Herforder Chronik (1910)/218
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straße in der Altstadt. Der erstere Name mag der ältere sein, hat aber sicherlich mit dem heil. Petrus nichts zu schaffen, und die versuchte Deutung als Petershilligenstraße, die so ganz dem niederdeutschen Sprachgebrauch zuwiderläuft, ist irrig. Man könnte viel eher an einen Spottnamen denken, mit dem eine Gasse bezeichnet wurde, - in einigen Nachbarstädten findet sich der Name auch - die in ihrem ungepflegten Zustande Gras und Kraut in die Höhe schießen ließ. Wahrscheinlich hat Hagedorn diese Gasse neben dem Holland im Sinne gehabt, wenn er von einigen Straßen spricht, deren Namen noch von der einstigen Beschaffenheit der dortigen Gegend zeugen. Seit jener Zeit ist der Boden, wie überall in der Stadt, beträchtlich erhöht.
8. Das Holland.
Hagedorn hat für diesen Namen eine Deutung gegeben (s. oben), die vielleicht das Richtige trifft. Von alten Zeiten her heißt die Straße das Holland, d. i. das hohle, tiefliegende Land, und erst die Gegenwart hat ihr den irreführenden Namen Hollandstraße gegeben.
9. Der Endebutt.
Vom Bergertor bis jenseit des Lübbertores ziehen sich enge Gäßchen, deren nördliche Häuserreihe sich früher an die Stadtmauer lehnte. Diese Gäßchen führen die Namen Bergertors- und Lübbertorsmauerstraße. Das letzte Ende der Lübbertorsmauerstraße reichte in alter Zeit bis zum Hofe Libbere, der auf dem heutigen Bürgerschulplatze lag. Dieser Zugang ist später verschlossen worden und heißt seitdem Endebutt, d. h. stumpf abgeschlossenes Ende der Gasse (vom niedersächsischen but, welches das dicke, stumpfe Ende einer Sache bezeichnet).