.748 qkm, 968.874 Ew.; Parma und Modena: 10.536 qkm, 1.040.185 Ew.; Piemonte: 29.378 qkm, 3.289.237 Ew.; Romagna: 10.104 qkm, 1.236.140 Ew.; Sardegna (Sardinien): 24.078 qkm, 741.362 Ew.; Sicilia (Sizilien): 25.740 qkm, 3.404.665 Ew.; Toscana: 24.104 qkm, 2.296.011 Ew.; Perugia (Umbria): 9.709 qkm, 600.282 Ew.; Veneto: 24.548 qkm, 3.042.155 Ew. Italien insgesamt: 286.589 qkm, 30.724.897 Einwohner (Ew).

Kultur, Religion, Bildung

1895: Nach dem religiösen Bekenntnis zählte man in Italien 1881 etwa 62.000 Ev., worunter 22.000 Waldenser waren, und 38.000 Juden. Alle übrigen sind Kath. Kultus: Die röm.-kath. Religion ist die Kirche des Staates, doch geniessen die anderen Kulte freie öffentliche Religsübung und die Konfession begründet keinen Unterschied in Ausübung der bürgerlichen und politischen Rechte. Es bestehen 47 Erzbistümer, 217 Bistümer und 11 Abteien mit bischöflicher Jurisdiktion. Der Elementarunterricht ist obligatorisch. Für den Sekundärunterricht bestehen 114 Lyzeen, 344 Gymnasien, 306 technische Schulen, 311 theologische Seminar, 21 Universitäten, 1 königliche Studieninstitut in Firenze (Philosophie und Philologie, Medizin und Chirurgie, Naturwissenschaft); das königliche höhere technische Institut in Milano, die königliche Ingenieurschulen in Torino, Napoli, Roma, Padova, Palermo, Bologna, das königliche Industrie-Museum in Torino; wissenschlich-literarische Akademie in Milano, 73 technische Institute, 43 staatlich subventionierte Gewerkschulen, höhere Handelsschule in Venezia, 1 höhere (Genova) und 26 nautische Schulen für den Sekundärunterricht, königliche höhere Ackerbauschulen in Milano und Portici und 16 andere Ackerbauschulen, Forstinstitut bei Firenze, 3 Bergschulen, 22 Akademien (Kunst), die Kriegsschule, die Artillerie- und Genie-Schule und Akademie (Militär) in Torino, Militärschulen und Kollegien, königliche Marineschulen etc.

===Produkte, Handel===: 1895:Italien ist reich an Mineral-Produkten. Die Appennini (Apenninen) geben den Carrara-Marmor, Schwefel, Borax, Salz, Natron, Alabaster, Lava im Überfluss; der im ganzen sehr fruchtbare Boden (85 % produktive, 15 % unproduktive Fläche) zerfällt 1895 in 13 % Äcker, Gärten und Weinland, 25 % Wiesen und Weiden, 20 % Olivenbäume und Kastanienwälder, 12% Waldungen; am meisten ist in der Region Lombardia (Lombardei), in Piemonte und Toscana, am wenigsten in Sicilia (Sizilien) f. den Ackerbau geschehen. Der Anbau (Wein) ist überall verbreitet und sehr lohnend, der Anbau (Oliven, Südfrüchte) besonders im Süden sehr beträchtlich. Die Tierwelt gleicht der des übrigen Europa in gleichen Breitengraden nur hat sie als Eigentümligkeit den Büffel, den Skorpion und die Tarantel. Fische sind 1895 im Überfluss in den Flüssen; die Pferde der Region Piemonte sind wertvoll; im Süden gibt es ausgezeichnete Maultiere.

