Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/291
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
Inhalt | |
Karte | Widmung
Orts-, Namen- und Sachregister: Pränumeranten | Druckfehler | |
<<<Vorherige Seite [290] |
Nächste Seite>>> [292] |
Datei:Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Luthers, ein Miturheber der Reformation, bekleidete die abteiliche Würde nur 2 Jahre (1522 — 1524), gab seinen Brüdern die Schriften Luthers, Zwingli's, Melanchton's, Oekolambadius e.t.c.; erlebte 1523 den Bürgeraufstand in Salzburg. Der Prälat Kilian (1524—1535) mußte dem Erzbischofe Leonhart die Pfarre Hallein abtreten und dafür jene von Abtenau (hierauf bereits 1124 das Patronatsrecht erhalten) annehmen, die Güter des Klosters 1525, 1526 durch die Bauern im Gebirge, und in der Nähe der Stadt, 1529 durch die Türken in Unteröstrreich verheert sehen. Abt Aegidius (1535 — 1552) war streng, und haushälterisch.
Abt Benedikt (1554— 1577) sah mit der staunenden Welt, wie Karl V. 1554 von der Höhe seiner Macht niederstieg, und sich in die düstre Einsamkeit eines Klosters begrub; 1555 die Entstehung des Passauervertrages; wohnte 1563, 1569 großen Synoden bey.
Da Abt Andreas (1577 — 1584) die Oekonomie des Klosters auf alle mögliche Art zerrüttet hatte, wurde er abgesetzt. Mit weiser Oekonomie befriedigte Abt Martin (1584—1615) die meisten Gläubiger des Klosters, baute dasselbe vom Grunde aus, kaufte neue Realitäten e.t.c. Die ganze Stadt ehrte sein Andenken durch eine Leichenfeyer, wie sie noch kein Abt gehabt. Der Prälat Joachim (1615 — 1626) erwarb sich unter Markus Sittikus ein unsterbliches Verdienst um die bessere Heranbildung der Bürgerschaft überhaupt und der studierenden Jugend insbesondere durch die Gründung der Universität.
Abt Albert III. (1626 — 1657) vereinte Frömmigkeit und Wissenschaft in sich selbst, drang in seiner Gemeine auf eine geordnete, nüchterne und dem Müssiggange fremde Lebensart; trug zum Universitätsbaue eine bedeutende Summe bey; sorgte für die Zierde des Hauses unsers Herren und für bessere Geräthe, für die Bequemlichkeit und Gesundheit seiner Genossen; gewann auch dem Kloster mehrere Wohlthäter, und entließ die Armen und Bedrängten nie mit leeren Händen. Besonders im Schwedenkriege 1632 und 1648 war sein Haus eine Zufluchtsstätte von Menschen aus allen Klassen. Abt Amand (1657 — 1673) gelangte im 33. Jahre zu dieser Würde, starb aber schon im 49. Jahre seines Alters, hatte an dem liebenswürdigen Erzbischof Guidobald