Großherzogtum Hessen/Regierungsblatt 1819/061

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Großherzogtum Hessen/Regierungsblatt 1819
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falscher preußischer Thaler in Umlauf gesetzt worden, und es möglich ist, daß auch im Großherzogthume dergleichen in Circulation gekommen; so wird dieses andurch, zur Warnung, öffentlich bekannt gemacht, indem man zugleich eine Beschreibung, worin sich diese unächten preußischen Thaler von den echten unterscheiden, hier unten anfügt.

Darmstadt den 16. Sept. 1819.

Großherzoglich Hessisches Geheimes Staats-Ministerium.
v. Grolman. Jaup. Frhr. v. Lehmann.

Hallwachs.

Beschreibung der in Umlauf gekommenen preußischen Thaler.

Die unächten Thaler unterscheiden sich von den ächten durch Folgendes:

1.) Ist der Klang des unächten dem eines ächten nicht gleich, sondern dem eines Kupferstücks ähnlich.
2.) Wiegt ein unächter 1⁵/₁₆ Loth, 5 Aß - der ächte 1¹/₂ Loth, 2 Aß, also ³/₁₆ Loth 1 Aß weniger, ungeachtet der erstere etwas stäker ist.
3.) Ist das Gepräge der unächten bei weitem stärker und höher, das Bildniß des Königs etwas größer und sind besonders die Haare gröber aufgetragen, als auf den ächten. - Das Laubwerk um den Kragen ist nicht so schön und fein, als auf den Letzteren.
4.) Die Medaille, welche auf den ächten kaum sichtbar, ist auffallend groß, der Stern ebenfalls größer und die Drapperie schärfer ausgedrückt.
5.) Steht die Umschrift auf den ächten etwas entfernt vom Bildniß; dies ist bei den unächten nicht der Fall, sondern der Buchstabe F. berührt noch das Bildniß.
6.) Auf der andern Seite ist das Gepräge ebenfalls gröber, höher und deutlicher ausgedrückt. Der Adler scheint deswegen auch größer, als auf den ächten. Auch vermißt man das auf den ächten unter dem Adler befindliche, dem Buchstaben N. ähnliche Gepräge, und der rechte Flügel des Adlers stößt an den ebenfalls weit stärkeren Ranf an, was bei den ächten nicht ist. Auffallend stark ist der Schnabel des Adlers.
7.) Endlich ist das auf dem Rande der unächten befindliche Gepräge Gott ~ † ~ Mit ~ † ~ Uns † ~ weit schlechter, als das auf den ächten und das Wort "Uns" ganz schlecht ausgedrückt.

Es scheint, als wäre diese Schrift nicht geprägt, sondern gestochen worden.
Ueberhaupt ist der Rand ungleicher und schlechter als der der ächten.
Uebrigens bestehen die unächten Thaler aus Kupfer und sind mit feinem Silber belegt.