1895: Die Landwirtschaft liefert Reis und Mais zur Ausfuhr, sowie alle Arten von Getreide ausser Weizen; von Gewerbe- und Handelspflanzen: Hanf und Krapp (Ausfuhrartikel: Flachs, Tabak, Safran, Baumwolle); in der Kultur des Olivenbaumes steht in Italien obenan, Öl (Oliven) wie edle Südfrüchte werden in Massen ausgeführt. Die Viehzucht liefert für die Ausfuhr Rinder, Schafe, Schweine; Pferde und Wolle müssen eingeführt werden; vorzüglich ist die Fabrikation (Käse). Italien hat den stärkstem Seidenbau in ganz Europa (jährlich 2.300 t Rohseide). Die Forstkultur genügt nicht dem heimischen Bedürfnis. Wichtig ist der Handel (Eier); es werden 1895 jährlich für mehr als 30 Mill. Mark exportiert. Fischerei (Seefische, Korallen) bilden eine ansehnliche Nahrungsquelle. Hauptgegenstand im Bergbau ist der Schwefel (445.918 metr. t); der ergiebigste Bergbau (Eisen) ist auf der Isola d'Elba, der reichste Bergbau (Blei, Mangan) auf der Insel Sardegna (Sardinien); ebenda auch die meisten Zinkerze, in den Provinz Vicenza und Firenze Kupfer und Quecksilbererze. Die Verhüttung ist 1895 gering, da fast die ganzen Erzproduktion ausgeführt werden. Die Gewinn. von Seesalz ist von großer Bedeutung. Die gewerbliche Industrie hat einen wesentlichen Aufschwung genommen; in der Industrie (Eisen) steht die Region Lombardia obenan (Brescia für Messer und Stahlwaren, Waffen etc., dann Como und Milano); doch müssen raffiniertes Eisen, Stahlwaren und Eisenwaren importiert werden. Fabrikation (Goldwaren, Silberwaren, sowie die von Bronze) ist in hoher Blüte (Roma, Milano, Napoli, Genova, Venezia, Catania). Waren aus Marmor und Alabaster in der Region Toscana und in Pisa in alter Schönheit, Kameen und Mosaiken in Venezia, Firenze, Napoli, Roma, Korallenwaren ebenda und in Livorno und Genova. Tonwarenindustrie bedeutend, nur Erzeugung von Porzellan gering; Glasindustie 1895 ungenügend für den Bedarf, beschränkt sich auf Schmuckartikel (Venezia, Insel Murano). Fabrikation (Maschinen). in der Region Lombardia und Liguria, Wagen in Milano; bedeutender Schiffbau, Musikinstrumente in allen Hauptstädten fabriziert, Streichinstrumente in Cremona, Saiten aus Darm im Appennino Abruzzese, Möbelfabrikation und Kunsttischlerei hoch entwickelt, Drechslerarbeit besonders in Milano; in Strohgeflechten (f. Hüte etc.) steht in Italien besonders Toscana, in Europa obenan. Gerberei (Leder) wird am meisten in Piemonte, der Lombardia, Toscana und Campania betrieben, und zwar so, dass der inländliche Rohstoff nicht genügt. Handschuhe und Schuhmacherei (Schuhe) für den Export (selbst nach Amerika), besonders in Genova und Napoli; in großer Blüte ist die Textilienindustrie; Seidenbau in 5.300 Gemeinden, Spinnerei (Seide) besonders in der Region Lombardia, Weberei (Seide) wenig entwickelt, ausser in der Provinz Como. Vorzügliche Fabrikation (Papier), arbeitet für das Ausland, Chinin-Fabrikation, Gewinnung von Borsäure, Weinstein- und Zitronensäure (Ausfuhr), Fabrikation (Seife, Zündkerzchen); sehr entwickelte Industrie in Genussmitteln, Mehl und Mehlspeisen, Pökelfleisch und Würsten (bedeutende Ausfuhr); Liqueure, Zuckerindustrie und Brauerei (Bier) ohne alle Bedeutung. Fabrikation (Tabak) ist Staatsmonopol. Handel und Verkehr: Eingeführt wurden 1893 Waren im Werte von 1.191,2 Mill. Lire, Edelmetalle 43 Mill. Lire, ausgeführt Waren im Werte von 964,2 Mill. Lire, Edelmetalle 94,2 Mill. Lire. Eingegangen sind 116.401 Schiffe mit 25.958.403 t, ausgegangen 115.944 Schiffe mit 25.051.098 t.

Die Handelsmarine zählte am 01.01.1893 Segler 6.341 von 588.268 t, Dampfschiffe 327 von 208.193 t.

Am 31.12.1893 waren Eisenbahnen in Betrieb: 14.503 km. 1893 zählte die Post 6.049 Bureaus. Die Länge der Telegrafenlinien betrug 1893: 38.288 km, die Zahl der Bureaus 2.051 exklusiv der den Eisenbahnen oder anderen Gesellschaften gehörenden.

