Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/520

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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mit 96 Häusern, 118 Wohnparteyen, 662 Einwohnern, der Dürnberg und Scheitelberg die merkwürdigeren Berge.

      Stuhlfelden mit dem Schlosse Lichtenau und Wilhelmsdorf mit dem Schlosse Lambach.

      Stuhlfelden, Stullfelden, Stuolvelden (letzteres in Urkunden unter Erzbischof Friedrich I.) ein Pfarrdorf mit 40 Häusern, 47 Wohnparteyen, 256 Einwohnern, an der Straße und an der Sonnseite im Hauptthale, drey Stunden von Mittersill und Uttendorf, 2 von Niedernsill.

      Da stürzt der Mühlbach von der Höhe durch ein schauerliches Thal gerade auf das Dorf zu, und richtet nicht selten große Verheerungen an. Solche Spuren sind noch vom Jahre 1807 sichtbar.

      Die Kirche zu U. L. F. enthält an einem Grabmahle als besondere Merkwürdigkeit 3 schön gearbeitete sitzende Figuren in Lebensgröße aus weißem Marmor, in einem edlen Style von 1510. Sie stellen das Ecce homo, Maria und Johannes vor. Ein alter Gewerke soll sie aus Italien hierher gebracht haben.

      Man trifft aber außer diesem sowohl im Innern, als außen an der Kirche (gemahlt von Feistenberger) noch mehrere sehenswerthe Grabmähler von einstigen Geistlichen und Beamten. Wir bezeichnen näher: 1) Heymeran, Oberdörfer, Kellner[1] zu Stuhlfelden und Oberrichter zu Mittersill (+ 24. Juny 1571), nebst seinen zwey Hausfrauen (+ 1552, 1569); 2) Melchior Welser kam 1543 von Laufen hierher, machte 1589 fromme Stiftungen zur Kirche in Stuhlfelden; 3) Hanns Gold von Lampoding und seine Hausfrau (+ 15. Jänner 1552); 4) Pfarrer Johannes Vigaun (+ im August 1524), eine schwarze Platte von gegossenem Metalle mit biblischen Figuren und gothischen Buchstaben; 5) eine kleine Marmortafel zum Andenken des Pfarrers Math. Joh. Böck 1657.

      Von der Pfarrkirche Stuhlfelden mußten 1215 fünf Priester über Mittersill hinauf bis zum Ursprunge der Ache regelmäßig den Gottesdienst pflegen. 1217 kam die hiesige Kirche zum Bisthume Chiemsee. (Steyermärk. Zeitschr. 9. Heft 1828 S. 23.)


  1. Sie hatten die Urbarsverwaltung nebst der fürstlichen Weinschank zu besorgen.