Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/284

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      In die Kirche (200 Fuß lang, 75 breit) tritt man durch 2 Portale: das äußere und das innere. Das äußere Portal ist mit 2 großen, marmornen Säulen und mit 4 großen marmornen Pfeilern aus einem Stücke geziert. Oberhalb dieses Portals sind die 9 Schuh hohen Figuren mit dem kleinen Salvator von Franz de Paula Hitzl. Zwischen dem äußern und innern Portale ist die schöne Familiengrabstätte des kaiserl. Hofmahlers Johann Michael Rottmayr vom berühmten Mändl.

      Das innere Portal, ein Ueberbleibsel aus der Barbarey, ist gothisch mit der gothischen Inschrift:

Janua sum vitae, salvandi quique venite.
Per me transite, via non est altera vitae

      Innerhalb dieses Portals befindet sich auf der Evangelienseite der sehenswerthe alte Grabstein Pichlers vor dem Gitter, links innerhalb dessen ein versteinerter Laib Brod an einer Kette, das Gitter sammt dem ober demselben befindlichen Chore vom Abte Beda, gleich am Gitter beym Eingange das Grabmahl des Vaters von Wolf Dietrich, Johann Werners von Raitenau aus weißgestreiften, rothem Marmor von 1593.

      Man zählt 16 Altare von rothem Marmor, hierunter 5 im dem Seitengange längs der Fenster herab, zur Linken die Beichtstühle, im Presbyterium der Hochaltar nebst 2 großen und kleinen Altären zu beyden Seiten, an einem davon Thiemo's Marienbild aus Gyps gegossen, an den vordern Pfeilern 6 Altäre; hinter einem dieser Pfeiler das Grab des h. Rupert mit der Jahreszahl 623, vom Abte Peter 1436 errichtet, unweit davon das herrliche Monument von Michael Haydn.[1]

      Den Schutzengelaltar, den h. Rupert im Sterben, mahlte 1661 Sylvester Bauer, das Bildniß dieses ersten h. Landespatrones mit der Stadt Salzburg W. Fackler, die


  1. Auf einem Felsen von Moos bedeckt steht ein Kreuz, von dem goldene Strahlen ausgehen. Am Fuße schmückt eine kleine Erhöhung eine Vase, an welcher eine Leyer lehnt. Auf der Vase stehen die Worte: Heic requiescit caput; darunter eine Sanduhr. Auf Tafeln stehen Haydn's vorzüglichste Werke aufgezeichnet. Das Ganze umschließt ein rundes, eisernes Gitter. (Deinhartstein's Skizze einer Reise 1831 S. 183, 184.)