Hullern (Haltern)/Frühe Lehen des Landesherren
Landesherrliche Lehen
- Folgt ein Auszug aus Westf. Lehnbücher Bd. 2, "Die Lehnregister der Bischöfe von Münster bis 1379, Verlag Regensberg 1995, ISBN 3-7923-0674-3
Lehen des Ritters Bernhard Droste
- E 201 Droste: Item Bernhardus Drostel, miles, tenet officium dapiferatus, domum ton Vorde domum tor Hede, domum tor Bruchten, curtim to Bessinch et quandam domum dictam Smirketen in Monasteriensi urbe.
(1) Ritter Bernhard Droste
- Droste-Vischering, ursprünglich von Wulfhem; Ritter Bernhard 1368 durch den Bischof in die Mitverwaltung des Stifts Münster berufen (FAHNE, Bocholtz 1,2 S. - 32); 1378 Ritter Berend de Droste (INA Coesfeld S. 133); 1364 erneuern Ritter Bernhard und sein So. Heidenreich den 1271 mit ihrem Urgroßvater (abavus) Albert Droste geschlossenen Vertrag wegen ihrer Burg (Vischering-)Lüdinghausen; dabei sind E-Zeugen: Heyde - Smerkothen aus der Familie als Zeugen anwesend: Albert Droste, Onkel (patruus) des Bernhard und Bernhards Brüder Heinrich und Hermann (Domkapitel IV E, Urk. 45; in FAHNE, Bocholtz 1,2 S. 32); 1388 Ritter Bernhard de Droste, So. Heidenreich de Droste, dessen Ef. Gertrud (INA Borken S. 74).
(2) Das bischöfliche Drostenamt
Das bischöfliche Hofamt, von dem dessen erbliche Inhaber ihren Namen tragen; es war später ohne Funktion; nicht zu verwechseln mit dem Drosten oder Amtmann eines Amtes; vgl. auch E196, wo von einem obersten Drostenamt die Rede ist. Die vier nachfolgenden Güter erscheinen später nicht mehr unter den zahlreichen Leben der Droste-Vischering (Leben, Akten Nr. 59-62); genannt wird lediglich die Belehnung mit dem Erbdrostenamt und der Gerechtigkeit zu Berenbrock (Kspl. Lüdinghausen). Die Güter sind schon bald nach dieser Belehnung in den Besitz der Morrien zu Nordkirchen übergegangen und bei ihnen seit 1392 nachzuweisen; in diesem Jahr erhält Gerd Morrien von seinem Vater Johann Morrien, dem Alten, sie als Erbe zugeteilt (Haus Nordkirchen, Urk. 100). In einer neuerlichen Teilung der Morrien 1436 gelangen die Güter in den Besitz des jüngeren Gerd Morrien und seines Br. Bernd (ebda, Urk. 312, und 313).
(3) Erbe 'ton Vorde' K. Hullern
- 1392 Gut ton Worden, 1436 dsgl., an Bernd Morrien (s. o.); 1498 nicht unter diesem Namen im
Schatzregister (vgl. HARTIG, 1498 S. 225).
(4) Heidemann K. Hullern
- 1392 Haus tor Hiede, 1436 Gut tor Heyde zu Hüllern, an Gerd Morrien (s. o.);Heydeman K.
Hullern (HARTIG, 1498 S. 225).
(5) Erbe 'tor Bruchten' K. Hullern
- 1392 Berndes Gut tor Brucgen (s. o.); in der Teilung von 1436 nicht aufgeführt; wohl identisch mit der mansus to Brucgehulleren K. Hullern (vgl. E383), demnach von den Droste an Gottfried von Hullern veräußert.
(6) Haupthof 'to Bessinch' K. Hullern
- 1392 der Hof zu Byesinch, 1436 Hof zu Bezzynck zu Hüllern, an Gerd Morrien (s. o.); Schulte
van Beysinck bzw. Schulte Beysinck junior K. Hullern (HAR 1498/99 ).
(7) Schmerkotten, Domkurie
- Horsteberg 18, Stadt Münster
- Ursprünglich Dienstwohnung des bischöflichen Drosten, gehörte wie die anderen hier genannten Güter zur Ausstattung des Drostenamtes (vgl. PRINZ, Mimigernaford S. 141 und Abb. 9); 1441 vermieten Johann Droste und seine Ef. Agnes den halben Schmerkotten iuxta scholas auf der Immunität an Gertrud von Langen (Haus Nordkirchen, Urk. 348); 1460 verkaufen die Brüder Droste (van Vyscherinck) das Haus, geheiten de Smerkotte, belegen bynnen Münster by dem dome und achter der schole, wie es ihre Eltern besessen hatten, an den Erbmarschall Gerd Morrien (Haus Nordkirchen, Urk. 542 und 544).
Lehen der von Hulleren
- Item Gotfriedus de Hulleren tenet mansum to Brucgehulleren in parrochia Hulleren
(1) Gottfried von Hullern
- Name des Geschlechts nach dem Kirchort bei Haltern
(2) Hufe zu Brucgehulleren K. Hullern
- 1458 von Herman Droste, Bernhards So., an Ritter Gerhard Morrien verkauft (Haus Nordkirchen, Urk. 510); lange Zeit Streitobjekt zwischen Morrien und Wulf zu Füchteln (ebda, Urk. 666, 821, 854, und 873); 1498 / 99 nicht mit diesem Namen in den Schatzungslisten; vom Namen her vermutlich einer der beiden Höfe up der Steveren (vergl. Hartig, 1498 ).