Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/418
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Thäler der Lammer, von Rauris, Blühenbach, Höllenbach mit Immelau, Gainfeld, Mühlbach, Weng, Hüttau, Fritz und Enns mit den gewaltigen Radstadter-Tauern; mehrere grundlose Seen und herrliche Wasserfälle; öfters verheerende Wildbäche; die Höhen von Dienten; große und schöne Alpen; Fichten-, Tannen- und Lerchenwaldungen, hier und da auch Ahorne und magerer Feldbau; weite Ebenen, grünende Hügel und sonnenreiche Felder um St. Johann, St. Veit und Goldeck; die beyden Thäler Groß- und Kleinarl am rasigen Dappenkahr mit rauhen Mittelgebirgen; die einstige Hirschfurth (nun Ober-, Mitter- und Unterland, auch der Erzhof genannt, und im Allgemeinen reichhaltiger Bergbau); Schlünde und Felsenwege durch die Klamm; das berühmte Gasteiner-Thal mit den Naßfelder- und Malnitzer-Tauern am Schlußpunkte; dieß im Wesentlichen das Natur-Bild von Pongau!
Es macht bey weitem den größten und gesegnetsten Theil des einstigen Erzstiftes aus, und erscheint bereits zu Rupert's Zeiten unter dem Namen Pongouve, Pongo, Pangove, Pangowia, eigentlich Banngau, den Umfang eines gewissen Bezirkes, einer gewissen Gränze bezeichnend.
Man kommt in das Pongau 1 Stunde weg von Golling aus dem flachen Lande durch den Paß Lueg; aus Steyrmark, Kärnthen und Tyrol; aus dem Gosauthale im Traunkreise; aus Berchtesgaden; aus dem Lungau und Pinzgau.
Die Hauptprodukte lernen wir bey jedem Pfleggerichte kennen.
Die Peilstein, die Goldecker, die Weitmoser, Zotten, Kötschau, Strasser, Krüner, Hölzl, Rosenberg, Fugger, Strochner, Diether, Laven e.t.c. waren die mächtigsten Dynasten und Gewerken des Gaues; es waren aber auch viele Stifte darin begütert.
In den unglücklichen Bauernkriegen litt das Pongau sehr.
Das Pfleggericht Werfen war im 13. Jahrhunderte als eine ausgedehnte Grafschaft ein Lehen der Erbtruchsesse von Guetrath, und hatte, als Erzbischof Eberhard dieselbe 1243 an sich zog, einen außerordentlichen Umfang. Es begriff die fünf Gerichtsstäbe von Werfen, Bischofshofen,