Regierungsform, Verwaltung

1895 Staatsverfassung und Staatserwaltung: Die Verfassung des Königreichs Italien ist repräsentativ-monarchisch auf Grund des Fundamentalstatuts vom 04.03.1848. Der König teilt die Legislative mit dem aus 2 Kammern (Senat und Deputiertenkammer) bestehenden Nationalparlament. Der Senat besteht aus den königlichen Prinzen und aus vom König auf Lebenszeit ernannten Mitgliedern in unbeschränkter Anzahl aber aus bestimmten Kategorien von Staatsbürgern, gegenwärtig 390 Mitglieder. Die Deputiertenkammer zählt 508 Mitglieder, welche von den Wahlkollegien auf 5 Jahre direkt berufen werden; jeder im Besitz der bürgerlichen und politischen Rechte befindliche Italiener ist Wähler. Jede Provinz hat das Recht der Selbstverwaltung durch den aus den Gemeinden gewählten Provinziakrat und die von diesem berufene Provinzdeputation; in jeder Gemeinde besteht ein auf 5 Jahre gewählter Gemeinderat. Die vollziehende Gewalt übt der König durch die 9 Minister, die im Ministerrat zusammentreten; neben diesem besteht mit konsultativen Befugnissen und der Entscheidung über Kompetenzkonflikte ein Staatsrat. Für die Verwaltung ist das Land in folgende, nach den Landesteilen (Compartimenti) nach dem Zensus von 1893 in den neuesten Vermessungen aufgeführte Regionen und Prov. eingetheilt:

  • (I) Region Abruzzi e Molise: (I-a) Prov. Aquila degli Abruzzi, (I-b) Prov. Campobasso, (I-c) Prov. Chieti, (I-d) Prov. Perugia (Umbria, Umbrien), (I-e) Roma (Rom, Rome, Latium), (I-f) Teramo (Abruzzo Ulteriore);
  • (II) Region Apulia: (II-a) Prov. Bari delle Puglie, (II-b) Prov. Foggia, (II-c) Prov. Lecce (Terra-d'Otranto);
  • (III) Region Basilicata: (III-a) Prov. Potenza;
  • (IV) Region Calabria (Calabrien): (IV-a) Prov. Catanzaro, (IV-b) Prov. Cosenza, (IV-c) Prov. Reggio di Calabria;
  • (V) Region Campania (Campanien, Kampanien): (V-a) Prov. Avellino (Principato-Ulteriore), (V-b) Prov. Benevento (Benevent), (V-c) Prov. Caserta (Terra di Lavoro), (V-d) Prov. Napoli (Neapel), (V-e) Prov. Salerno;
  • (VI) Region Emilia: (VI-a) Prov. Bologna, (VI-b) Prov. Ferrara, (VI-c) Prov. Forli, (VI-d) Prov. Modena, (VI-e) Prov. Parma, (VI-f) Prov. Piacenza, (VI-g) Prov. Ravenna, (VI-h) Prov. Reggio-nell'Emilia;
  • (VII) Region Liguria: (VII-b) Prov. Genova (Genua), (VII-c) Prov. Porto Maurizio;
  • (VIII) Region Lombardia (Lombardei): (VIII-a) Prov. Bergamo, (VIII-b) Prov. Brescia (Bresciano), (VIII-c) Prov. Como, (VIII-d) Prov. Cremona, (VIII-e) Prov. Mantova (Mantua), (VIII-f) Prov. Milano (Mailand), (VIII-g) Prov. Pavia, (VIII-h) Prov. Sondrio;
  • (IX) Region Marche: (IX-a) Prov. Ancona, (IX-b) Prov. Ascoli Piceno, (IX-c) Prov. Macerata, (IX-d) Prov. Pesaro-e-Urbino;
  • (X) Region Piemonte: (X-a) Prov. Alessandria, (X-b) Prov. Cuneo (Coni), (X-c) Prov. Novara, (X-d) Prov. Torino (Turin);
  • (XI) Insel Sardegna (Sardinien): (XI-a) Prov. Cagliari, (XI-b) Prov. Sassari;
  • (XII) Insel Sicilia (Sizilien): (XII-a) Prov. Caltanisetta, (XII-b) Prov. Catania, (XII-c) Prov. Girgenti, (XII-d) Prov. Messina, (XII-e) Prov. Palermo, (XII-f) Prov. Siracusa (Sirakus, Syrakus), (XII-g) Prov. Trapani;
  • (XIII) Region Toscana: (XIII-a) Prov. Arezzo, (XIII-b) Prov. Firenze (Florenz), (XIII-c) Prov. Grosseto, (XIII-d) Prov. Livorno, (XIII-e) Prov. Lucca, (XIII-f) Prov. Massa-e-Carrara, (XIII-g) Prov. Pisa, (XIII-h) Prov. Siena;
  • (XIV) Region Veneto: (XIV-a) Prov. Belluno, (XIV-b) Prov. Padova (Padua), (XIV-c) Prov. Rovigo, (XIV-d) Prov. Treviso, (XIV-e) Prov. Udine, (XIV-f) Prov. Venezia (Venedig), (XIV-g) Prov. Verona, (XIV-h) Prov. Vicenza);

