Herzogtum Sachsen

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Die Anfänge

Das Herzogtum Sachsen wurde durch Karl den Großen im Jahr 804 gegründet. Es umfaßte damals ein Gebiet, das weitaus größer war als das heutige Niedersachsen. Im Norden reichte es bis zur Eider. Im Osten war der Sachsenlimes die Grenze, er verläuft in mehreren Windungen von Kiel bis Lauenburg. Weiter folgt sie den Flüssen Elbe, Saale und Helme. Südlich des Harzes verläuft sie über die Leine und die Weser westlich bis zum Rhein bei Duisburg. Genauere Angaben lassen sich an dieser Stelle nicht machen, weil die Grenzziehungen damals noch nicht so festgelegt waren, wie man es heute kennt. Im Westen beanspruchten die Sachsen zeitweilig das Gebiet bis zum Rhein und zur Ijssel als ihres. Auch hier sind die Grenzziehungen ungenau.

Die Bistümer

Bei der Gründung im Jahr 804 richtete Karl der Große in Sachsen Bistümer ein. Davon sind in einigen Fällen noch die Grenzbeschreibungen bekannt.

Hamburg-Bremen

Grenzbeschreibung bei Adam von Bremen, Hamburger Kirchengeschichte, I 12.

Verden

Grenzbeschreibung im Hamburger Urkundenbuch I, Nr. 1.

Halberstadt

Grenzbeschreibung bei Annalista Saxo zum Jahr 802.

Hildesheim

Grenzbeschreibung im Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim I, Nr. 40.

Paderborn

Eine Grenzbeschreibung ist meines Wissens nicht erhalten. Man kann aus den Güterverkäufen in der Vita des Bischofs Meinwerk von Paderborn den Umfang des Bistums abschätzen.

Osnabrück

Es ist eine Gründungsurkunde erhalten, in der aber der Grenzverlauf nicht verzeichnet ist.

Minden

Eine Beschreibung der Grenze zum Bistum Hildesheim findet man im Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim I, Nr. 35. Die Grenze zum Bistum Verden ergibt sich aus dessen Gründungsurkunde.

Münster

Eine Grenzbeschreibung ist nicht erhalten. Es ist aber bekannt, daß das Bistum Münster an der Mündung der Ems eine Enklave hatte, sie imfaßte die Gaue Emsgau, Federgau, Humster, Hunsgau, Fivelgau und die inzwischen untergegangene Insel Bant.

Utrecht

Das Gebiet zwischen Ems und Ijssel gehörte noch im 8. Jahrhundert zum Bistum Utrecht. Auch hier fehlt die Grenzbeschreibung.

Die Markgrafschaften

Die Nordmark

Die nördlichste der sächsischen Markgrafschaften befand sich grob gesagt östlich des Sachsenlimes und reichte im Osten bis zur Peene, im Süden bis zur Elde und Elbe. Dieses Gebiet wird im Historischen Atlas als Billunger Mark bezeichnet.

Die Ostmark

Südlich davon schließt sich die Ostmark an, sie reichte Ende des 10. Jahrhunderts bis zur Oder.

Die Nordmark und die Ostmark wurden im Hohen Mittelalter mehrfach von den Slaven zurückerobert. Dabei gingen auch Urkunden verloren, die dort in den bereits vorhandenen Klöstern und Domkapiteln lagerten. Eine kontinuierliche Überlieferung der Urkunden setzt für diese Gebiete erst im 12. Jahrhundert ein.

Die Mark Meißen

Südlich der Ostmark schließt sich ein Gebiet an, das während des Hochmittelalters bereits mehrfach Name und Herrschaft gewechselt hat. Es reichte im Osten bis zur Oder und im Süden bis zum Erzgebirge.

Erneuerungen seit dem 10. Jahrhundert

Kaiser Otto I richtete mehrere Bistümer ein, und zwar Schleswig, Ribe und Arhus, damals in Dänemark gelegen und dem Erzbistum Bremen unterstellt, Erzbistum Magdeburg mit den Suffraganen Merseburg, Zeitz, Meißen, Brandenburg und Havelberg, und schließlich das Bistum Oldenburg im Slawenland, das er dem Erzbistum Hamburg-Bremen unterstellte. (Adam von Bremen II, 3 und 16)

Als Grenzbeschreibungen sind überliefert

Bistum Magdeburg

Mecklenburger UrkundenbuchI, Nr. 14: Die Peene, die Elde, die Elbe, die Ostsee und der Fluß Strumma.

Bistum Brandenburg

Mecklenburger Urkundenbuch I, Nr. 15: Die Oder, die Elbe und im Norden die Provinzen Vuucri (Uckermark), Riaciani und Dassia.


Die Bremer Erzbischöfe Alebrand und Hartwig I erneuerten seit etwa 1140 die Bistümer nördlich der Elbe.

Bistum Ratzeburg

Die Gründungsurkunde steht im Mecklenburger Urkundenbuch I Nr. 75. Die Grenzen sind die Bille und die Elbe.

Sachsen nach dem Sturz Heinrichs des Löwen

Im Jahr 1181 wurde Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, von seinen Ämtern abgesetzt, er ging ins Exil nach England. Nach mehreren Interimslösungen sah die politische Landkarte Norddeutschlands im Jahr 1203 wie folgt aus:

Im Westen war ein Teil bereits im Zusammenhang mit dem Sturz Heinrichs des Löwen an das Erzbistum Köln gegangen, und zwar die Gebiete, die dem Erzbistum Köln sowieso schon unterstanden, und das Bistum Paderborn. (Gelnhäuser Urkunde, MGH DD FI,3 795).

Im Osten fielen Gebiete um Lauenburg und Wittenberg einschließlich des sächsischen Herzogtitels an die Askanier. Hieraus entstanden später die Herzogtümer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg.

Die Welfen konnten ihren Allodialbesitz wie folgt erhalten:

  • Wilhelm erhielt das Gebiet um Braunschweig, im Norden reichte es etwa bis zur Lüneburger Heide, im Süden bis zum Harz einschließlich, im Westen ungefähr bis zur Leine. (Origines Guelficae III, Seite 627, Nr. CXLV)
  • Den restlichen Teil erhielt Heinrich, Herzog von Westfalen und Engern und Pfalzgraf bei Rhein. (Origines Guelficae III S. 626, Nr. CXLIV)



Links und Verweise

Weitere Tips zur Familienforschung vor 1500 findet man unter [https://schoeffenbarfrei.jimdo.com/}

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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