Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/493

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Die Pfarrkirche zu Ehren des heil. Achaz wurde 1303 von Johann v. Weißbriach erbaut.

      Seine Nachkommen stifteten sich 1366 eine Wochenmesse. 1641 wurde ein beständiger Vikar angestellt, sein Titel 1813 in jenen eines Pfarrers verändert, 1656 der Kirchhof eingeweiht. (Winklhofer's Manuskripte.)

      In der Schule finden sich 94 Werktags- und 50 Wiederholungsschüler ein.

      In der Filialkirche Hohlnstein bey Kendelbruck wird wochentlich eine Messe, jährlich ein pfarrlicher Gottesdienst gehalten.

      Das hiesige Silber- und Bleybergwerk wurde 1778 von der Hofkammer in Salzburg aufgelassen, 1791 an einen Privaten (Gottfried Poschinger) zu Erbrecht verliehen, und wird seit 1800 fast gar nicht mehr betrieben. Das Silberbergwerk nebst der Schmelzhütte und dem Schlosse wurde dem Fürsten v. Schwarzenberg 1827 vom Aerar verkauft. Noch um 1716 waren die Erze an Silbergehalt ansehnlich, jetzt sind sie gering und fast ganz ohne Gold. 1287 forderten hier die Domherren von Salzburg von Gold, Silber und anderen Metallen den sogenannten »Bankpfenning.« 1357 war Heinrich der Vöstel Burggraf daselbst; 1442 treten die Wendelsteiner und Moßheimer als reiche Gewerken daselbst auf, im 16. und 17. Jahrhunderte die Thanhäuser und Jocher zu Höh und Eggersberg noch mit einer Ausbeute von 2000 Mark Silber. Zur Zeit des Protestantismus wanderten die reichen Gewerken aus; der Wohlstand sank.

      Den neuen Verkauf erfuhren wir bey Bundschuh.

      Das große Gebieth der Herren von Ramingstein erwarb das Erzstift um 1300. (v. Kochs Staatenkunde e.t.c. III. 62.)

      Das uralte Schlößchen Finstergrün bey Ramingstein wurde 1775 an einen Bergknappen verkauft.

      (Winklhofer's Manuskripte; Vierthaler's Wanderungen I. 139-141.)

      Die Expositur Seethal erstreckt sich außer dem gleichnamigen Dorfe nur noch auf die 3 Weiler und Einöden: Allgasser, Fuchsberg und Schwarzenbichl, mit 25 Häusern, 35 Wohnparteyen, 162 Einwohnern.