An der Spitze jeder Provinz steht ein Präfekt, mit einem Präfekturrat zur Seite. Jede Provinz ist in Distrikte geteilt, an deren Spitze je ein Unterpräfekt (215 Unterpräfekten bzw. Distriktkommissäre, wie sie in Veneto und Mantova heissen). Unter den Präfekten und Unterpräfekten amtieren die Gemeindevorsteher (Sindaci) als Regierungsbeamte. Für Verwaltung der öffentlichen Sicherheit sorgen die Präfekten und Unterpräfekten, die Quästoren in 12 grösseren Städten, Inspektoren und Delegierte. In jeder Provinz besteht ein Provinzialschulrat und eine Finanzintendanz. Für die Rechtspflege bestehen 5 Kassationshöfe (Roma, Torino, Firenze, Napoli, Palermo), 24 Appellhöfe, 92 Assisenhöfe, 164 Zivil- und Korrektionstribunale, 1.804 Präturen und Friedensvermittler in den Gemeinden. Die Kassationshöfe entscheiden auch über Kompetenzkonflikte zwischen Justiz- und Administrativbehörden. Das Wappen von Italien ist das vom Haus Savoyen, ein silbernes Kreuz in rotem Schilde; die Nationalfarben sind rot, weiss, grün.

Militär

1894 beträgt die Friedensstärke der Armee (Offiziere und Beamte (OB), Unteroffiziere und Mannen (UM), Pferde und Saumtiere (PS)): Stäbe und versch. Etabl.: 3.548 OB, 4.508 UM, 6.604 PS; 346 Infant.-Bataill. und 98 Distr.-Kompn.: 7.263 OB, 168.533 UM, 2.975 PS; 144 Eskadr. und 24 Depots: 865 OB, 24.554 UM, 21.307 PS; 207 Bataill., 68 Artill.- und 40 Train-Kompn.: 1.290 OB, 31.725 UM, 13.150 PS; 64 Genie- und 10 Train-Kompn.: 283 OB, 7.756 UM, 691 PS; 12 Sanitäts-Kompn.: 193 OB, 2.391 UM; 12 Verpflegungs-Kompn.: 136 OB, 1.828 UM; 12 Legionen Karabinieri: 563 OB, 24.704 UM, 4.533 PS; Veterinär-Korps: 197 OB, 10 PS; afrikan. Truppen: 197 OB, 1.848 UM, 1.057 PS. Gesamtfriedensstärke: 14.535 OB, 267.847 UM, 50.327 PS. Die Kriegsstärke der Armee beträgt für 1894: Offiziere: 14.535 aktive, 5.985 beurlaubte des stehenden Heeres, 4.237 der Mobilmiliz, 5.751 der Territ.-Miliz, 1.428 Hilfsoffiziere und 6.107 Reserveoffiziere; zus. 38.133. Mannschaften des stehenden Heeres: 26.7847. Beurlaubte des stehenden Heeres: 475.394. Mobilmiliz: 308.598. Spezialmilizen: 17.229. Territ.-Miliz: 386.430. Gesamtkriegsstärke: 1.493.631. Die Flotte besteht aus 288 Fahrzeugen mit 330.899 t Gehalt, 501.600 indizierten Pferdekräften, 482 Geschützen bis 10 cm Kaliber und 1.670 unter 10 cm Kaliber und 23.975 Mann etatsmässiger Besatzung.

Quelle


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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