Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/346

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[345]
Nächste Seite>>>
[347]
Datei:Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Jahrhundert ein Bauernlehen, 1642 vom Erzbischofe Paris mit Bedingungen dem Bisthume Chiemsee überlassen, 1696 vom Bischofe Sigismund Ignatz kapitalisirt, unweit davon ein anderer einzelner Bauernhof, 1672 von dem salzb. Domherrn Joh. Franz Gr. zu Altenpreysing, Hohen-Aschau e.t.c. gebaut, im nahen Hügel sehr dauerhafte, von Steinen aufgeführte Weinkeller von Aegidius Nem, Bischof in Chiemsee (1520 — 1526). (Hübner I. 442, 443.)

      9) Der Einödhof am Gols zwischen Morzg und Hellbrunn (im Pfleggerichtsbezirke) links an der Halleiner Straße, durch seinen Namen seine einsame Lage bezeichnend. Der Erbauer davon ist der salzb. Domdechant Joh. Anton v. Thun 1589. Im Jahre 1670 kaufte ihn der Domkapitular Karl Graf v. Muggenthal vom Schneidermeister Hanns Unterberger und erhob ihn mit schöner Einrichtung zu einem geschlossenen Hofe. Am 27. Jänner 1692 kam er durch Kaufrecht an den Fürsterzbischof Johann Ernest von Thun. Dieser schenkte ihn am 6. April darauf dem Domkapitel mit dem Bedinge, daß ein jeweiliger Domherr aus dem Geschlechte der Grafen von Thun Nutznießer davon seyn soll. Von 1766 kam derselbe an verschiedene Privaten: Martin Mayr, 1773 Bartlmä Gratzl, 1790 Jakob Kück, 1829 Jakob Roth.

      Bey Einöden am Ende des Dorfes Morzg ist eine alte Beschüttgrube, das Todtenknochenfeld genannt, weil vor 1800 und um 1820 viele große Menschengebeine daselbst ausgegraben wurden. (Hübner I. 513; Selbstsehen.)

      10) Der Hof zu St. Joseph (im Pfleggerichtsbezirke), seinen Namen von einer am Eingange desselben stehenden und dem h. Joseph geweihten Kapelle (welche unter dem Patronate des allerhöchsten Landesfürsten und unter der Vogtey des k. k. landesfürstlichen Pfleggerichtes Salzburg steht, und ein Kapitalsvermögen von 3277 fl. 40 kr. C.M.W.W. besitzt) entnommen, der Nährvater Christi am 15. Nov. 1676 von dem frommen Erzbischofe Max Gandolph zum Schutz- und Landespatron des Erzstiftes erklärt, und die Josephsbruderschaft errichtet. (Zauner VIII. 453.) Am Altare dieser Kapelle befindet sich herrliche italienische Mahlerey.

      Diesen Hof besaß 1695 der Handelsmann Abraham