Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/405
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Jahre lang capitalisirt. Als nun ein Vermächtniß des um die Kirche zu Wickrath wohl verdienten Rendanten Abels im Betrage von 1000 Thalern hinzutrat und auch seitens desselben und des Pfarrers Rahmen ein Theil der Klostergebäude nebst Garten für die Kirche erworben wurde, konnte an eine Besetzung der Vicariestelle gedacht werden. So wurde denn 1859 Heinrich Julius Emil Koelges als Vicar nach Wickrath berufen, der im Jahre 1872, nach seiner Beförderung zum Pfarrer in Otzenrath, Hieronymus Köhler aus Köln zum Nachfolger hatte, welcher heute noch die Stelle versieht. Außer dem Rendanten Abels machten nach Carolina von Breidenbach, die Eheleute Johann Heinrich Zimmermann und Maria Agnes Wolf, Joseph Anton Kremers und Magdalena Steffens, sowie die Familie Peter Rheid Stiftungen für die Vicarie.
Kirchliches Armenwesen.
Seit alten Zeiten, noch vor Errichtung des Klosters, bestanden in Wickrath Brodspenden für die Armen in Verbindung mit Jahrmessen. Im Vergleich von 1681 heißt es: „Die Spendung der katholischen Armengelder soll von einem zeitlichen Prior und Conventualibus verrichtet, die darob führende Rechnung aber vor ihres Ordens Geistlichen abgelegt werden." Nach der Säkularisation wurden eine Zeit lang zwei Malter Roggenrente jährlich an die Armen vertheilt. Später und bis heute scheinen die abgelösten Renten zu den Armengeldern gezogen worden zu sein. Dieselben dienen neben wöchentlichen Unterstützungen, wo es Noth thut, zur Zahlung von Wohnungsmiethen, Beschaffung von Kleidungsstücken, Särgen und andern ähnlichen Zwecken. Die Armengelder bestehen heute außer den Zinsen der vorhandenen Capitalien und Stiftungen von ungefähr 8750 Mark aus dem jährlichen Ertrage des Klingelbeutels von etwa 500 Mark und der Landpacht einer Ackerparzelle von 12 M.
Als Haupt-Donatoren sind zu nennen: 1. Karolina von Mosbach, genannt Breidenbach, die bei ihrem 1828 in Köln erfolgten Tode den Armen 2144 Mark vermachte. 2. Kirchenrendant Heinrich Abels und seine Ehegattin Maria Margaretha Thyssen legirten 1200 Mark. 3. Wittwe Theresia Laurentius, geborene Ott 1185 Mark. 4. Oberpfarrer Rahmen 200 Mark.
Schulen.
Die Schulverhältnisse waren in Wickrath seit alten Zeiten günstig. Vor und unter dem Prior Buchlerus 1627 war die Klosterschule in Blüthe. Die Protokolle der Kirchen- und Schul-Visitation im Herzogthum Jüich von 1559 und 1560 reden schon von einer Schule in Wickrath